Elftes Buch.

[282] Ungefähr um die erste Nachtstunde wurde ich durch ein jähes Erschrecken aus dem Schlafe geweckt. Eben stieg in vollem Glanze der Mond aus den Meeresfluten herauf.

Die Majestät dieses hehren Wesens erfüllte mich mit tiefster Ehrfurcht, und überzeugt, daß alle menschlichen Dinge durch seine Allmacht regiert werden, überzeugt, daß nicht allein alle Gattungen zahmer und wilder Tiere, sondern auch die leblosen Geschöpfe durch den unbegreiflichen Einfluß seines Lichtes fortdauern, ja daß selbst alle Körper auf Erden, im Himmel und im Meere in vollkommenster Übereinstimmung mit demselben ab- und zunehmen, so bediente ich mich der feierlichen Stille der Nacht, mein Gebet an das holdselige Bild dieser hilfreichen Gottheit zu verrichten; um so mehr, da das Schicksal, meiner so großen und langwierigen Qualen satt, mir endlich Ahnungen von meiner Erlösung eingab.

Flugs schüttelte ich jeglichen Rest von Trägheit ab, stand munter auf, badete mich, um mich zu reinigen, im Meere, und nachdem ich mein Haupt siebenmal unter die Fluten getaucht, welches die Zahl ist, die der göttliche Pythagoras als die schicklichste zu gottesdienstlichen Verrichtungen angibt, betete ich frohen und munteren Herzens, doch betränten Angesichts, zur heiligen Göttin also:[283]

›Königin des Himmels! Du seist nun die allernährende Ceres, des Getreides erste Erfinderin, welche, in der Freude ihres Herzens über die wiedergefundene Tochter, dem Menschen, der gleich den wilden Tieren mit Eicheln sich nährte, eine mildere Speise gegeben hat und die eleusinischen Gefilde bewohnt, oder Du seiest die himmlische Venus, welche im Urbeginne aller Dinge durch ihr allmächtiges Kind, den Amor, die verschiedensten Geschlechter gegattet und also das Menschengeschlecht fortgepflanzt hat, von dem sie zu Paphos in dem meerumflossenen Heiligtume verehrt wird, oder des Phöbus Schwester, welche durch den hilfreichen Beistand, den sie den Gebärerinnen leistet, so große Völkerschaften erzogen hat und in dem herrlichen Tempel zu Ephesus angebetet wird. Oder Du seiest endlich die dreigestaltige Proserpina, die nachts mit grausigem Geheul angerufen wird, den tobenden Gespenstern gebietet und unter der Erde sie einkerkert, währenddaß sie entlegene Haine durchirrt, wo ein mannigfacher Dienst ihr geweiht ist: Göttin! die Du mit jungfräulichem Scheine alle Regionen erleuchtest, mit Deinem feuchten Strahle der fröhlichen Saat Nahrung und Gedeihen gibst und nach der Sonne Umlauf Dein wechselndes Licht einteilst; unter welchem Namen, unter welchen Gebräuchen, unter welcher Gestalt Dir die Anrufung immer am wohlgefälligsten sein mag! Hilf mir in meinem äußersten Elende! stehe mir bei, daß ich nicht gänzlich zugrunde gehe; nach so vielen, so schwer überstandenen Trübsalen verleihe mir endlich einmal Ruhe und Frieden! Ich habe genug des Jammers, genug der Gefahren! Nimm von mir hinweg die schändliche Tiergestalt! Laß mich wieder werden, was ich war; laß mich Lucius werden und gib mich den Meinigen wieder! Oder habe ich ja irgendeine unversöhnliche Gottheit ohne mein Wissen beleidigt: Ach, so sei lieber mir erlaubt, zu sterben denn also zu leben, o Göttin!‹[284]

Nachdem ich solchergestalt gebetet und mein Leid geklagt hatte, kehrt' ich auf meinen vorigen Ruheplatz zurück, und ein süßer Schlaf bemächtigte sich aufs neue meiner Sinne.

Kaum war ich eingeschlummert, siehe, so erhob sich eine göttliche Gestalt mitten aus dem Meere! Erst zeigte sich ihr selbst den Göttern ehrwürdiges Antlitz, darauf entstieg nach und nach ihr ganzer Körper den Wellen.

Das herrliche Gebild schien vor mir stillezustehen.

Ich will versuchen, Euch diese wunderbare Erscheinung zu schildern, wenn anders die Armut menschlicher Sprache zu der Beschreibung hinreicht oder die mir erschienene Gottheit mir Fülle der Beredsamkeit will angedeihen lassen.

Reiche, ungezwungene Locken spielten sanft in angenehmer Verwirrung um den Nacken der Göttin; ihren hohen Scheitel schmückte ein vielförmiger Kranz mit mancherlei Blumen. Über der Mitte der Stirn glänzte mit blassem Scheine eine flache Rundung nach Art eines Spiegels oder vielmehr der Scheibe des Mondes, darumher auf beiden Seiten sich gewundene Schlangen gleich Furchen zogen, und darüber hin, wie bei der Ceres, Kornähren gelegt waren.

Ihr Kleid war feiner Kattun, der bald weiß, bald gelb, bald rosenrot wechselte. Es umhüllte sie ein Mantel von blendender Schwärze, der unter dem rechten Arm hindurch über die linke Schulter geschlagen war. Der Zipfel wie der Schild eines Kriegers über den Rücken zurückgeworfen, fiel in mannigfachen Falten hinab, und die Fransen des Saumes flatterten zierlich im Winde. Sowohl auf der Verbrämung als auf dem Mantel selbst flimmerten zerstreute Sterne, in deren Mitte der Vollmond in seiner ganzen Pracht glänzte, und eine schwere Kette allerlei künstlich zusammengeordneter Blumen und Früchte irrte allenthalben verloren darüber hin.[285]

In ihren Händen führte die Göttin weit voneinander verschiedene Dinge; denn in der Rechten hielt sie eine goldene Klapper, durch deren schmales Blech, das sich wie ein Gürtel zusammenbog, einige Stäbe gezogen waren, die beim dreimaligen Schütteln des Armes einen hellen Klang gaben. Von der Linken aber hing ihr ein goldenes Trinkgeschirr herab, über dessen Handhabe an der Seite, wo sie sichtbar war, eine Schlange sich emporreckte mit hocherhobenem Haupte und geschwollenem Nacken.

Ihre ambrosiaduftenden Füße bedeckten Schuhe aus Blättern der Siegespalme geflochten.

Also geschmückt und des seligen Arabiens Wohlgeruch um sich her verbreitend, würdigte die hohe Göttin mich folgender Anrede:

›Schau! Dein Gebet hat mich gerührt. Ich, Allmutter Natur, Beherrscherin der Elemente, erstgeborenes Kind der Zeit, Höchste der Gottheiten, Königin der Manen, Erste der Himmlischen; ich, die in mir allein die Gestalt aller Götter und Göttinnen vereine, mit einem Wink über des Himmels lichte Gewölbe, die heilsamen Lüfte des Meeres und der Unterwelt klägliche Schatten gebiete. Die alleinige Gottheit, welche unter so mancherlei Gestalt, so verschiedenen Bräuchen und vielerlei Namen der ganze Erdkreis verehrt – denn mich nennen die Erstgeborenen aller Menschen, die Phrygier, pessinuntische Göttermutter – ich heiße den Atheniensern, Kindern ihres eigenen Landes, kekropische Minerva; den eiländischen Kypriern paphische Venus; den pfeilführenden Kretern dictynnische Diana: den dreizüngigen Siziliern stygische Proserpina; den Eleusinern Altgöttin Ceres. Andere nennen mich Juno, andere Bellona, andere Hekate, Rhamnusia andere. Sie aber, welche die aufgehende Sonne mit ihren ersten Strahlen beleuchtet, die Äthiopier, auch die Arier und die Besitzer der[286] ältesten Weisheit, die Ägypter, mit den angemessensten eigensten Gebräuchen mich verehrend, geben meinen wahren Namen mir: Königin Isis. – Ich erscheine Dir aus Erbarmen über Dein Unglück; ich komme zu Dir in Huld und Gnaden. Hemme denn den Lauf Deiner Tränen! Stelle ein Dein Trauern, Dein Klagen! Der Tag Deines Heils ist da, kraft meiner Allmacht; öffne nur Deine betrübte Seele meinem göttlichen Gebote!

Der Tag, welcher auf diese Nacht folgt, ist mir durch uralte Gewohnheit geheiligt. Die Winterstürme sind vorüber, des Meeres Ungestüm hat sich gelegt; die Schiffahrt beginnt: Meine Priester weihen mir ein neugezimmertes Schiff und opfern mir die Erstlinge jeglicher Ladung. Erwarte ihren heiligen Zug weder mit schüchternem noch frechem Gemüt. Auf mein Geheiß wird der Hohepriester einen Rosenkranz in der rechten Hand am Sistrum hangen haben. Dränge nur unverzüglich Dich durch die Menge hindurch, gehe im Vertrauen auf meinen Schutz getrost dem Zuge entlang, bis Du Dich so nahe bei dem Hohenpriester befindest, daß Du unter dem Scheine eines Handkusses unvermerkt einige Rosen ihm rauben kannst: so fort wirst Du die Gestalt dieses garstigen, mir längst verhaßten Tieres ablegen! Fürchte bei Ausführung dieses meines Gebots keine Schwierigkeit; denn in diesem selbigen Augenblicke, da ich hier vor Dir stehe, bin ich auch dort meinem Hohenpriester im Traume gegenwärtig und offenbare ihm, was geschehen wird, und wie er sich dabei zu verhalten habe. Auf meinen Befehl soll vor Dir das herzudrängende Volk Platz machen. Niemand soll bei der frohen Feierlichkeit und dem festlichen Schauspiele Scheu vor diesem Deinem häßlichen Ansehen tragen noch soll irgendein böser Ausleger Deine plötzliche Umwandlung boshafterweise verunglimpfen. Nur sei eingedenk und verliere nicht aus Deinem Gedächtnis, daß mir von nun an Deine übrigen Tage[287] bis auf Deinen letzten Odemzug verbürgt sind! Denn billig bist Du derjenigen, durch deren Wohltat Du wieder unter die Menschen zurückkehrst, Dein ganzes Leben schuldig. Inzwischen wirst Du glücklich, wirst Du rühmlich unter meinem Schutze leben, und wann Du hier Deinen Weg vollendet hast und zur Unterwelt hinabwandelst, so wirst Du auch dort, auf jener unterirdischen Halbkugel, mich, die Du vor Dir siehst, die ich des Acherons Finsternisse erleuchte und in den stygischen Behausungen regiere, als ein Bewohner der elysischen Gefilde fleißig anbeten und meiner Huld Dich zu erfreuen haben. Ja, wofern Du Dich durch unablässigen Gehorsam, durch gewissenhafte Beobachtung meines Dienstes, durch strenge Fasten und Keuschheit genugsam um meine Gottheit verdient machst: so wirst Du auch erfahren, daß es allein in meiner Macht steht, Dir selbst das Leben zu fristen bis über das vom Schicksal Dir bestimmte Ziel hinaus.‹

Nachdem die ehrwürdige Gottheit also huldreich zu mir gesprochen, wich sie in sich selbst zurück.

Unverzüglich war mein Schlaf dahin, und voller Furcht und Freude und wie mit Schweiß übergossen stand ich auf. Im äußersten Erstaunen über die so offenbare Erscheinung dieser gewaltigen Göttin wusch ich mich abermals im Meere und dachte ihren hohen Befehlen samt der beigefügten Ermahnung nach.

Kurze Zeit darauf, als das schwarze Gewölk der Nacht verschwunden und die goldene Sonne hervorging, da sah man alle Landstraßen mit einer großen Menge Leute angefüllt, die zur heiligen Feierlichkeit allerorten herzukamen.

Alles und jegliches schien mir dermaßen mit der Fröhlichkeit meines Herzens zu sympathisieren, daß nicht allein die Tiere aller Arten, sondern auch die Häuser, ja der Tag selbst mich heiterer und vergnügter anzulächeln schienen. Anstatt des[288] gestrigen rauhen Nebels wallten milde, gelinde Lüfte. – Überall, von Frühlingsluft begeistert, stimmten die Vögel angenehme Konzerte an und begrüßten der Gestirne Mutter, die Fürstin der Zeiten und des Weltalls Beherrscherin mit lieblichem Gesänge. Auch fruchttragende und andere, nur schattengebende Bäume, erweckt vom Hauche der Mittagswinde, wiegten mit sanftem Wohllaute ihre Zweige, prangend mit den glänzenden Knospen junger Blätter. Jeglicher brausende Sturm schwieg; das Meer, keine düsteren Wogen auftürmend, spülte ruhig an das Gestade, und der Himmel, von Wolken rein, schimmerte im blendenden Glanze seines eigenen Lichtes.

Siehe, da erschien allgemach der lustige Vortrab des heiligen Aufzuges. Ein jeder ging nach seiner Phantasie aufs komischste maskiert. Der eine, mit einem Degengehänge über die Schulter, stellte einen Soldaten vor; der andere, eine Chlamys um, einen Säbel an der Seite und einen Jagdspieß in der Hand, war ein Jäger. Ein dritter, in goldenen Socken, von einem seidenen Gewande umflossen, mit dem köstlichsten Geschmeide geschmückt, die Haare um den Kopf in Flechten gewunden, schwebte als ein Fräulein einher. Noch ein anderer, mit Halbstiefeln, Schild, Helm und Dolch ausgerüstet, schien eben aus der Fechterschule zu kommen. Einer war auch da, der, mit einem purpurverbrämten Kleide angetan, Lictoren mit den Fasces vor sich her, eine Magistratsperson machte. Nicht minder sah man einen mit Mantel, Stock, Pantoffeln und langem Ziegenbarte den Philosophen spielen. Es fehlte auch nicht an solchen, die mit Leim-und Angelruten den Vogelstellern und Fischern nachäfften. Auf einem Tragsessel prangte ferner ein zahmer Bär, in eine vornehme Dame verkleidet, daher. Ein Affe folgte ihm, wie der Mundschenk des Zeus herausgeputzt: einen Turban auf, einen safrangelben, gestickten Rock an und eine[289] goldene Schale in der Hand. Den Beschluß machte ein Esel, dem man Fittiche angeklebt hatte und dem zur Seite ein schwacher Alter ging: Dieser sollte den Bellerophon vorstellen sowie jener den Pegasus; man mußte lachen, wie man sie sah.

Nach diesen Possen, die dem umherschwärmenden Volke unsägliches Vergnügen machten, kam endlich die feierliche Prozession meiner Schutzgöttin einhergezogen. Weiber in blendend weißen Gewändern, bekränzt mit jungen Blüten des Frühlings, trugen voller Freude mancherlei Sachen. Den Schoß mit Blumen angefüllt, bestreuten die einen den Weg, welchen der heilige Zug nahm; andere führten auf dem Rücken schimmernde Spiegel, in denen der Göttin zahlreiches Gefolge als ihr entgegenkommend erschien. Einige hatten elfenbeinerne Kämme in den Händen und taten mit Gebärden und Bewegung ihrer Arme und Finger, als schmückten sie das königliche Haar der Isis. Noch andere besprengten die Gassen mit allerhand wohlriechenden Salben und mit köstlichem Balsam. Darauf folgte eine große Menge beiderlei Geschlechts mit Lampen, Fackeln, Wachskerzen und anderen Arten künstlicher Lichter, zu Ehren der Mutter der Gestirne. Allerlei liebliche Instrumente und Pfeifen ließen sich nun hören. Ein munterer Chor der auserlesensten Jugend, mit schneeweißen, ärmellosen Kleidern angetan, vermählte seine Stimmen mit ihren süßen Weisen und sang ein Lied, das ein großer Dichter unter Eingebung der Musen auf gegenwärtige Gelegenheit gedichtet hatte; bei diesen Sängern befanden sich die Pfeifer des großen Serapis. Auf Querpfeifen, die nach der rechten Seite gehalten wurden, bliesen diese die beim Dienste dieses Gottes gewöhnlichen Melodien. Jetzt kamen Herolde, die mit weitschallender Stimme ausriefen: ›Platz, Platz für die Heiligtümer!‹ Hierauf strömten die in den heiligen Gottesdienst Eingeweihten einher, sowohl[290] männlichen als weiblichen Geschlechts, jeglichen Standes, jeglichen Alters. Alle trugen leinene Kleider von blendender Weiße; die Weiber das gesalbte Haar in durchsichtigen Flor eingehüllt, die Männer das Haupt so glatt geschoren, daß die Scheitel glänzten. Diese irdischen Gestirne der erhabenen Religion machten mit ehernen, silbernen, ja auch goldenen Sistren eine sehr hellklingende Musik. Allein die Oberpriester, in einem naheanliegenden Gewande von weißer Leinwand, das ihnen bis auf die Füße hinabging, trugen die Symbole der allgewaltigen Götter. Der erste hielt eine helleuchtende Lampe, denen, welcher wir uns bei unsern Schmäusen bedienen, eben nicht ähnlich, sondern von Gold und in der Gestalt eines Nachens, in dessen Mitte eine breite Flamme aus einer Öffnung hervorloderte. Der zweite, eben wie jener gekleidet, führte in beiden Händen Altäre, die mit besonderem Namen Hilfsaltäre heißen, weil die Göttin sich vorzüglich hilfreich zu denselben herabzuneigen würdigt. Der dritte hielt einen Palmzweig, dessen Blätter sauber aus Gold gearbeitet waren, nebst einem geflügelten Schlangenstab, gleich dem des Mercurius. Der vierte trug das Sinnbild der Billigkeit zur Schau: eine offene linke Hand mit ausgestreckten Fingern, denn da die linke von Natur unbehend und langsam ist, so scheint sie der Billigkeit angemessener als die rechte. Eben derselbe Oberpriester trug ein goldenes Gefäß, in der Gestalt einer Brust gerundet, woraus er Milch opferte. Der fünfte erschien mit einer Schwinge, die von goldenen Zweigen geflochten war, und der sechste mit einem Wasserkruge. Unmittelbar darauf sah man die Götter selbst, die sich gefallen ließen, auf den Füßen sterblicher Menschen einher zu wandeln. Da war, mit schrecklichem, langhalsigem Hundskopfe, der Bote der oberen und unteren Götter. Er trug sein halb schwarzes,[291] halb goldenes Antlitz empor und schwang in der Linken einen Caduceus und in der Rechten einen grünen Palmzweig. Dicht hinter ihm folgte eine Kuh in aufrechter Stellung. Diese Kuh, das segenvolle Bild der allgebärenden Göttin, trug der seligen Priesterschaft einer auf seinen Achseln mit großem Prunke. Von einem andern wurde der mystische Korb getragen, welcher die Geheimnisse der wundertätigen Religion in seinem Innern verwahrt. In beiden Armen hielt ein anderer Glückseliger des höchsten Wesens ehrwürdiges Bild. Weder mit einem Vogel noch mit einem zahmen oder wilden Tiere, noch auch mit einem Menschen hatte es einige Ähnlichkeit; doch war es, der sinnreichen Erfindung und selbst der Neuheit wegen, nicht nur anbetungswürdig, sondern auch der unaussprechlichste Beweis der höheren, aber in tiefstes Stillschweigen einzuhüllenden Religion. Es war eine kleine, aus schimmerndem Golde sehr künstlich gebildete Urne mit rundem Boden; auswärts mit den wundersamen, hieroglyphischen Charakteren der Ägypter bezeichnet. Ihr kurzer Hals, der sich vorn zu einem breiten Schnabel verlängerte, verlor hinten sich in eine wohlgeschwungene Handhabe, an welcher sich eine Schlange hinanwand, deren Kopf mit buntschuppigem, giftgeschwollenem Nacken hoch darüber emporragte. Ganz zuletzt erschien der Trost, die Hilfe, welche mir die mitleidige Göttin verheißen. Mein Heil in den Händen, trat der Hohepriester einher. Vollkommen der göttlichen Offenbarung gemäß trug seine Rechte ein Sistrum für die Göttin und für mich einen Kranz, einen wahrhaftigen Siegeskranz; denn nach so viel erduldetem Elend, nach so viel bestandenen Mühen und Gefahren ward ich nun endlich mit dem Beistande der höchsten Göttin Sieger über mein grausames Schicksal. Inzwischen ließ ich mich nicht von jäher Freude hinreißen und stürzte blindlings hinzu, damit ich[292] nicht die Ordnung und Andacht der Prozession stören möchte, wenn ich ungestüm angelaufen käme, sondern so gesetzt, so ehrfurchtsvoll, als immer ein Mensch hätte tun können, schlich ich mich ganz geduckt bis zu meinem Heiland allgemach hinan, indem auf göttliche Eingebung mir das Volk auf beiden Seiten auswich.

Da gemahnte es den Hohenpriester sofort seines nächtlichen Gesichts. In sichtbarer Verwunderung, daß alles genau mit demselben übereinträfe, blieb er stehen, reichte mir von selbst die Rechte hin und hielt den verhängnisvollen Kranz mir dicht vor den Mund.

Zitternd und unter dem gewaltigsten Herzklopfen ergriff ich mit gierigen Lippen den aus den schönsten Rosen gewundenen Kranz und verschlang ihn hastig. Stracks ward erfüllt die himmlische Verheißung!

Zusehends fiel die häßliche Tiergestalt von mir ab. Es verging das schmutzige Haar. Die Haut verdünnte sich. Der fette Panzen zog sich ein. Aus den Hinterhufen drängten sich Zehen hervor. Zu Händen mit Fingern versehen wurden die Vorderhufe. Der lange Hals verkürzte sich. Kopf und Gesicht wurden rund. Die ungeheuren Ohren nahmen ihre vorige Kürze wieder an. Die tölpischen Zähne wurden menschlich. Und er, der traun mich mehr denn alles übrige gekränkt hatte, der lange Zagel verschwand.

Es staunte das Volk. Die Priester beteten an die Allmacht der Göttin, die sichtbarlich im Nu, gleichwie in einem Traumgesichte, meine Verwandlung bewirkte. Aller Hände waren gen Himmel gestreckt, und man hörte nur einen Schrei des Erstaunens ob dem so großen Wunder.

Mein Herz vermochte eine so plötzliche, so überschwengliche Freude nicht zu fassen. Starr und stumm stand ich da und wußte[293] nicht, was ich zuerst sagen, womit ich die wiedererhaltene Stimme und Sprache am glücklichsten versuchen und mit welchen Worten ich der wohltätigen Göttin meinen Dank zu erkennen geben sollte. Schier winkte der Hohepriester, der zwar von allen meinen Abenteuern durch göttliche Eingebung unterrichtet, darum aber nicht weniger über das Wunder, das vor seinen Augen vorging, erstaunt war, daß mir ein leinen Gewand gereicht würde, weil ich mich von dem Augenblick an, als ich mich von der garstigen Eselshülle befreit fühlte, in mich selbst zusammengeschmiegt hatte und solchergestalt und mit vorgehaltenen Händen, so gut ich nur konnte, meine Blöße zu decken suchte. Einer von den Geweihten zog sofort seinen Oberrock aus und warf mir ihn schleunigst über.

Nun hob der Hohepriester mit fröhlichem Gesicht und begeistert über meine Menschwerdung also an:

›Willkommen, o Lucius, nach so viel und mancherlei bestandenen Abenteuern, nach so wilden, erlittenen Stürmen und Ungewittern des Schicksals, willkommen im Hafen der Ruhe, willkommen am Altare der Barmherzigkeit! Schau, trotz Deiner Geburt, Deines Standes, Deiner großen Gelehrsamkeit selbst, bist Du auf die schlüpfrige Bahn der Jugend geglitten, zur Buhlerei mit einer Magd hinabgesunken und hast einen unseligen Vorwitz teuer bezahlt. Und trotz seiner Blindheit, seiner Bosheit, seiner Schadenfreude hat das feindselige Glück durch die schlimmsten Widerwärtigkeiten Dich hierher zu Deinem Heile geführt. Es gehabe sich nun wohl und gehe und übe an andern Wut und suche andere Gegenstände für seine Grausamkeit! Wer, wie Du, von unserer erhabenen Göttin zum Diener erkoren, der steht außer der Macht desselben. Mag es Dir noch so sehr durch Räuber, durch wilde Tiere, durch Sklaverei, durch mühselige Märsche, durch tägliche Todesgefahr mitgespielt haben: der[294] Tyrannei des blinden Wesens ist nun ein Ende. Du bist in den Schutz einer sehenden Gottheit aufgenommen, die auch die übrigen Götter durch den Schein ihres Lichtes erleuchtet! Nimm denn eine fröhliche Miene an, so wie sie sich zu diesem weißen Gewande schickt, und begleite mit Frohlocken das Gepränge Deiner göttlichen Wohltäterin. Es sehen Dich die Ungläubigen, sehen Dich und erkennen ihren Irrtum! Schauet auf, Ihr Unglückseligen! Sehet da des durch die Allmacht der großen Isis vom Elend erretteten Lucius Triumph über das Unglück! Doch, um sicherer, um desto beschirmter hinfort zu wandeln, so verleibe Dich, o Lucius, auf der Stelle unserm heiligen Orden ein; unterziehe freiwillig Dich mit unbedingtem Gehorsam unsern gottesdienstlichen Satzungen: bis für Dich der glückliche Augenblick kommt, da Du das feierliche Gelübde wirst ablegen dürfen! Je früher Du Dich der Göttin weihest, je süßere Früchte wirst Du für Deine hingegebene Freiheit einernten.‹

Nachdem der Hohepriester also mit heiliger Salbung gesprochen, schwieg er keuchend. Ich aber mischte mich unter die Geweihten und begleitete den heiligen Zug.

Da hätte man sehen sollen, wie nach mir geguckt wurde! Alle Welt wollte mich kennen. Einer wies mich immer dem andern, bald durch Winke, bald durch Fingerzeigen, und wohin ich mich wandte, hört' ich wispern: ›Da, da geht der, welchen heut die allmächtige Isis wiederum zum Menschen verwandelt hat! Wie glücklich, wie selig ist er doch zu preisen! Er muß vorher einen sehr unschuldigen, tugendhaften Lebenswandel geführt haben, daß ihm eine so ausnehmende Gunst des Himmels widerfahren und sowie, er nur gleichsam wieder in das Leben getreten, er sogleich auch zum Priester angeworben worden ist!‹

Unter solcherlei Gerede und unterm Getöse feierlicher Gebete rückten wir allmählich fort, bis wir dem Gestade nahten[295] und endlich an denselben Ort kamen, wo ich vergangene Nacht meine Ruhestätte gehabt hatte.

Daselbst wurden die Bilder der Götter gehörig in Ordnung aufgestellt. Mit keuschem Munde verrichtete sodann der Hohepriester ein förmliches Gebet, reinigte mit brennender Fackel, Ei und Schwefel, ein künstlich gezimmertes und ringsumher mit ägyptischen Wundermalereien geziertes Schiff und weihte und heiligte es der Göttin.

Im blendenden Segel dieses heiligen Kiels stand mit großen Buchstaben das Gelübde für die gesegnete Schiffahrt des neuen Jahres geschrieben. Hoch erhob sich der runde, glattbehauene Tannenmast mit wallendem Wimpel. Auf dem Hinterteile prangte eine vergoldete Gans mit gewundenem Halse, und über und über glänzte das ganze Schiff von geglättetem, köstlichem Zitronenholz.

Nun kamen Priester und Laien und trugen um die Wette Körbchen voll Gewürze und solcherlei Geschenke herbei und gossen eine Milchmährte über die Wellen hin.

Als endlich das ganze Schiff mit reichlichen Gaben und Sühnopfern angefüllt war, so wurden die Ankertaue gelöst, und ein eigener, frischer Wind trieb es in die hohe See.

Sobald es aus unserm Gesichte verschwunden war, nahmen die heiligen Träger ein jeglicher dasjenige wieder, was er gebracht hatte, und unter denselbigen Gebräuchen, worunter die feierliche Prozession gekommen, kehrte sie fröhlich wieder nach dem Tempel zurück.

Wie wir vor dem Tempel angelangt waren, begab sich der Hohepriester nebst denen, welche die Bilder der Götter trugen, und denen, welche vorlängst in das Allerheiligste waren aufgenommen worden, in die Sakristei der Göttin und setzten allda gehörig die atmenden Bilder nieder. Darauf erschien einer von ihnen, der von allen der Geheimschreiber genannt wurde, vor der Pforte[296] und berief das Kollegium der Pastophoren (Erzpriester) zusammen. Sodann sprach er von einer hohen Kanzel herab aus einem Buche und aus besonderen Schriften den Segen über den Kaiser, den Senat, die Ritter und das ganze römische Volk, über die Schiffahrt und über alles aus, was der Herrschaft unseres Reiches untertan ist, und schloß endlich mit der Formel: ›Gehet nun heim, es ist vollbracht!‹ ›Amen,‹ antwortete auf sein Gebet mit lautem Geschrei die Gemeinde, ›Amen!‹ Und heilige Zweige und Kräuter oder Kränze tragend, küßten alle, mit Freuden überströmt, die Füße der Göttin, die, aus Silber gebildet, auf den Stufen des Tempels stand, und zogen dann jeglicher seines Weges heim. Ich aber, ich konnte es nicht von meinem Herzen erlangen, nur einen Fingerbreit von dannen zu weichen. Meine ganze Seele auf der Göttin Ebenbild geheftet, blieb ich da und dachte meinem Schicksale nach.

