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[76] Sequüntur versus qui (: Nisi meliores et convenientes magis quis invenire poterit :) accommodati numeris Musicis post actus quosque retineri possunt.
Fingatur autem Pyramus ita orare:
O Herre Godt,
Der du hast offt geholffen mir,
In dieser noth
Von hertzen mein ich schrei zu dir.
Erhör mein Wort:
Lass Thisben doch mein eigen sein
Allzeit hinfort,
So preiss ich stets die gute dein.
Fingatur et hic oracutu ipsi respondere, quae responsio alio wodo Musico potest accommodari, et graviori.
Lass doch dein Clagn,
Ess sol mit dir wol werden gut.
Solt nicht verzagn,
Hab nur einn freien festen mut.
Ess ist nicht fern
Die zeit, drin dir gelingen Kan
Nach hertzn begern,
Dass da die Thisben redest an.
PYRAMUS.
Die zeitung werlich ist noch gut,
Darauf ich wieder Kreig einn mut.
[76] Dialogus hic Pyrami et Thisbes ita instituatur: Tenor cum Basso, quippè quae voces \ virili dictioni magis conveniant, Pyrami verbis accommodentur: Discantus cum alto, quae voces faemineae loquelae sunt commodiores, Thisbes responsa proferant.
Pyramus.
Der hohste Godt
Mir gholffen hat
Auss meiern noth
Durch seine gnadt.
Thisbe.
Dafur sollt ihr
Ewr leben langk
Gleich neben mir
Ihm sagen danck.
Pyramus.
Dass wil ich thun,
Hertz Jungfraw fein,
Ihr wollt auch nun
Mein ghulffe sein.
Thisbe.
Von Hertzengrundt
Thu ich das gern,
Ich wil itzund
Mich nicht beschwern.
Pyramus.
Darumb wollan
Mit allem fleiss
Nur fanget an
Auf solche weiss.
Beid zusamen. 4 vocum.
Der immermehr
Godt sei bereit
Der hohste Ehr
In Ewigkeit.
Dass du vns hast
Auss vnser pein
Vnd aller last
Erlöst so fein.
Gib auch dein gnad
Hie ferner zu,
Dass vnser Rhat
Gelingen thu.
Freud wirt in leid
Verkeret balt
Zu aller Zeit.
Dess glucks gewalt
Sich wendt allstund,
Ist nimmer stil,
Den ess ist rund,
Balts anders wil.
Ess lesst sich sehn,
Als wolt es fein
Bei einem stehn,
Doch mags nicht sein.
Dass gluck fehrt hin,
Ess geh wiess Kan.
Bringt es Kein gwinn,
Da ligt nichts an.[77]
Solchs Thisbe nun
Hat wol gespurt,
Welch durch solch thun
Ist gar verfurt,
Biss sie behend
Der Tod hinnam,
Vnd sie ihr End
Dadurch bekam.
Drumb hüt dich nun,
Sih auf das gluck,
Dass dir dein thun
Nicht geh zuruck.
Vnd bitte Godt
Mit höhstem fleiss,
Den er dein noth
Zu endern weiss.
Wen dies gelingt, so sag ihm preiss.
Die lieb ist blind,
Doch nicht allein,
All ihre Kind
Sampt ihr blind sein.
Sie achtet gantz vnd gar Kein ding.
Nur immer zu
Sie fehrt im sauss,
Hat gar Kein Ruh:
Kumpts ihr zu hauss,
Dass helt sie alles fur gering.
Die Junge leut
Ja Sonderlich
Sie Kreigt zur beut.
Dran macht sie sich,
Den sie die vberwinden Kan.
Dieselbn auch gar
Sich vbergebn,
Achtn Keine fahr,
Komn vmb ihr lebn.
Dass hertzleid Kumpt die Eltern an.
Die mussen sein
Darumb in leid
Vnd grosser pein
Ihrs lebens Zeit.
Welchs ihnn geht nah vnd Krenckt sie sehr.
Drumb, Junger Knab,
In jungen jarn
Gut achtung hab,
Die lieb lass farn,
Mach deinen Eltern Kein beschwer.
O Weh der grossen noth,
Wen Kumpt der bitter Tod.
Der achtet Kein person,
Er gibt ihnn alln ein lohn.
Der mensch sei Jung odr alt,
Er vbt an ihm sein gwalt.
Ess hilfft Kein gelt vnd gut,
Ess hilfft Kein frischer mut,
Ess hilfft Kein grosse Ehr,
Ess hilfft Kein hohe lehr,
[78] Ess hilfft Kein ander ding,
Der Tod achtt Solchs gering.
O weh der grossen noth,
Wen Kumpt der bitter Tod.
Finis.
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