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1644
2. Juli: Johann Ulrich Megerle wird in Kreenheinstetten in Schwaben als jüngstes von acht Kindern des Gastwirts Mathäus Megerle und dessen Frau Ursula, geb. Wagner, geboren. Er besucht zunächst die Lateinschule in Meßkirch.
1656
Er kommt auf das Jesuitengymnasium in Ingolstadt.
1659
Sein Onkel, der Kanonikus Abraham Megerle, arrangiert den Wechsel an das akademische Gymnasium der Benediktiner in Salzburg.
1662
Eintritt in den Orden der Augustiner-Barfüßer. Er nimmt den Ordensnamen Abraham a Sancta Clara an und verbringt sein Noviziat im Kloster Mariabrunn bei Wien. Es folgen philosophische und theologische Studien in Wien, Prag und Ferrara.
1666 oder 1668
Abraham a Sancta Clara wird in Wien zum Priester geweiht und vom Orden zum Prediger bestimmt.
1670
Er wirkt als Wallfahrtsprediger in Taxa bei Augsburg.
1672
Abraham a Sancta Clara wird nach Wien zurückberufen, wo er als Feiertags- und Sonntagsprediger tätig ist.
1673
15. November: Anlässlich des Festes des Landespatrons Leopold predigt er zum ersten Mal vor dem kaiserlichen Hofstaat.
1677
Kaiser Leopold ernennt ihn zum kaiserlichen Prediger.
1679
In Wien wütet elf Monate lang die Pest.
1680
Abraham a Sancta Claras Pest-Predigt »Mercks Wienn« beschert ihm den Durchbruch als Schriftsteller. Im gleichen Jahr wird er zum Prior seines Klosters ernannt.
1683
Während Abraham a Sancta Clara sich als Kanzelredner am Kapuzinerkloster in Graz aufhält, leidet Wien unter der Belagerung der Türken. Mit dieser beschäftigt sich auch seine berühmte, aufrüttelnde Predigt »Auff, auff, Ihr Christen!«, die später als Vorlage für Schillers große Kapuzinerpredigt in »Wallensteins Lager« dient.
1884
Zurück in Wien gibt er mit der Predigtsammlung »Reimb Dich, Oder, Ich Liß dich« die erste Gesamtausgabe seiner Schriften heraus.
1885
Das Wallfahrtsbüchlein »Gack Gack Gack Gack à Ga«, das sich mit seinem früheren Wirkungsort Taxa beschäftigt, erscheint.
1686, 1689, 1692
Abraham a Sancta Clara reist in Ordensangelegenheiten nach Rom.
1686
Der erste Teil seines vierbändigen Hauptwerks »Judas Der Ertz-Schelm« erscheint (die weiteren Teile folgen 1689, 1693 und 1695). Diese moraldidaktische Legendenerzählung ist zugleich als Handbuch für Prediger angelegt, krankt jedoch mitunter an einer Überfülle an Bildern und Anekdoten.
1691
»Grammatica Religiosa«, eine weitere handbuchartige Predigtsammlung, erscheint (in deutscher Übersetzung 1699 unter dem Titel »Geistliche Tugend-Schul«).
1699
Mit »Etwas für Alle« wendet sich Abraham a Sancta Clara der Satire zu und liefert eine schwankhafte Beschreibung von Ständen und Berufen.
1703
Auf Anregung des Nürnberger Verlegers und Kupferstechers Christoph Weigel verfasst Abraham a Sancta Clara humorvolle Texte zu Kupferstichen, unter anderem eine Art Werbespruch zu Caspar Luykens Kostümwerk »Neu-eröffnete Welt-Galleria«.
1703/ 1704
Seine Schriften »Wunderlicher Traum Von einem grossen Narren-Nest« und
»Ein Karn, voller Narrn, Das ist: Etliche Blättl ohne Blat fürs Maul« lösen eine neue Welle von Narrenliteratur aus.
1704
»Heylsames Gemisch-Gemasch«.
1707
»Huy! und Pfuy! Der Welt«.
1709
1. Dezember: Abraham a Sancta Clara stirbt in Wien. Auch nach seinem Tod werden ihm noch zehn zum Teil mehrbändige Werke zugeschrieben.
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1889 erscheint unter dem Pseudonym Bjarne F. Holmsen diese erste gemeinsame Arbeit der beiden Freunde Arno Holz und Johannes Schlaf, die 1888 gemeinsame Wohnung bezogen hatten. Der Titelerzählung sind die kürzeren Texte »Der erste Schultag«, der den Schrecken eines Schulanfängers vor seinem gewalttätigen Lehrer beschreibt, und »Ein Tod«, der die letze Nacht eines Duellanten schildert, vorangestellt. »Papa Hamlet«, die mit Abstand wirkungsmächtigste Erzählung, beschreibt das Schiksal eines tobsüchtigen Schmierenschauspielers, der sein Kind tötet während er volltrunken in Hamletzitaten seine Jämmerlichkeit beklagt. Die Erzählung gilt als bahnbrechendes Paradebeispiel naturalistischer Dichtung.
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