Unterdessen hatte das flügelschnelle Gerücht nicht gesäumt, flugs in meinem Vaterlande der huldreichen Göttin große Wohltat nebst meinen sonderbaren Abenteuern hin und wieder auszuposaunen. Eiligst kamen Freunde und Diener und meine nächsten Blutsverwandten, nach abgelegter Trauer über die falsche Nachricht von meinem Tode vor plötzlicher Freude außer sich, mit allerlei Geschenken herbei, mich durch göttliche Gnade Neugeborenen wiederzusehen. Ihr Anblick war mir ein wahres Labsal, da ich schon alle Hoffnung aufgegeben hatte, sie jemals mit Augen wiederzuschauen. Für ihre Geschenke aber bedankte ich mich herzlich, da meine Familie mir so viel geschickt hatte, als ich überflüssig zu Kleidung und Lebensunterhalt brauchte.

Nachdem ich mich mit einem jeglichen von ihnen aufs freundschaftlichste unterhalten und allen meine erlittenen Trübsale und meine jetzige Glückseligkeit erzählt hatte, kehrte ich wiederum zum Anschauen meiner Göttin zurück.[297]

Ich mietete mir ein Haus innerhalb der Ringmauern des Tempels, worin ich meine Wohnung eine Zeitlang aufschlug, um desto bequemer mit den Priestern der Göttin Umgang zu pflegen und unzertrennlich mit denselben den öffentlichen und Privatgottesdienst abzuwarten. Da ging auch keine Nacht hin – der Schlaf schloß kein einzig Mal meine Augen –, daß die Göttin mich nicht in einem Gesichte ermahnt hätte, mich, der ich vorlängst schon zu ihrem Dienste berufen wäre, doch endlich einweihen zu lassen! Indessen, so sehnlich ich's auch selbst begehrte, so hielt mich dennoch eine heilige Furcht davon zurück. Ich hatte beobachtet, daß diese Religion sauer zu erfüllende Pflichten auferlege, zu vielerlei Enthaltsamkeit fordere und das Leben, das leider! der Mühen schon genug hat, durch gar zu strenge Selbstverleugnung noch mehr erschwere. Je mehr ich das bedachte, desto mehr eilt' ich mit Weile.

Eine Nacht aber schien es mir im Schlafe, ich sähe den Hohenpriester mir den Schoß voll Sachen bringen, und als ich ihn fragte, was ich denn damit solle? da gäb' er mir zur Antwort: Soeben wären mir diese Sachen aus Thessalien samt meinem Diener Schimmel nachgeschickt worden.

Lange sann ich beim Erwachen hin und her, was dies Gesicht wohl zu bedeuten haben möchte; zumal, da ich gewiß war, niemals einen Kerl, der Schimmel geheißen, in meinen Diensten gehabt zu haben. Wie ich aber auch meinen Traum drehen und wenden mochte, so konnt' ich mir dennoch nichts weiter daraus nehmen, denn allenfalls eine Hoffnung zu einem bevorstehenden Glück, weil mir doch Sachen waren zugebracht worden.

Unruhig in der Ahnung irgendeines frohen Begegnisses, harrte ich der Eröffnung des Tempels am Morgen.

Die weißen Vorhänge wurden endlich aufgezogen; wir beteten[298] vor dem ehrwürdigen Bildnis der Göttin. Der Hohepriester ging von einem umherstehenden Altar zum andern, verrichtete Opfer und goß unter feierlichen Gebeten aus dem Weihkessel, der aus einem Quell im Allerheiligsten des Tempels gefüllt worden, Wasser aus. Dies auf gebührende Weise vollbracht, begannen alle Eingeweihten laut die Frühmette zu singen. Und siehe da, die Bedienten, die ich zu Hypata gelassen hatte, als Fotis aus Versehen mich zum Langohr gemacht, traten herein. Meine mütterlichen Anverwandten brachten sie mir nebst meinem Pferde, das sie, nachdem es schon durch verschiedene Hände gegangen war, an einem Zeichen auf dem Rücken wiedererkannt und revindiziert hatten. Zu meiner großen Verwunderung sah ich also meinen Traum vollkommen ausgehen, sah die mir verheißenen Sachen, sah meinen treuen thessalischen Schimmel, der als Bedienter mir war angedeutet worden.

Hierdurch bewegt, widmete ich mich mit desto lebendigerem Eifer dem Dienste der Göttin. Diese gegenwärtigen Wohltaten waren mir für meine zukünftigen Hoffnungen Bürge. Nicht minder entflammte von Tage zu Tag je mehr und mehr meine Begierde nach der Empfängnis der Heiligtümer. Mit den dringendsten Bitten lag ich zum öftern dem Hohenpriester an, mich in der Weih-Nacht Geheimnisse aufzunehmen. Allein dieser fromme, im Rufe der lautersten Gottesfurcht stehende Mann wußte immer mit ebensoviel Freundlichkeit und Milde, als nur ein liebreicher Vater bei Bezähmung des jugendlichen Ungestüms seines Sohnes anwenden kann, die Ungeduld meiner Seele durch süße Hoffnung hinzuhalten. Die Göttin, sagte er, bestimme durch unmittelbare Eingebung allemal zuvor sowohl den Tag der Weihe als auch den Priester, welcher dieselbe zu verrichten, und den zur Feierlichkeit erforderlichen Aufwand. Ob diese Weissagung auch verziehe, so müsse ich ihrer[299] dennoch mit geziemender Geduld harren. Zudringlichkeit sei ebenso gefährlich als Widerspenstigkeit. Ich versündige mich nicht minder an der Göttin, wenn ich ihrem Rufe voreilig zuvor-, denn saumselig nachkäme. Niemand aus seinem Orden besitze auch eine so ruchlose Frechheit, das Geschäft der Einweihung zu übernehmen, ohne gleichfalls seinerseits ausdrücklichen Befehl der Göttin dazu erhalten zu haben: Das hieße, sich des Todes schuldig machen. In den Händen der Isis läge überhaupt das Leben eines jeglichen Menschen, lägen die Schlüssel zum Reiche der Schatten; in ihren Mysterien würde Hingebung in einen freiwillig gewählten Tod und Wiedererlangung des Lebens durch die Gnade der Göttin gefeiert und vorgestellt. Auch pflege die Göttin nur solche zu erkiesen, die nach vollbrachter Lebenszeit am Rande des Grabes sich befänden, weil denen der Religion große Geheimnisse am sichersten könnten anvertraut werden. Durch ihre Allmacht würden dieselben dann gleichsam wiedergeboren und zu einem neuen Leben zurückgeführt. Wäre ich nun gleich aus besonderer, sichtbarer Gunst der großen Göttin vorlängst schon zu ihrem seligen Dienste auserkoren und berufen, so müsse ich demungeachtet mich jener himmlischen Verordnung unterwerfen, mich gerade wie ihre anderen Diener aller unheiligen und verbotenen Nahrungsmittel von nun an zu enthalten. Ich würde dadurch um desto fähiger, zu den verborgensten Geheimnissen der allerreinsten Religion zugelassen zu werden.

