Thymelæa

Thymelæa.
Thymelæa.

[1136] Thymelæa.

Thymelæa, Dod. Ger. Park. Raji Hist.

Thymelæa foliis Lini, C.B. Pit. Tournef.

Thymelæa vera, Gesn. hort.

Thymelæa Monspeliaca, J. B.

Thymelæa foliis parvis, Mesuæ.

Thymelea grani Guidii, Adv. Lob.

frantzösisch, Garou.

Ist ein kleiner Strauch, dessen Sta gar ofters des Daumens dicke wird und sich in einen Hauffen schöne, gerade, ein und einen halben Fuß lange Ruthen oder Zweige theilet, die mit Blättern besetzet, welche fast wie Leinkraut sehen, nur daß sie grösser und breiter, allzeit grüne und klebrig sind. Die Blüten wachsen auf der Zweige Spitzen und ihrer viele dichte beyeinander, sind klein und weiß. Jedwede ist, nach Tourneforts angeben, ein Röhrlein, das am Boden gantz zu ist, oben ausgeschweiffet und in vier Theile, übers Creutz zertheilet. Wann die Blüte vergangen ist, so kommt eine Frucht hervor, die ist bey nah so dicke als wie eine Myrtenberre, ovalrund, fleischig und voller Saft, zu Anfang grün und roth, wann sie zeitig ist. Sie wird Granum Gnidium seu Coccum Gnidium genannt: die Rebhüner, auch viele andere Vogel mehr sind darauf sehr begierig. Diese Frucht beschliesset ein länglichtes Samenkorn, das ist mit einem schwartzen und gleissenden, gar brüchigen Häutlein überzogen, und unter demselbigen findet sich ein weisser Kern, von brennendem Geschmack. Die Wurtzel ist lang und dick, hart und holtzig, auswendig röthlicht oder grau, inwendig weiß, schmeckt Anfangs süsse, hernach aber scharff und brennend. In Languedoc wächst dieses Gewächse an wüsten, rauhen Orten, unferne vom Meer: die Wurtzel wird getrocknet, von daher zu uns gebracht. Das gantze Gewächse führet viel überaus scharffes Saltz und Oel.

Die Alten gebrauchten die Blätter und die Frucht den Schleim gewaltig abzuführen, auch zu den Flüssen in den Augen. Man durchbohret das Ohr und steckt ein Stücklein davon in das Loch; das thut soviel, als sonst ein Blasenziehend Mittel; es ziehet die Flüsse ab und führt viel Schleim heraus.

Thymelæa kommt von ϑύμοῦ ἐλάια, Thymi olea, weil dieses Gewächse so schmale Blätter hat als wie der Thymian, und diese sind so dicke als wie die an dem Oelbaume.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 1136.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika