Saxifraga

Saxifraga.
Saxifraga.

[1010] Saxifraga.

Saxifraga, Brunf.

Saxifraga alba, Ger.

Saxifraga alba vulgaris, Park.

Saxifraga alba radice tuberosa, J.B.

Saxifraga alba radice geniculata, C.B. Pit. Tourn.

Sedum foliis subrotundis crenatis, Saxifraga alba dicta, Raji Hist.

[1010] frantzösisch, Saxifrage.

teutsch, Steinbrech.

Ist ein Kraut, das Blätter treibet, welche fast gantz rund sind, am Rande zackigt oder ausgekerbt, sehen schier aus wie der Gundermann, sind aber dicker und weisser, sitzen auf nicht gar langen Stielen. Darzwischen entspriessen Stengel, etwa des Fusses hoch, die sind rund, zart und rauch, purperfarben und ästig, tragen auf den Spitzen fünffblätterige, weisse Blüten, in Rösleinform. Wann die Blüte vergangen ist, so erscheinet eine Frucht, die fast gantz rund ist, und in zwey Fächlein sehr zarte, länglichte und braune Samen beschliesset. Die Wurtzel stösset einen Hauffen Zasern von sich, daran oben kleine Körner, wie Coriandersamen, oder auch ein wenig dicker, hangen, sehen zum theil purperröthlicht, zum theil weiß aus, und schmecken bitterlich. Insgemein werden sie Steinbrechsamen oder Steinbrechkörner, frantzösisch, graines oder semences de Saxifrage genennet. Dieses Kraut wächst an grasichten und rauhen Orten, auf den Bergen, in den Thälern, im Holtze: in dem Walde zu Boulogne, unweit Paris, findet es sich auch. Es blühet im May: ist etwas schleimig: die Blätter und die Stengel sind an einigen Orten grösser und höher als an den andern; gemeiniglich aber sind sie klein: es führet viel Sal essentiale und Oel.

Es eröffnet starck, ist gut zum Stein, zur Verstopfung, den Harn und der Weiber Zeit zu treiben, abgesotten gebrauchet.

Saxifraga kommt von saxis, Steinen, und frangere, brechen, als ob es solte heissen, ein Kraut, das den Stein bricht. Dieser Name ist diesem Kraute und andern mehr darum gegeben worden, entweder, weil man geglaubet hat, daß sie den Stein in den Nieren und in der Blase brechen und zertheilen sollen, oder, weil ihrer etliche aus den Ritzen in den Steinklippen heraus wachsen, so daß es siehet, als ob sie dieselbigen mit ihren Wurtzeln durchbohreten.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 1010-1011.
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