[245] Kayser Wenceslaus traf einsmals in Böhmen unter weges einen fuhrmann an / welcher sein unglücke mit unzehlichen flüchen an den tag gab / weil sein mit töpffen beladener karn / welchen er von Beraun nach Prag führen wollen / umgefallen war / und seine zubrechliche wahre in scherben verwandelt hatte. Als ihn nun Kayser Wencesl. tröstete / und ihm die wahl gab / eine bitte zu thun / gab er zur antwort: Er bäte nur das einzige / daß / weil dieser weg so steinicht und ungleich sey / der Kayser befehlen möchte / daß von Beraun nach Prag ins künfftige nicht zwey / wie bißher geschehen / sondern drey meilen gerechnet würden / und[245] daß die töpffer den armen fuhr-leuten /welchen auf diesem wege die karren so offte umfielen / vor drey meilen fuhrlohn bezahlen müsten. Dieses begehren wurde auch alsofort verwilliget / und darff noch heutiges tages bey strafe nicht anders gesaget werden / als daß gedachte beyde städte drey meilen von ein ander liegen.