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[148] Als Kaysers Maximiliani I kurtzweiliger rath / Cuntz von der Rosen / auf dem Reichs-tage zu Augsburg A. 1510 die anwesenden fragete: Wie alt sie wohl meyneten / daß er wäre? Und sich iederman mit der unwissenheit entschuldigte; gab er zur antwort: Er sey nunmehro über zwey hundert jahre alt / weil er die beyde zu Hagenau und Camerich geschlossene bündnisse / derer iedes auf hundert jahre gerichtet gewesen / überlebet. Einsmals fehlete es dem Kayser an gelde zu den benöthig-kriegs-kosten / worauf Cuntz zu ihm sagte: Er solte ein amtmann werden / so würde er[148] schon geld bekommen. Als ihn zur andern zeit etliche Fürsten mit sich in der karte spielen liessen / und er zwey könige bekam / ergriff er den Kayser beym arm / wiese zugleich seine beyden karten-könige / und sagte: Sehet / hier seynd drey könige / ich habe das geld gewonnen.

Quelle:
Das Buch der Weisen und Narren oder kluge und einfältige reden und tworten, welche von leuten aus allerhand nationen bey verschiedenen begebenheiten entweder im ernst oder aus schertz vorgebracht worden. Leipzig 1705, S. 148-149.
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