LXXXV.

Ein Lied von den Trinkern.

[85] 1. Ach du lieber stalbruder mein,

krauseminte,

las dir das gleßlein befohlen sein,

salveie, poleye,

die blümlein an der heiden,

krauseminte.


2. Er setzt das gleßlein für den mund,

krauseminte,[85]

er tranck es aus bis auff den grund,

salveye, poleye,

die blümlein an der heyden,

krauseminte.


3. Er hat sein dingen recht gethan,

krauseminte,

das unterst das sol oben stahn,

salveye, poleye,

die blümlein an der heyden,

krauseminte.


4. Ach du mein lieber stalbruder mein,

wisch ein mal herumb rumb,

rumb, widerumb,

ich bitt dich alle meine tage drumb,

wisch einmal herumb.

Quelle:
[Anonym]: Das Ambraser Liederbuch vom Jahre 1582. Stuttgart 1845, S. 85-86.
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