550.

[208] Nachdem die stadt Paris wieder zu vorigem gehorsam gebracht worden war / befand sich ein gewisser Marschall in Franckreich / welcher es mit den Ligisten gehalten hatte / und dieser ließ sich mit gelde erkauffen /daß er König Henrich den grossen vor einen rechtmäßigen König erkante. Als nun ein deputirter von den kauffleuten abgeordnet wurde / dem König im nahmen der stadt glück zu wünschen / sagte gedachter Marschall: Das ist wohl gethan; denn man muß doch dem Kayser geben / was des Kaysers ist. Worauf jener artig antwortete: Ja wohl / man muß es ihm geben / nicht aber verkauffen.

Quelle:
Das Buch der Weisen und Narren oder kluge und einfältige reden und tworten, welche von leuten aus allerhand nationen bey verschiedenen begebenheiten entweder im ernst oder aus schertz vorgebracht worden. Leipzig 1705, S. 208.
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