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[160] Richardus / König in Engelland / wurde von einem geistlichen erinnert: Er möchte seine[160] drey töchter vergeben oder ausstatten. Uber diese rede verwunderte sich der König / weil er keine töchter hatte / und begehrte demnach die erklärung darüber zu vernehmen. Worauf jener fort fuhr: Der König hat drey töchter / nehmlich die hoffart / den geitz und die geilheit. Wo er diese drey nicht abschaffen / und andern überlassen wird / so wirds nicht gut ablauffen /sondern dem königlichen hause zum verderben dienen.

Quelle:
Das Buch der Weisen und Narren oder kluge und einfältige reden und tworten, welche von leuten aus allerhand nationen bey verschiedenen begebenheiten entweder im ernst oder aus schertz vorgebracht worden. Leipzig 1705, S. 160-161.
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