Thalictrum

Thalictrum.
Thalictrum.

[1126] Thalictrum.

Thalictrum majus vulgare, Park.

Thalictrum magnum, Dod.

Thalictrum sive Thalictrum majus, Ger.

Thalictum nigrius, caule & semine striato, J.B. Raji Hist.

Thalictrum majus siliqua angulosa aut striata, C.B. Pit. Tournef.

Piganum, Dod. Gal. Lugd.

Ruta pratensis, Gesn. hort. Herbariorum, Ad. Lob.

teutsch, Wiesenraute, wilde Raute, Geisbart.

Ist ein Kraut, das Mannes hohe Stengel treibet, die sind steiff und gestreiffet, ästig und wie eckigt, inwendig hol, gemeiniglich röthlicht und in etwas purperfarbig, auch manchmahl grüne. Die Blätter sind breit, in einen Hauffen länglichte und ziemlich breite, grün und gleissende Stück zerschnitten. Die Blüten wachsen auf den Spitzen, sind klein und bestehet eine jede aus fünff Blätterlein, in Rösleinform, mit einem Büschel grasegrüner Fäserlein. Diese Blätterlein fallen gar geschwinde, dieweil der Büschel derer Fäserlein, wann er sich von einander breitet, die Aederlein zerbricht, damit sie an dem Stiele hangen; und dann verbleiben nur die Fäserlein. Wann die Blüte vergangen ist, so entspriesset eine dreyeckigte Hülse, die beschliesset ein länglichtes und gelbes, gestreifftes und gar zartes Samenkorn, von bittern Geschmack. Die Wurtzel ist gelblicht, laufft weit und breit herum, und treibt an vielen Orten junge Sprossen hervor, welche widerlich und bitter schmecken. Dieses Kraut wächst in den [1126] Wiesen und an andern feuchten Orten. Es führet viel Oel und sal essentiale.

Es eröffnet, ist gut zu Wunden und zu Schäden, dient wider den Gift, zermalmet den Blasenstein, reiniget und saubert die Geschwüre. Der Same stillet den Blutfluß, die goldne Ader und die Monatzeit. Ein Quintlein ist die dosis. Das Pulver davon in die Nase gezogen, stillet derselben Bluten.

Thalictrum kommt von ϑάλλω, vireo, ich grüne, weil dieses Kraut zu Anfang gar schön grüne ist.

Piganum, πήγανον, das heist Ruta, Raute: darum wird es also genannt, weil es von etlichen Botanicis zu den Arten der Raute gestellet wird.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 1126-1127.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika