Tacamahaca

Tacamahaca.
Tacamahaca.

[1098] Tacamahaca.

Tacamahaca,

Tacamaca.

Gummi Tacamahaca.

frantzösisch, Tacamaque.

Ist eine Gattung hartes und durchsichtiges, wolriechendes Hartz, welches aus dem aufgerissenen Stamme eines grossen und starcken fremden Baumes dringet, der genennet wird

Tacamahaca, Park. Raji Hist.

Tacamahaca Populo similis fructu colore Pæoniæ, C. B.

Tecomahaca, Hernand.

Arbor Populo similis resinosa altera, C. B.

Harame, Pomet.

Der ist der Pappel nicht ungleich, sein Holtz ist hartzig. Sein Laub ist klein, rundlicht und ausgezackt. Die Frucht ist so dicke als wie eine Nuß, roth, hartzig und wolriechend, enthält einen Kern, der einem Pfirschkerne nicht unähnlich siehet. Dieser Baum wächset häuffig in Neuspanien und auf der Insel Madagascar.

Wir bekommen zweyerley Tacamahaca zu sehen: die erste Tacamahaca sublimis, die feine zugenannt, weil sie viel stärcker ist, viel kräftiger und viel wolriechender. Vor diesem wurde sie in kleinen trocknen Kürbisschalen zu uns überbracht, und derentwegen Tacamaca en coque, Tacamahaca in Schalen genennet: allein, anjetzo ist dieselbige sehr rar. Sie solte aber darum weit besser gewesen seyn, dieweil sie ohne Schnitt aus dem Baume getrungen. Sie muß trocken und sauber seyn, röthlicht von Farbe, durchsichtig, von starcken, lieblichen Geruch, fast wie Lavendul, von Geschmack etwas weniges bitter und gewürtzhaftig.

Die andere Sorte ist die gemeine Tacamahaca: die wird uns als wie kleine gelblichte oder röthlichte Klumpen zugeführet, wie mit weissen Tropfen durchsäet. Unterweilen findet sie sich auch in blosen Tropfen. Diejenige soll man erwehlen, welche rein ist und voller Tropfen, welche recht gut riechet und der ersteren so nahe kommt, als möglich ist. Sie führet viel kräftig Oel und flüchtig Saltz.

Die Tacamahaca machet zeitig, zertheilet, ist den Nerven gut, stillet den Schmertzen, dient für[1098] den Kopf, trocknet, wann sie äusserlich gebrauchet, wird. Sie wird desgleichen zu den Zahnwehtagen gebrauchet, und ein kleines Pflaster davon auf die Schlafpulsader geleget; sie lindert die Schmertzen und zertheilet die Beulen. Sie stärcket das Hertz und den Magen, wann sie als ein Umschlag drauf geleget wird.

Obwol das Holtz vom Baum vornemlich nur zu Bretern und zum Schiffbau angewendet wird, so ist es dannoch auch zur Artzney gebräuchlich. Es stärcket das Haupt, erwecket die niedergeschlagenen, matten Lebensgeister und schärffet das Gedächtnüß. Es stillet das Hauptweh, welches von allzu dicken Schleim entstanden, wann es auf einer Glutpfanne angezündet wird, und der Patiente lässet den Dampf davon an sich gehen.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 1098-1099.
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