Mit aufgedeckten Karten

[27] »Soll ich, Anna, als Tierbändiger mit dir verkehren, ununterbrochen mit dem durchdringenden Blick des Weisen, des Voraussichtigen, vor dem du ängstlich wirst und zaghaft?!? Oder wollen wir, zwei Menschen, Hand in Hand gehen?!?«

»Lasse mich zuerst deine weise Macht fühlen, Liebster, bis ich so weit bin; denn viel Barbarisches, Unerzogenes steckt noch jedenfalls in mir – – –!«

Und eines Tages sagte sie: »Ich bin gebändigt –. Gehen wir nun, zwei Menschen, Hand in Hand!«

Da bemerkte er die ersten Runzeln auf ihrem geliebten Antlitz und die Züge des Verfalles – – –.[27]

Quelle:
Peter Altenberg: Märchen des Lebens. Berlin 7–81924, S. 27-28.
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