Die Marketenderin.

[154] Es ward einmal ein Marketenderweib

rein ausgeplündert von Husaren –

sie kam zurück in's Lager ohne Karren,

nichts, als das Hemde auf dem Leib. –

Zum Henker! rief der Mann, ist nichts geborgen,

so sind wir ohne Rettung hin. –

Ei nicht doch, sprach sie, sei nur ohne Sorgen,

den Beutel mit dem Geld' hatt' ich verborgen –

den fand man nicht. – ei! ei! wo hast du ihn?

rief jetzt der Mann in vollen Freuden. –

Wo? Je, das weißt du wohl, erwiedert sie bescheiden.

Wenn das ist, sprach er nun, und warum stecktest du

nicht Pferd und Karren auch dazu?


***.[154]

Quelle:
Nuditäten oder Fantasien auf der Venus-Geige. Padua [o. J.], S. 154-155.
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