[214] Ein Venetianischer Abgesandter kam von Rom / und reisete durch Florentz / allwo er dem Groß-Hertzog aus gebührendem respect aufwartete. Bey der audientz beklagte sich der Groß-Hertzog / daß ihm die Republic Venedig einen Abgesandten zugeschicket / welcher sich zeit währender seiner anwesenheit sehr übel aufgeführt habe. Als nun der Abgesandte zur entschuldigung sagte: Hierüber muß sich Eu. Hoheit keines weges verwundern / denn ich kan sie versichern / daß wir zu Venedig viele narren haben. So antwortete der Groß-Hertzog: Zu Florentz haben wir auch unsere narren / aber wir schicken sie nicht an andere örter / von staats-geschäfften zu tractiren.