Also der Hohepriester.

Ich schickte mich denn in Geduld und befliß mich mit stiller Gelassenheit und anständigem Stillschweigen tagtäglich des Gottesdienstes auf das allereifrigste.

Aus Huld täuschte mich die mächtige Göttin nicht, noch ließ sie mich lange nach meinem Heile schmachten. Im Dunkel der[300] Nacht offenbarte sie mir durch nichts weniger als dunkle Worte: Er sei gekommen, der Tag, der mir ewig wünschenswerte Tag, an dem ich des allerhöchsten Glückes sollte teilhaftig werden! Zugleich bestimmte sie den Aufwand, den ich bei der Einweihung zu machen, und ernannte gar ihren Hohenpriester Mithras selbst zu meinem Mystagogen (Einführer in die heiligen Geheimnisse); weil er, wie sie sagte, durch eine gewisse Übereinkunft der Gestirne mit mir verwandt sei.

Kaum graute der Tag, so sprang ich schon vor Freuden über die gnadenreichen Befehle der hohen Göttin aus dem Schlafe auf und lief zur Wohnung des Hohenpriesters hin. Er trat eben aus seiner Zelle. Indem ich ihn begrüßen und nun aufs dringendste die Aufnahme als eine heilige Pflicht, von ihm heischen wollte, so ward er mich gewahr und kam mir durch folgende Anrede zuvor:

›Heil Dir, o Lucius, den die hehre Isis eines so auszeichnenden Wohlwollens würdigt! Und Du säumst noch? verweilst Dich selbst? Er ist ja nun da, der Tag, der von Dir so sehnlich erwünschte Tag, an dem, auf der vielnamigen Göttin Geheiß, Du von mir selbst in ihrer Religion heilige Geheimnisse sollst eingeweiht werden!‹

Somit reichte mir freundlich der Alte seine Rechte und führte mich stracks zur Pforte des geräumigen Tempels. Mit feierlichem Gebrauche verrichtete er das Amt der Eröffnung, und nach Vollendung des Morgenopfers holte er Bücher aus dem Allerheiligsten hervor, welche mit unbekannten Charakteren beschrieben waren. Sie enthielten gewisse Formeln, welche teils durch die sinnbildliche Bedeutung von allerhand Tierfiguren, teils durch verschränkte, nach Art eines Rades gewundene oder wie die Gabelungen der Weinreben sich ringelnde Züge vor dem Verständnis jedes vorwitzigen Unheiligen gesichert[301] waren. Hieraus las er mir alles vor, was ich zur eigentlichen Einweihung vorzubereiten und anzuschaffen hätte.

Alsofort kaufte ich aufs geflissentlichste und reichlichste alles Nötige teils selbst, teils durch meine Bekannten zusammen.

Wie es endlich, nach des Hohenpriesters Angabe, die Zeit erforderte, so führte er mich, vom ganzen Priesterschwarme begleitet, in das nächste Bad. Erstlich mußte ich mich nach gewöhnlicher Weise baden, darauf hielt er ein Gebet über mich, besprengte mich über und über mit Weihwasser und reinigte mich.

In den Tempel zurückgekehrt, ließ er mich, da schon zwei Teile des Tages vorüber waren, zu den Füßen der Göttin hintreten, und nachdem er mir insgeheim gewisse Aufträge erteilt hatte, die ich zu verschweigen habe, so gebot er mir endlich ganz laut, daß es alle Anwesenden hören konnten: zehn Tage lang der Werke der Venus mich zu enthalten und weder Fleischspeisen zu essen noch Wein zu trinken.

Ich erfüllte diese geheiligten Vorschriften mit aller Gewissenhaftigkeit.

Nun war der Tag der Einweihung da. Sobald sich die Sonne gen Abend neigte, flossen von allenthalben her die Leute zusammen und verehrten mir, nach altem gottesdienstlichen Brauche, allerhand Geschenke. Darauf mußten sich alle und jegliche Profanen entfernen. Ich wurde mit einem groben, leinenen Gewande angetan, und der Hohepriester führte mich bei der Hand in das innerste Heiligtum des Tempels ein.

Vielleicht fragst Du hier neugierig, geneigter Leser, was nun gesprochen und vorgenommen worden? – Wie gern wollte ich's sagen, wenn ich es sagen dürfte! Wie heilig solltest Du es erfahren, wenn es Dir zu hören erlaubt wäre! Allein Zunge und Ohr würden gleich hart für den Frevel zu büßen haben![302]

Doch es möchte Dir schaden, wenn ich Deine fromme Neugier so auf die Folter spannte; so höre denn und – glaube, traue! es ist wahrhaftig.

Ich ging bis zur Grenzscheide zwischen Leben und Tod. Ich betrat Proserpinens Schwelle, und nachdem ich durch alle Elemente gefahren, kehrte ich wiederum zurück. Zur Zeit der tiefsten Mitternacht sah ich die Sonne in ihrem hellsten Lichte leuchten; ich schaute die unteren und oberen Götter von Angesicht zu Angesicht und betete sie in der Nähe an.

Siehe! Nun hast Du alles gehört: aber auch verstanden? Unmöglich! So vernimm wenigstens, was ich ohne Sünde Dir Laien verständlich machen kann!

Erst gegen Morgen war die Einweihung vollendet. Ich hatte während derselben zwölfmal die Kleidung verändert und ging endlich aus dem Innersten des Tempels in einem Aufzuge hervor, der zwar auch mystisch war, von dem aber kein Gesetz verbietet, ganz frei zu reden; da mich darinnen sogar sehr viele Anwesende gesehen haben.

Mitten in dem Tempel mußte ich vor der Göttin Ebenbild auf eine hölzerne Bank hintreten. Mein Leibrock war von Kattun, mit bunten Blumen bemalt, und von den Schultern herab bis zu den Fersen fiel mir ein köstlicher Mantel, auf dessen beiden Seiten allerhand Tiere von verschiedenen Farben zu sehen waren: hier indische Drachen, dort hyperboreische Greifen in Löwengestalt, aber mit Adlerköpfen und Flügeln, wie sie die andere Welt hervorbringt. Bei den Eingeweihten heißt dieser Mantel die olympische Stole.

Ich führte eine brennende Fackel in der rechten Hand und war mit einem Kranze von Palmblättern geziert, die so geordnet waren, daß sie um mein Haupt gleich Strahlen herumstanden.

So als Bild der Sonne ausgeschmückt, stand ich gleich einer[303] Bildsäule da. Ein Vorhang öffnete sich und zeigte mich den neugierigen Blicken des Volkes.

Hierauf beging ich den erfreulichen Entstehungstag der Mysterien mit leckern und fröhlichen Gastmählern. Am dritten Tage aber wurde, den heiligen Satzungen gemäß, mit allerhand Feierlichkeiten der Beschluß der Schmausereien und der ganzen Einweihung gemacht.

