[138] Vorige. Dusterer, Wastl, Rosl stürzen zur Türe herein.
DUSTERER. Schau, da schau – wie er Buß tut – und wie dein Schatz treu is!
GRILLHOFER. No – no – is a bissel viel, drei Narren af einmal!
WASTL. Alsdann doch wieder gfoppt!
Greift nach der Türschnalle.
LIESEL. Aber Wastl ...!
GRILLHOFER. 's is ja mein Kind!
ROSL. Jesses, der Bauer hat a Kind kriegt!
WASTL. No, is's halt a reich Bauerstochter – und ich kann mer 's Maul abwischen.
GRILLHOFER. Du bist a Trottel! Kannst ja net wissen, ob ich mir net lang scho ein solchen, wie du bist, zum Schwiegersuhn wünsch.
WASTL. Aber Bauer – Jesses und Joseph – dös is doch alles zviel – aber i nimm's schon!
GRILLHOFER. Und no weiß ich mir schon mei Ausnehmerei, und no fahrn mer morgn doch nach der Kreisstadt.
DUSTERER ganz vergessen, schreit auf. Mir fahrn doch nach der Kreisstadt!
GRILLHOFER. Mir!!! Deutet auf sich und Wastl und Liesel. Aber net mir! Hast mer viel eingredt und viel vorglogn, damit ich mein, ich war der Schwärzeste, aber unser Herrgott kennt a ein gfarbten Schimmel, hat mich wieder fein sauber gstriegelt und hat mer dö ins Haus gschickt und gsagt: da hast zgleich dein Buß und dein Sorg und[138] dein Freudigkeit. Du aber, du trauriger Wurmdoktor, du bleibst mer aus mein Haus, deine Kinder magst mer schicken, was net für ihrn Vater können, daß mer an ihnen was tut.
LIESEL. Aber für dich weiß ich a Lehr, is a wahre Christenlehr, Dusterer, nimm dir's z' Herzen! Singt.
Schlußlied
Der Herrgott hat 's Lebn
Zum Freudigsein gebn,
Und was wir oft schlecht,
Er macht's do no recht!
Drum sorg für das Deine,
Mach niemanden irr –
GRILLHOFER.
Und misch dich net eini,
Du kriegst nix dafür!
ALLE.
Und misch dich net eini,
Du kriegst nix dafür!
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Der Gwissenswurm
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