492.

[183] Ein Gasconier hatte eine heßliche tochter / und wuste nicht / an wen er sie verheyrathen solte. Endlich gab er sie einem blinden. Nach einiger zeit kam ein oculist von Pariß / welcher die blinden sehend machen konte. Als man nun den Gasconier fragte: Ob er seinem schwieger-sohne nicht auch wolte helffen lassen? So antwortete er: Nein / denn ich besorge / wo er sehend wird / so läst er sich von seinem weibe scheiden.

Quelle:
Das Buch der Weisen und Narren oder kluge und einfältige reden und tworten, welche von leuten aus allerhand nationen bey verschiedenen begebenheiten entweder im ernst oder aus schertz vorgebracht worden. Leipzig 1705, S. 183.
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