Biographie

1646

4. Februar: Hans Aßmann wird in Würbitz (Schlesien) als Sohn eines Landesbestellten des Fürstentums Liegnitz geboren. Abschatz entstammt einem seit 1294 urkundlich nachgewiesenen schlesischen Adelsgeschlecht und wird evangelisch getauft.

1650

22. Juni: Sein Vater Erasmus stirbt.

1659

Tod seiner Mutter Margarete von Kanitz.

1658–1664

Sechs Jahre Vorbildung im Gymnasium in Liegnitz. Abschatz zeigt poetisches Talent bei Schulaufführungen und verfaßt erste Gedichte, die er teilweise als Einzeldrucke veröffentlicht.

1664

Abschatz besucht die Universität Straßburg, um die Rechte und zugleich die alten und neuen Sprachen zu studieren.

1664–1668

Er schreibt »Anemons und Adonis Blumen«, seine jugendlichen Liebesgedichte, herausgegeben von Günter Müller, in: »Neudrucke deutscher Literaturwerke des 16. und 17. Jahrhunderts«.

1666

Er besucht die Universität Leiden.

1666–1669

Er begibt sich dann auf eine dreijährige Studienreise durch Holland, Frankreich (Paris) und Italien (Rom, Terracina, Neapel, Florenz, Venedig). Die Reiseeindrücke verarbeitet Abschatz auch in seinen Gedichten.

1669

Mit 23 Jahren übernimmt Abschatz die Verwaltung seiner väterlichen und durch Erbschaft erweiterten Familiengüter in Würbitz.

3. Dezember: Abschatz heiratet die ihm schon länger bekannte Anna von Hund (1651–1699) aus dem Hause Rausse. Unter den Namen »Amaranthe« und »Anemone« widmet Abschatz ihr zahlreiche Liebesgedichte. Mit seiner Frau und sechs Kindern, von denen das letzte 1681 zur Welt kommt, bewohnt er die Güter Zobel, Lederose, Petschkendorf, Ober-Bärschdorf und Nieder-Gölschau.

1672–1678

Abschatz übersetzt aus dem Italienischen das Schäferdrama »Il pastor fido« (Der Teutsch-redende Treue Schäffer) des Giovanni Battista Guarini und die »Scherzsonette« des Alexander Adimari im Stil des ihm befreundeten Tragödiendichters des Spätbarocks Daniel Kaspar von Lohenstein. Er richtet das Drama für die Bühne ein und läßt es nach eingehender Begutachtung durch Hoffmannswaldau vermutlich zwischen 1672 und 1678 drucken. Als Meisterwerk seiner Übersetzungstätigkeit gilt die Übertragung einer Ode von Marc Antoine de Saint-Amant: »La Solitude« (Die angenehme Wüsteney).

1673–1675

Zweimal kommt er als Gesandter an den kaiserlichen Hof nach Wien.

1679

15. März: Abschatz wird Landesbestellter des Fürstentums Liegnitz und Ständevertreter und Ordinärdeputierter bei den Breslauer Fürstentagen. Kurzer Aufenthalt in Wien.

Als Dichter ist Abschatz nur einem kleineren Kreis von Freunden bekannt, unter anderem Martin Hanke, Christian Hofmann von Hofmannswaldau, Christian Anton Knorr von Rosenroth, Friedrich von Logau, Daniel Casper von Lohenstein (mit dem er eng befreundet ist), Georg Hermann und Hans Christoph von Schweinitz.

1695

26. August: Abschatz wird wegen besonderer Verdienste als Politiker und geschickter Vermittler in Streitfragen von Leopold I. in den Freiherrnstand erhoben. Als Beschützer des protestantischen Glaubens genießt er während dieser Zeit intensiver gegenreformatorischer Bestrebungen hohes Ansehen bei der Bevölkerung.

Die ersten seiner Gedichte erscheinen vereinzelt in den ersten Bänden der »Neukirchschen Sammlung« (1695–1727).

1698

Sein Gedicht »Betrachtung funffzig-jährigen Lebens-Lauffs« kann wegen den darin enthaltenen realistischen Schilderungen als Autobiographie gelten.

1699

22. April: Abschatz stirbt in Liegnitz/Schlesien während einer Reise. Seine Grabstätte liegt in der Liegnitzer Peter-Paul Kirche. 1704 erscheinen posthum seine »Poetischen Übersetzungen und Gedichte«, herausgegeben von Andreas Gryphius, 4 Bände, Leipzig und Breslau.

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