124/125 |
Lucius Apuleius entstammt einer wohlhabenden Familie aus Madaura (Mdauruch, Ostalgerien). Er studiert Grammatik und Rhetorik in Karthago und Athen. Der Studienaufenthalt in Athen und die sich daran anschließenden Reisen verzehren sein ererbtes Vermögen fast vollständig. |
155 |
Nach einem längeren Aufenthalt als Anwalt in Rom kehrt er nach Madaura zurück. Nach seiner Rückkehr nach Nordafrika heiratet er eine reiche Witwe namens Aemilia Pudentilla. Deren Angehörige spotten, er habe sie nur durch Zauberei gewonnen. Die Zeit, in der Apuleius lebt, ist geprägt von der Weltherrschaft Roms, dessen zahllose Völkerschaften lebhaften kulturellen Austausch pflegen. So befaßt sich Apuleius nicht allein mit der damaligen höheren Bildung, von der Geometrie über die Dichtung bis hin zur Redekunst, er neigt auch den damals zunehmend beliebter werdenden orientalischen Kulten zu, besonders dem der ägyptischen Isis. Erhalten ist seine Verteidigungsrede bei seiner Hochzeit mit dem Titel »Apologie«, mit der er dem gegen ihn erhobenen Vorwurf der damals streng verbotenen Zauberei begegnet. Sein berühmtestes Werk sind die »Metamorphosen«, seit Augustin bekannt als »Der goldene Esel«. Es ist dieses einer der frühesten erhaltenen Romane, der neben etlichen anderen eingeflochtenen Geschichten das Märchen »Amor und Psyche« enthält und mit der Einweihung des in einen Esel verwandelten Helden Lucius in die Mysterien der Isis schließt. |
158 |
Es findet ein Prozeß wegen Zauberei gegen ihn in Sabratha statt. Er wird jedoch in diesem Prozeß freigesprochen. Apuleius zieht danach von Oea nach Karthago. In Karthago ist er als »sacerdos provinciae« (Priester im Kaiserkult) tätig, reist sehr viel und hält Vorträge und Reden. »De deo Socratis« ist eine Dämonenlehre, »De mundo« eine Bearbeitung einer griechischen Schrift über den Kosmos. Eine Schrift über Platon gehört auch zu seinen bekannten Werken. |
180/170 |
Apuleius stirbt. |