Xylosteon

[1216] Xylosteon.

Xylosteon, Dod.

Xylosteon Pyrenaicum, Pit. Tournef.

Periclymenum rectum fructu rubro & nigro, J.B. Raji Hist.

Periclymenum Allobrogum, Lob.

Periclymenum rectum fructu rubro, Park.

Periclymenum Germanicum, Ger.

Chamæcerasus dumetorum fructu gemino rubro, C.B.

teutsch, Heckenkirschen, Beinhöltzlein.

[1216] Ist ein Strauch, fast wie das Periclymenum, der sich jedoch selbst halten kan und darff sich nicht an die dabey stehenden Gewächse hencken. Er treibet nicht gar starcke Stengel: sein Holtz ist weiß, die Zweige sind rund, anfangs mit einer röthlichten Schale überzogen, die hernach weißlicht wird. Seine Blätter sind länglicht, weich und grünlicht, ein wenig rauch: die Blüten sind viel kleiner als wie die am Periclymeno und weiß, stehen zwey und zwey auf einem Stiele bey einander, sehen aus wie Röhrlein, welche oben als wie Glocken ausgeschweifft und in vier bis fünff Stück zerschnitten sind. Diese Röhrlein stehen in einem doppelten Kelche, daraus, und wann die Blüte vergangen ist, eine Frucht entstehet von zwey Beeren, welche so dicke sind wie kleine Kirschen, weich und roth, voll bittern, unannehmlichen Saft, samt einigen breitlichten und fast ovalrunden Samenkörnern. Dieser Strauch wächst auf den Gebürgen, z.E. auf den Pyrenäischen, und im Holtze, in der Schweitz, in Teutschland. Seine Frucht führet viel sal essentiale und fixum, auch Oel.

Sie machet brechen und purgiret, wann man ihrer drey oder viere brauchet: ist aber zur Artzney gar nicht gebräuchlich.

Xylosteon kommt von ξύλον, lignum, Holtz, und ὄςεον, os, Bein, als ob es solte heissen, beinern Holtz. Dieser Name ist diesem Kraute darum ertheilet worden, weil zwischen diesem Kraut und einem Beine einige Gleichheit ist befunden worden, entweder wegen seiner Härte, oder, weil es also weiß ist.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 1216-1217.
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