Uranoscopus

[1202] Uranoscopus.

Uranoscopus, J. Jonst.

Tapecon Massiliense.

Ist ein Seefisch, etwan eines Schuhes lang, bey nahe rund, mit einer weißlichtgrauen, hart und glatten Haut umgeben, die leicht herunter geht. Sein Kopf ist dick und breit, gar beinig und mit zwey Stacheln gewaffnet, deren Spitzen nach dem Schwantze zu gekehret sind. Er hat keine Schnautze, allein ein grosses Maul, das anders als wie an den andern Fischen stehet; und zwar an der Stirne zwischen seinen Augen. Seine Zähne sind klein, die Zunge ist kurtz und klein; der Schwantz breit: er nähret sieh von kleinen Fischen, und wird am Strande unterm Schlamme gefunden. Er hat ein solches zähes Leben, daß er sich noch bewegt, wann er schon abgezogen und ausgenommen worden ist. Sein Fleisch ist leichtlich zu verdauen, schmeckt und riecht jedannoch nicht gar angenehme: dem ungeachtet essen es die Bauersleute.

Seine Galle reiniget und nimmt den Staar und andre Unlust von den Augen weg. Einige wollen angeben, als ob Tobias dieses Mittel gebrauchet und seine Augen damit gereiniget hätte, wie er sein Gesichte wieder bekommen.

Uranoscopus kommt von οὔρανος, cœlum, der Himmel, und σχοπεἰν, intueri, anschauen, als ob einer sprechen wolte, ein Fisch, der den Himmel ansiehet. Diesen Namen hat er darum bekommen, weil seine Augen von Natur stets gegen den Himmel gerichtet sind.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 1202.
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