Noch einige Tage blieb ich da, mich mit unsäglicher Wonne am Anblick des Götterbildes zu weiden. Ich war durch eine zu unvergeltbare Wohltat verpflichtet. Nachdem ich in Demut mich, zwar nach meinem geringen Maße doch bei weitem noch nicht vollkommen, alles Dankes entledigt hatte, so schickte ich mich endlich, auf ausdrückliches Geheiß der Göttin, zu meiner Abreise an. Kaum vermochte ich die Bande der inbrünstigsten Liebe, die mich bei meiner Wohltäterin zurückhielten, zu lösen. Vor ihrem Angesicht stürzte ich nieder und wusch lange in stummer Betäubung ihre Füße mit meinen Küssen, bis ich zuletzt unter Tränen in diese, von häufigem Schluchzen unterbrochenen, erstickten Worte ausbrach:

›Göttin! Hellige, ewige Erhalterin des Menschengeschlechts! Die Du nicht aufhörst, Schutz den schwachen Sterblichen zu verleihen; die Du dem Elenden die milde Zärtlichkeit einer Mutter angedeihen lässest! Kein Tag, keine Nacht, kein geringer Augenblick schwindet leer an Deinen Wohltaten dahin. Zu Wasser und zu Lande beschirmst Du die Menschen, entfernest von ihnen jegliche Lebensgefahr und reichst ihnen Deine hilfreiche Rechte, mit welcher Du das verworrene Gewebe des Schicksals auseinanderwirrest, die Unglücksstürme zum Schweigen bringst und der Sterne schädlichen Lauf einhältst. Dich verehren die oberen und unteren Götter. Du wirbelst die Erde im Kreise herum, entzündest das Licht der Sonnen, regierst die[304] Welt und hältst den Tartarus untertan. Dir antworten die Gestirne, jauchzen die Götter, kehren die Jahreszeiten wieder und dienen die Elemente. Auf Deinen Wink wehen die Lüfte, füllen sich die Wolken, keimt das Gesäme und sprießt das Gras. Deine Majestät scheuen die Vögel unterm Himmel, die wilden Tiere auf den Bergen, die Schlangen in den Klüften und die Ungeheuer im Meer. Doch ich bin zu schwach an Geist, Dein Lob zu preisen, bin zu arm an Habe, Dir würdige Opfer zu bringen; Fülle der Worte gebricht mir, das Gefühl Deiner Herrlichkeit auszusprechen. Ja, leihe tausend Münder mir und ebenso viele Zungen nebst einem ewigen Fluß ununterbrochener Rede, dennoch bin ich zu ohnmächtig. So laß Dir denn wohlgefallen, was demütiglich meine fromme Armut Dir anlobt! Ewig soll Dein göttliches Antlitz, ewig Dein benedeiter Name hochverehrt im innersten Heiligtum meines Herzens leben!‹

Nachdem ich also zur Göttin gebetet, nahm ich auch vom Hohenpriester Mithras Abschied. Mit einer Rührung, als wenn ich mich von meinem Vater trennen müßte, hing ich an seinem Halse und küßte ihn und bat ihn um Vergebung, wenn ich die von ihm mir erwiesenen großen Wohltaten nicht würdiglich zu vergelten vermöchte. Endlich, nach langen, herzlichen Danksagungen, verließ ich ihn und begab mich hinweg.

Mein Sinn war gerade nach meiner Heimat gerichtet, von der ich nun so lange Zeit abwesend gelebt hatte. Indessen, nach wenigen Tagen mußt ich auf Antrieb der Göttin meine Sachen über Hals und Kopf zu Schiffe bringen und gen Rom segeln. Mit günstigem Winde erreichte ich schnell und glücklich den Hafen, nahm einen Wagen und kam wohlbehalten am zwölften Dezember gegen Abend in dieser hochheiligen Hauptstadt an.[305]

Täglich war meine vornehmste Sorge, die Königin Isis anzubeten, deren erhabene Gottheit allda unter dem von der Lage des Tempels hergenommenen Namen, Isis vom Marsfelde, mit der größten Heiligkeit verehrt wird. Ich ward einer ihrer eifrigsten Diener, zwar fremd im Tempel, doch in der Religion einheimisch.

Siehe, als die große Sonne nach durchlaufenem Tierkreise das Jahr vollendet, da erschien mir die wohltätige Göttin wiederum im Traume und ermahnte mich zu einer abermaligen feierlichen Aufnahme und Einweihung in die Geheimnisse.

Ich konnte nicht begreifen, was dies vorstellen, was dies bedeuten sollte. Denn eingeweiht glaubt' ich schon aufs vollkommenste zu sein. Endlich, nachdem ich lange den Skrupel mit mir herumgetragen hatte, zog ich die Priester darüber zu Rate. Welch ein neues, wunderbares Licht ging mir da auf!

Ich wäre zwar, sagten sie, in der Göttin Geheimnisse eingeweiht, aber in die des großen Gottes, des höchsten Vaters der Götter, des unüberwindlichen Osiris, wäre ich noch nicht aufgenommen. Ungeachtet beider Gottheit und Religion verbunden, ja ganz dieselbige sei, so wäre dennoch ein wesentlicher Unterschied zwischen der Weihe; daher sollt' ich nur denken, daß ich auch zum Diener des großen Gottes berufen würde.

Der Knoten wurde bald gelöst.

In einem Gesichte sah ich in der folgenden Nacht einen von den Priestern. Mit einem leinenen Gewände angetan, brachte er mir Thyrsusstäbe und Efeuzweige und andere Sachen, die ich nicht sagen darf, in das Zimmer; saß auf meinem Stuhl nieder und gebot mir, einen Einweihungsschmaus zu veranstalten. Zuletzt zeigte er mir, zum Merkmal, woran ich ihn wiedererkennen möchte, daß an seinem linken Fuß der Knöchel dermaßen verrenkt sei, daß er hinke.[306]

Nach einer so offenbaren Willenserklärung der Götter waren alle meine Zweifel gehoben. Sobald also der Göttin Frühmette vorbei war, betrachtete ich mir alle Priester aufmerksam, ob keiner darunter sei, der, gleich meinem Traumgesicht, hinke. Ich entdeckte wirklich einen. Es befand sich jemand unter den Pastophoren (Erzpriestern), der nicht allein wegen des Merkmals am Fuße, sondern auch an Statur und Mienen vollkommen demjenigen ähnlich war, der mir im Traume erschienen. Wie ich nachher erfuhr, hieß er Asinius Marcellus (Dürr-Esel), ein Name, der mit meiner vormaligen Verunstaltung in Verwandtschaft stand.

Unverzüglich trat ich ihn an. Er wußte aber schon, was ich ihm sagen wollte; denn er hatte gleichfalls Befehl erhalten, meinen Mystagogen abzugeben. In vergangener Nacht hatte es ihm geschienen, als habe ihm der große Gott, während er demselben Kränze aufsetzte, mit dem Munde, der aller Menschen Schicksal bestimmt, deutlich verkündet: Er werde ihm einen Madaurer zuschicken, den er trotz seiner Armut sogleich in seine Mysterien einweihen solle: weil dieser dermaleinst durch seine Fügung, sich sehr in den Wissenschaften hervorzutun, er aber einen ansehnlichen Schatz finden würde.

