Vulneraria

Vulneraria.
Vulneraria.

[1209] Vulneraria.

Vulneraria rustica, J.B. Pit. Tournef.

Loto affinis vulneraria pratensis, C.B.

Anthyllis leguminosa, Ger. Raji Hist.

Anthyllis leguminosa vulgaris, Park.

frantzösisch, Vulneraire.

teutsch, gelber Hasenklee.

Ist ein Kraut, das Stengel treibt etwan des Schuhen hoch, die sind dünne, rund u. rauch, ein wenig röthlicht[1209] und gekrümmet. Die Blätter stehen paarweise an einem Stiele, sehen wie die an der Geisraute, haben aber ein wenig mehr Marck, sind unten rauch und etwas weiß, obenher grüngelblicht, u. schmecken lieblich, jedoch etwas scharff dabey. Die unter den Blüten an der Stengel Spitzen stehen, sind breiter als die andern und gantz häutig. Die Blüten wachsen auf der Zweige Spitzen, Büschelweise, sehen als wie die an Hülsenfrüchten und gelb; jedwede steht in einem Kelche, der als wie ein aufgeblasenes, rauches und silberweisses Röhrlein siehet. Wann die Blüte vergangen ist, so blehet sich der Kelch noch vielmehr auf, und wird zu einer Blase, die umgiebet eine häutige Hülse, die insgemein mit einem Samenkorne ausgefüllet ist. Die Wurtzel ist lang, gerade und holtzig, schwärtzlicht und schmeckt wie Schoten. Dieses Kraut wächst an bergichten, dörren und sandigen Orten: es führet viel Oel, nicht eben gar viel sal essentiale.

Es reiniget, dient gut zu Wunden und zu Schäden, auch zum stärcken.

Vulneraria kommt von vulnus, ein Schaden, eine Wunde, weil dieses Kraut zu deren Heilung so gar dienlich ist.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 1209-1210.
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