258.

[85] Kayser Nero geriethe unter andern thorheiten auch auf die rasende wuth / daß er einen knaben namens Sporum / durch abschneidung seiner mannheit / zu einer weibs-person machen wolte. Zu solchem ende hielte er ordentlicher weise hochzeit mit ihm / und gab ihm einen braut-schatz nebst einem braut-schleyer / dergestalt / daß er diesen verschnittenen vor seine rechte frau hielte. Drum sagte einer zum schertz: Es sey vor die menschliche wohlfart nichts bessers gewesen /als wenn Neronis vater / Domitius / auch eine solche frau gehabt hätte.

Quelle:
Das Buch der Weisen und Narren oder kluge und einfältige reden und tworten, welche von leuten aus allerhand nationen bey verschiedenen begebenheiten entweder im ernst oder aus schertz vorgebracht worden. Leipzig 1705, S. 85.
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