[6]

D. Faustus läst jhm das Blut herauß in einen Tiegel, setzt es auff warme Kolen, vnd schreibt, wie hernach folgen wirdt.

[21] Ich Johannes Faustus D. bekenne mit meiner eygen Handt offentlich, zu einer Bestettigung, vnnd in Krafft diß Brieffs, Nach dem ich mir fürgenommen die Elementa zu speculieren, vnd aber auß den Gaaben, so mir von oben herab bescheret, vnd gnedig mitgetheilt worden, solche Geschickligkeit in meinem Kopff nicht befinde, vnnd solches von den Menschen nicht erlehrnen mag, So hab ich gegenwertigem gesandtem Geist, der sich Mephostophiles uennet, ein Diener des Hellischen Printzen in Orient, mich vntergeben, auch denselbigen, mich solches zuberichten vnd zu lehren, mir erwehlet, der sich auch gegen mir versprochen, in allem vnderthenig vnnd gehorsam zuseyn. Dagegen aber ich mich hinwider gegen jhme verspriche vnd verlobe, daß so 24. Jahr, von Dato diß Brieffs an, herumb vnd fürvber gelauffen, er mit mir nach seiner Art vnd weiß, seines Gefallens, zuschalten, walten, regieren, führen, gut macht haben solle, mit allem, es sey Leib, Seel, Fleisch, Blut vnd gut, vnd das in sein Ewigkeit.11 Hierauff absage ich allendenen, so da leben, allem Himmlischen Heer, vnd allen Menschen, vnd das muß seyn. Zu festem Vrkundt vnnd mehrer Bekräfftigung, hab ich disen Receß eigner Hand geschrieben, vnderschrieben, vnd mit meinem hiefür getrucktem eygen Blut, meines Sinns, Kopffs, Gedancken vnnd Willen, verknüpfft, versiegelt vnd bezeuget, etc.


Subscriptio,

Johann Faustus, der Erfahrne

der Elementen, vnd der

Geistlichen Doctor.[21]

Quelle:
Historia von D. Johann Fausten. In: Das Volksbuch vom Doctor Faust. Halle a.d.S. 21911, S. 21-22.
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