1. Scene.

[3] Graf Dietrich von Farnrode, Graf Erich, Helldrungen sitzen um einen Tisch auf der Rampe und würfeln. Vor ihnen gefüllte Humpen. Ein Knappe sieht ab und zu nach denselben und schänkt aus einer großen Kanne nach.


DIETRICH großer starker Mann mit kohlschwarzem Bart, wirft die Würfel mit großem Geräusch auf. Neun!

HELLDRUNGEN wirft. Zehn!

DIETRICH. Helldrungen, ihr haltet's mit dem Teufel! Und wenn ich den letzten Stein von meiner Burg verlieren soll – hundert Gulden gegen die Rosse und deinen Fichtenwald!

ERICH. Schwäher, euer Geld ist zu Rande.[3]

DIETRICH hitzig. Was, der Jude muß borgen, der Bauer muß zahlen, sonst geht's ihnen an den Kragen. Los!

HELLDRUNGEN. Achtzehn!

DIETRICH wüthend, auf den Knappen, der gerade einschänkt. Das Rabenaas mit seinen grünen Augen bringt mir Pech! Hebe dich weg, Satansbrut! Wirft sein Dolchmesser nach ihm, der Knabe duckt sich rasch.


Quelle:
Conrad Alberti: Brot! Leipzig 1888, S. 3-4.
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