473.

[175] Ein deutscher ordens-ritter verfügte sich zu einem messer-schmiede / und kauffte demselben ein starckes messer ab. Als ihn nun dieser fragte: Ob er nicht auch eine scheide darzu kauffen wolte? So gab er zur antwort: Er wolte das messer in die allerkostbarste scheide stecken / so in gantz Preussen zu finden wäre. Solches räthsel konte nun niemand auflösen / biß er seinem Hochmeister / Werner von Urseln / aufpassete /als derselbe nach gehaltener vesper aus der kirche gieng / und ihn mit dem gekaufften messer erstach.

Quelle:
Das Buch der Weisen und Narren oder kluge und einfältige reden und tworten, welche von leuten aus allerhand nationen bey verschiedenen begebenheiten entweder im ernst oder aus schertz vorgebracht worden. Leipzig 1705, S. 175.
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