Seps

[1041] Seps.

Seps, seu Sepedon, ist ein Geschlecht der Schlangen, etwan drey Schuhe lang und nach Proportion dicke. Ihr Kopf ist breit, die Schnautze spitzig. Die Haut sieht aschenfarbig und manchmahl röthlicht, mit weissen Flecken, gezeichnet: sie hat vier krumme Zähne: der Schwantz ist kurtz. Sie hält sich im Gebürge Syrien auf. Ihr Biß ist gar sehr giftig und bringet das verletzte Theil gar dald zur Fäulung, darauf der Tod zu folgen pflegt, wo nicht stracks Rath geschaffet wird. Die Gegenmittel sind, daß man das Glied, das sie gebissen hat, über dem Biß gantz veste binde, wann es sich anders binden läst: der Kopf des Thieres muß zerquetscht und drauf geleget werden: und dem Patienten wird die Leber und das Hertze eingegeben, wie auch das Vipernsaltz, oder in dessen Ermangelung, Theriac. Diese Schlange führet viel flüchtig Saltz und Oel.

Sie hat solche Kraft, als wie die Nattern.

Seps, seu Sepedon kommt von σήωειν, putrefacere, zur Fäulung bringen, weil dieser Schlangen Biß das beschädigte Theil gar bald zur Fäulung bringt.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 1041.
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