LXI.

Ein Reuter lied, [57] Albrecht von der Rosenburg.

1. Was wöllen wir singen und heben an,

und singen von einem frenckischen edelman,

ein newes lied zu singen.

Albrecht von der Rosenburg der was ein freier reuters man,

Gott helffe das jhm wol gelinge.


2. Albrecht von der Rosenburg der war ein freier reuters man,

die von Nürnberg hatten jhn viel zu leid gethan,

es bleibt nicht ungerochen.

Sie hatten jm wider Gott, ehr unnd billigkeit

sein haus und schloss zerschossen.


3. Albrecht von der Rosenburg was ein freier reuters man,

er sprengt die von Nürnberg mit zwey und viertzig pferden an,

darnach stund sein verlangen.

Er hat sie tapffer über die köpff geschlagen,

den Baumgarten hat er gefangen.


4. Wolauff jhr werden reuter gut,

strafft den von Nürnberg jhren grossen ubermut,

wolauff unnd last uns reiten.

Und reiten wol auff Weissenburg zu,

wir haben ein gute beute.


5. Ach marggraffe, marggraffe, was hastu gethan,

du hast den gefangenen los gelan,

das bringt dir kleinen frommen.

Der weissen pfenninge hastu nit viel,

der roten kanstu nit uberkommen.[57]


6. Albrecht von Rosenburg, der hat ein ros, das kan zeltern und traben,

darauff thet er manchen nürnbergischen pfeffersack jagen,

wol auff dem behmer walde.

Er hat ein ros, das ist so genge beritten,

als das hirschlein vor dem grünen walde.


7. Wer ist der uns dis liedlein sang,

ein freier frischer reuter ist er's genandt,

er hats gar wol gesungen.

Er hat bey Albrecht von Rosenburg gedient,

ist jm gantz wol gelungen.

Quelle:
[Anonym]: Das Ambraser Liederbuch vom Jahre 1582. Stuttgart 1845, S. 57-58.
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