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[155] Ein junges Mädchen stand mit einem verzweifelten Gesichtsausdrucke, wie gebannt, vor einem Einspännerrosse, das von seinem Herrn mißhandelt wurde. Das junge Mädchen getraute sich nicht, dem rohen Menschen etwas zu sagen. Da nahm sie ihr Portemonnaie heraus, reichte ihm zwei Kronen hin, um ihn versöhnlich zu stimmen. Der rohe Kutscher lächelte und sagte: »Behalten S' Ihr Geld, i tu ihm eh nix mehr – – –«.
Ein eleganter Herr trat vor, ließ einen Wachmann die Nummer des Wagens aufschreiben. Da murmelte der Kutscher zu seinem Rosse: »No wart', bis mir heut' abend allein miteinander im Stall sind, da werd'n mir miteinander diskurier'n, daß dir Hören und Sehen vergeht – – –!«[155]
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Märchen des Lebens
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