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[138] Ein liederlicher Gasconier hatte alle seine kleider verspielet / und gieng also mit einem geringen kurtzen habit über die Pontneuf zu Pariß. In dem begegnete ihm der König / und fragte: Warum er in solcher kälte so übel bekleidet aufzöge / da er / der König / sich in so vielen peltzen der kälte kaum erwehren könte? Eu. Maj. antwortete der Gasconier / würden über keine kälte klagen / wenn[138] sie es machten / wie ich. Als er nun sagen solte / wie er es denn machte / so fuhr er fort: Ich werffe alle meine kleider auf einmal über mich.

Quelle:
Das Buch der Weisen und Narren oder kluge und einfältige reden und tworten, welche von leuten aus allerhand nationen bey verschiedenen begebenheiten entweder im ernst oder aus schertz vorgebracht worden. Leipzig 1705, S. 138-139.
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