[1162] Typha.
Typha, frantzösisch, Masse, teutsch, Kolben, Narrenkolben, ist ein Gewächs, von dem es zwey Gattungen giebet, groß und klein.
Die erste wird genannt
Typha, Matth. Fuch. Ger.
Typha palustris maxima, Park.
Typha palustris major, C.B.J.B. Raji Hist. Pit. Tournef.
Typha aquatica, Trag. Lugd.
Die wird so hoch als wie ein Mann, auch manchmahl noch wohl höher, treibt insgemein nur einen Stengel, der rund und vest, gerade und glatt ist. Die Blätter sind schmal und lang, gantz schwammig, und schmecken süßlicht. Einige kommen aus der Wurtzel, die andern aus den Knoten an den Stengeln. Die Blüten sind röthlichte Fäslein oder stamina, welche oben auf des Stengels Spitze wie eine Kolbe, oder als wie eine langrunde Aehre bey einander wachsen. Diese Blüten zerstreuen sich und fliegen in die Luft, wie Schmetterlinge. Die Wurtzel kreucht herum, sieht aussen röthlicht und inwendig gantz schneeweiß, hat keinen sonderlichen Geschmack.
Die andre wird genannt
Typha minor, sive Typhula, Tab.
Typha palustris minor, C.B. Pit. Tournef.
Typha minor, J.B. Raji Hist.
Typha minima, Park.
Die treibet lange und schmale Blätter, wie das Gras. Zwischen denenselben erhebet sich ein Stengel, auf 2. oder 3. Fuß hoch, wie der an Binsen, der ist gantz steiff, hat keine Knoten, und bringt auf seiner Spitze eine rund und lange Aehre; daran, wie an der ersten Art, die Blüten sitzen, aus braunen Fäslein bestehend, welche ebenfalls weg fliegen, und keinen Samen nach sich lassen.
Diese Aehre ist an der einen Art, wie an der andern, allzeit doppelt und ist gar ein kleiner Raum darzwischen. Die oberste bringt Blumen, und die andere trägt die Samen.
Alle beyde Arten wachsen im Morast und Sumpfe, auch in den Seen. Sie führen viel phlegma und Oel, wenig Saltz.
Die Gipfel oder Spitzen reinigen, halten an, kühlen, sind zu den Brüchen gut und wann man sich verbrennet hat: dann, da werden sie in Fett gebraten und aufgeleget.