Solchergestalt zur Einweihung auserwählt, wurd' ich gleichwohl durch meine wenige Barschaft, aber sehr wider meinen Willen, davon zurückgehalten. Nicht allein daß meine geringe Habe auf der Reise ziemlich geschmolzen war, so überstieg auch der zur Aufnahme erforderliche Aufwand in Rom bei weitem denjenigen, welchen ich in der Provinz dabei zu machen genötigt gewesen. Man kann nicht mehr als ich bei dieser Gelegenheit die drückende Last der Armut fühlen! Das Messer[307] stand mir, mit einem alten Sprichworte zu reden, an der Kehle, da die Gottheit mich immerfort zur Erfüllung meines Berufes antrieb.

Endlich, nachdem ich lange einmal über das andere vergebens erinnert worden und ich mir gar nicht anders mehr zu helfen wußte, so verkaufte ich meine Garderobe, womit ich denn, so gering sie auch war, die erforderliche Summe noch zusammenbrachte; zwar geschah es auch nur auf besondere Anmahnung.

›Wie?‹ hieß es, ›Du, der Du kein Bedenken tragen würdest, um ein nichtiges Vergnügen sogar Deinen Rock vom Leibe dahinzugeben: Du stehst noch an, Dich um so großer Geheimnisse willen einer verdienstlichen Armut in die Arme zu werfen?‹

Ich schaffte denn alles in Überfluß an, was nötig war; ließ mir wiederum zehn Tage lang an leblosen Speisen genügen, und nachdem ich nun auch in die nächtlichen Orgien des größten Gottes, Serapis, aufgenommen war, besucht ich noch fleißiger als zuvor den heiligen Gottesdienst, mit dem vollkommensten Vertrauen in die geschwisterliche Religion.

In dieser Lage genoß ich nicht allein der größten Gemütsruhe, ungeachtet ich in der Fremde lebte, sondern ich hatte auch noch mein reichliches Auskommen: denn das Glück gab sein Gedeihen zu den Rechtshändeln, deren ich mich vor Gericht annahm.

Indessen, es währte nicht lange, so erschienen mir, ehe ich mir's versah, die Götter aufs neue und heischten von mir, zum dritten Male mich weihen zu lassen.

Sorgenvoll, wußte ich nicht, was ich darüber denken sollte. So sehr ich mir auch den Kopf zerbrach, so konnte ich doch auf keine Weise weder die Absicht der Himmlischen erraten noch mir vorstellen, was nach einer wiederholten Weihe mir noch[308] fehlen könnte, wofern beide Hohepriester anders mich nicht hintergangen oder vielleicht mir manches vorenthalten hätten? Fast war mir ihre Ehrlichkeit verdächtig.

Indem ich aber also auf diesem Meere unruhiger Gedanken umherschwankte und meinen Verstand bald darüber verloren hätte, so erhielt ich durch ein Traumgesicht folgende Offenbarung:

›Sei unbesorgt! Nichts ist bei Deinen vorigen Einweihungen versehen worden! Wenn Du jetzt zu einer dritten aufgefordert wirst, so geschieht es bloß, weil Dir die Götter vorzüglich hold sind. Freue Dich denn und jauchze! Was andere kaum einmal, das wirst Du dreimal werden. Kraft dieser Zahl, glaub es fest, wirst Du ewig glückselig sein! Übrigens ist diese, künftige Einweihung unumgänglich nötig. Bedenke nur, daß das Gewand der Göttin, welches Du in Griechenland angelegt hast, allda in ihrem Tempel zurückgeblieben ist, und daß zu Rom Du Dich dieses heiligen Schmuckes weder an gewöhnlichen noch außerordentlichen Bet- und Dankfesten bedienen kannst. Darum, mit Heil, Glück und Segen! laß Dich hinwiederum einweihen und folge fröhlichen Muts der Eingebung der großen Götter!‹

Hierauf zeigte mir der durch göttliche Allmacht zugesandte überredende Traum an, was ich anzuschaffen und weiter zu tun hätte.

Ich nahm sonach keinen Anstand, sondern hinterbrachte gleich meinem Erzpriester das gehabte Gesicht, unterzog mich dem Joche der Fasten, verdoppelte freiwillig die durch ein unverbrüchliches Gesetz gebotene zehntägige Frist der Enthaltsamkeit und kaufte aus frommem Eifer alle zur Weihe nötigen Sachen in weit reichlicherem Maße an, als es vorgeschrieben war. Und wahrlich! Niemals habe ich mich weder diese Kasteiung des Fleisches noch die gemachten Ausgaben gereuen lassen; auch[309] hatt ich nicht Ursache! Ungerechnet, daß mit der Götter Segen ich mir schon ein ansehnliches Vermögen durch Advozieren erworben hatte, so würdigte mich nach wenig Tagen der großen Götter Größter, der Größten Höchster, der Höchsten Gewaltigster und der Gewaltigsten König – Osiris, nicht mehr unter eines andern Bildung, sondern von Angesicht zu Angesicht mit mir zu reden. Im Traume schien er in seiner eigenen ehrwürdigen Gestalt mir zu befehlen: Unverzüglich mich den allerrühmlichsten Rechtshändeln zu widmen, trotz der Neider, welche der Ruf meiner durch unermüdlichen Fleiß erworbenen Gelehrsamkeit mir zuziehen möchte. Ferner erhob er mich aus dem gemeinen Haufen seiner Diener in das Kollegium der Pastophoren; ja er erkieste mich sogar zu einem seiner fünfjährigen Dekurionen.

Flugs ließ ich die Haare mir glatt wieder abscheren, und ohne meine Glatze auf irgendeine Art zu verbergen oder zu bedecken, trat ich voller Freude in dies sehr alte Kollegium ein, das schon zu Sullas Zeiten gestiftet worden war.[310]

Quelle:
Apulejus: Der goldene Esel. Berlin 1920, S. 282-311.
Lizenz:
Kategorien:
Ausgewählte Ausgaben von
Der goldene Esel
Der goldene Esel
Der goldene Esel: Metamorphosen. Lateinisch und deutsch (Sammlung Tusculum)
Der goldene Esel - Bibliothek der Antike
Der goldene Esel (insel taschenbuch)
Der goldene Esel: Roman (Fischer Klassik)

Buchempfehlung

Meyer, Conrad Ferdinand

Gustav Adolfs Page

Gustav Adolfs Page

Im Dreißigjährigen Krieg bejubeln die deutschen Protestanten den Schwedenkönig Gustav Adolf. Leubelfing schwärmt geradezu für ihn und schafft es endlich, als Page in seine persönlichen Dienste zu treten. Was niemand ahnt: sie ist ein Mädchen.

42 Seiten, 3.80 Euro

Im Buch blättern
Ansehen bei Amazon

Buchempfehlung

Romantische Geschichten. Elf Erzählungen

Romantische Geschichten. Elf Erzählungen

Romantik! Das ist auch – aber eben nicht nur – eine Epoche. Wenn wir heute etwas romantisch finden oder nennen, schwingt darin die Sehnsucht und die Leidenschaft der jungen Autoren, die seit dem Ausklang des 18. Jahrhundert ihre Gefühlswelt gegen die von der Aufklärung geforderte Vernunft verteidigt haben. So sind vor 200 Jahren wundervolle Erzählungen entstanden. Sie handeln von der Suche nach einer verlorengegangenen Welt des Wunderbaren, sind melancholisch oder mythisch oder märchenhaft, jedenfalls aber romantisch - damals wie heute. Michael Holzinger hat für diese preiswerte Leseausgabe elf der schönsten romantischen Erzählungen ausgewählt.

442 Seiten, 16.80 Euro

Ansehen bei Amazon