CCXLVIII.

[358] 1. Ey wie so gar freundlich, lieblich,

erzeigstu dich, hertzlieb gegen mir,

das mich erfrewet gantz jnniglich,

und wil mein hertz stets bey dir sein,

allein bey dir ich frölich bin.


2. Glaub es mein lieb und wiß fürwar,

das mir desgleichen ist auch also,

wann ich bey dir nicht jmmerdar,

so wird mein hertz doch nimmer froh,

und dünckt mich auch langweilig sein,

mein höchste pein,

das du nicht bald solt sein der mein.


3. Freundliches lieb was wiltu mehr,

mein lieb und gut ist eigen dein,

du bist die ich für all beger,

darzu bist du die gewünschte mein,

dann ich sonst kein andere wil han,

heimlich und still,

das ist schöns lieb all mein will.

Quelle:
[Anonym]: Das Ambraser Liederbuch vom Jahre 1582. Stuttgart 1845, S. 358.
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