[1058] Smilax Aspera.
Smilax aspera, Dod. Ger. J.B. Raji Hist.
Smilax aspera fructu rubente, C.B. Pit. Tournef.
Smilax aspera fructu rubro, Park.
Smilax aspera fructu rutilo, Clus. Hisp.
Volubilis aspera, Lon.
teutsch, stechende Winde.
Ist ein Kraut, das einen Hauffen lange Stengel treibet, die sind hart und streiffig, als wie Rancken, ästig, leicht zu beugen, mit Stacheln und Gäbelein versehen, kriechen herum und in die Höhe, schlingen und winden sich um die dabey und nahe stehenden Sträucher in den Hecken herum. Die Blätter wachsen in gemessener Weite von einander, sind groß und breit, als wie die Epheublätter, iedoch ohne Ecken, dick und hart, voll Adern, spitzig und stachlicht, mit weissen Flecken gezeichnet. Die Blüten stehen träubleinweise oben auf den Spitzen der Zweige, sind klein, weiß, wolriechend, und iedwede bestehet aus sechs Blätterlein, in Sternenform. Wann dieselbigen vergangen sind, so folgen ihnen runde Früchte, wie Weinbeeren, die sind weich, roth oder dunckelgelb, beschliessen eine iede unter ihnen, einen, zwey oder drey runde und glatte Samen, die linde anzufühlen sind, auswendig braunroth sehen, inwendig weiß, schmecken häßlich und unangenehme. Dieses Kraut wächset an rauhen, ungebaueten Orten, an den Hecken, am Wege, auf den Bergen, in den Thälern, absonderlich in warmen Landen. Im Frühjahr blühet es, und zu Ausgang des Sommers wird die Frucht reiff: es führet viel Sal essentiale und Oel.
Es trocknet und treibet den Schweiß, dienet wider den Gift.
Smilax kommt von σμάω, rodo, ich kratze, weil dieses Kraut gar stachlicht ist. Oder das Wort Smilax ist der Name eines Kindes, welches, wie Ovidius in Metamorphosi gemeldet, in dieses Kraut verwandelt worden ist.