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[188] O Gott, wie wohl ist mir! mein Leiden ist verschwunden,
Die Schmerzen sind dahin, die Trübsal hat ein End
Und alles Herzeleid ist von mir abgewendt.
Ich bin nun kerkerlos und seliglich entbunden,[188]
Ich habe freudenreich gesiegt und überwunden.
Kein Feind berührt mich mehr und was man böse nennt,
Es wird mit keinem Weh mein Fröhlichsein getrennt,
Ich habe wahre Ruh und wahre Lust gefunden.
Der Himmel lacht mich an, die Engel nehmen mich
Samt allen Heiligen mit Freuden unter sich.
Ich bin so voller Trosts, daß ich fast überfließe,
Ich habe, was ich will, und will, was ich genieße.
Ich habe nun genug; man führt mich, wie ich bin,
Zu meinem Bräutigam und süßen Jesu hin.
Ausgewählte Ausgaben von
Cherubinischer Wandersmann
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