IIII.

[3] 1. Nach lust hab ich mir auserwehlt,

dich meines hertzen ein trösterin:

In rechter lieb zu dir geselt,

on argen wan, hertz mut und sinn,

Zu dienen dir

mit gantzem begier,

hastu alzeit gefunden mich,

nach deinem gebot, gantz williglich,

das lestu mich geniessen, ja hinder sich.


2. Viel langer weil hab ich fürwar,

denn es wil sein an der zeit:

Dadurch mich sehr verlanget hart,

wird gewend in kost unnd fröligkeit.

Das wil nicht sein,

im alten schein,

ich weis wol wer unnd wie das wend,

ich bring zwar an demselben end,

nicht mehr davon denn eitel beschmitzte hend.


3. Was zeihestu mich hertz einiges ein,

so du doch bist gantz untrew mir,

Mit sitten, was und dergleich,

nit lad der bürden zu viel auff dich,

Das dir darin,

die weisheit nicht zerrin,

denn wirstu den fuß glitschen lan

wiewol ich dirs gantz nit gan,

fürwar du gewinst von mir nicht viel daran.

Quelle:
[Anonym]: Das Ambraser Liederbuch vom Jahre 1582. Stuttgart 1845, S. 3-4.
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