Spartium

[1066] Spartium.

Spartium ist ein Strauch, dessen es zwey Sorten giebet.

Die erste wird genannt

Spartium primum, Clus. Hisp. Raji Hist.

Spartium alterum monospermon semine reni simili, C.B. Pit. Tournef.

[1066] Spartium Hispanicum lobis rotundiusculis flore luteo, J.B.

Pseudospartium Hispanicum, ἀφύλλον, Ger.

Spartium frutex majus, Dod.

Spartium Hispanicum minus, monospermon flore tuteo, Park.

Ihr Stengel wird auf anderthalben Fuß hoch, ist insgemein so dick als wie der Daumen, mit einer rauhen, streiffigten Schale überzogen, zertheilt sich in einen Hauffen grüne Zweige von gleicher Lange, welche kleine Ruthen von sich stossen, den Binsen gleich, die schwanck sind und sich gerne beugen lassen: an denenselben sind im Anfang einige kleine Blättlein befindlich, die jedoch nicht gar lange dauern, sondern alsobald abfallen, wann sich die Blumen sehen lassen. Diese Blumen oder Blüten sehen wie die an den Hülsenfrüchten, sind klein und gelb, haben keinen Geruch, sitzen auf Stielen, welche seitwarts aus den kleinen Ruthen hervor spriessen. Wann die verfallen sind, so kommt an ihrer Statt eine gar kurtze Hülse hervor, die ist länglicht oder fast gantz rund, wie Knorpel, siehet einer kleinen Bohne nicht unähnlich und gelbröthlicht von Farbe. In derselben wird gemeiniglich mehr nicht als nur ein einig Samenkorn gefunden, das sieht wie eine kleine Niere, ist hart und schwartz. Die Wurtzel ist hart und holtzig.

Die andre heist

Spartium 2. Clusii Hispanici, Raji Hist.

Spartium frutex minus, Dod.

Spartium Hispanicum flore candido, J.B.

Spartium Hispanicum majus flore albo, Park.

Pseudospartium album ἀφύλλον, Ger.

Spartium tertium flore albo, C.B. Pit. Tournef.

Die ist ein Strauch, welcher viel grösser ist als der vorhergehende; dann er wird zuweilen höher als Mann: alleine, seine Ruthen sind weit zäher und lassen sich viel besser beugen. Er trägt gar keine Blätter, Blüten und Früchte sehen wie die an der ersten Art; ausser, daß die Blüten grösser sind und weiß; hingegen die Früchte und Samen kleiner.

Beyde Arten wachsen in warmen Ländern, insonderheit in Spanien, in sandigen unfruchtbaren Boden. Sie blühen im Frühlinge, führen viel Oel und Sal essentiale und fixum.

Die zarten Spitzen, die Blüten, die Früchte und die Samen vom Sparganium sollen, wie man saget, fast wie die schwartze Niesewurtzel, von oben und von unten purgiren, wann sie abgesotten gebrauchet wird.

Spartium kommt vielleicht von sparus oder sparum, das bedeutet einen kleinen Pfeil, dieweil die Ruthen von diesem Gewächs einiger massen sich mit einem kleinen Pfeile vergleichen: oder Spartium auf griechisch σπάρτον von σπεὶρεϑαι, quia sponte seminatur, weil sichs selbsten säet.

Monospermon kommt von μόνος, solus, eintzeln, und σπέρμα, semen, Samen, dieweil die Frucht an diesem Gewächse nur einen einigen Samen bringet.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 1066-1067.
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