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1769
26. Dezember: Ernst Moritz Arndt wird als Sohn eines früheren Leibeigenen, der sich zum Pächter und Gutsinspektor empor gearbeitet hat, in Schoritz/Rügen geboren.
1787–1789
Dank unbekannter Mäzene, die Arndts Talent erkennen, besucht er die Gelehrtenschule in Stralsund.
Ostern 1791–1793
Arndt studiert im damals schwedischen Greifswald Theologie, Geschichte, Erd- und Völkerkunde, Sprachen und Naturwissenschaften.
Ostern 1793 – Herbst 1794
Arndt setzt sein Studium der Theologie und Geschichte in Jena unter Einfluß der Schriften von Fichte fort.
1796–1798
Er wird Hauslehrer bei Gotthard Ludwig Kosegarten und leistet auf den geistlichen Stand Verzicht.
Frühling 1798–1799
Er unternimmt zu Fuß eine Bildungsreise; seine Eindrücke schildern die »Reisen durch einen Theil Teutschlands, Ungarns, Italiens und Frankreichs in den Jahren 1798 und 1799« (3 Teile, erschienen in Leipzig zwischen 1801 und 1803).
1800
»Ein menschliches Wort über die Freiheit der alten Republiken«, (Greifswald).
Arndt wird Privatdozent für Geschichte und Philosophie an der Universität Greifswald.
Winter: Habilitation an der damals schwedischen Universität Greifswald.
1801
Arndt wird Adjunkt der philosophischen Fakultät. Erwerb der »Venia legendi«.
23. Februar: Arndt heiratet Charlotte Quistorp in Greifswald.
25. Juni: Arndts Frau Charlotte stirbt kurz nach der Geburt des Sohnes Karl Moritz.
1803
»Germanien und Europa« erscheint in Altona.
Seine Schrift »Versuch einer Geschichte der Leibeigenschaft in Pommern und Rügen« erscheint in Berlin.
Herbst: Beginn seiner Wanderung durch Schweden.
1804
»Der Storch und seine Familie« erscheint in Greifswald.
Wanderung durch Schweden, die in seinen Reisetagebüchern, zum Beispiel in »Reise durch Schweden im Jahre 1804.« (4 Teile, erschienen Berlin 1806) aufgezeichnet wird.
1805
Er wird außerordentlicher Professor an der Universität Greifswald. Hier hat er, weil er für Deutschland eintritt, mit einem schwedischen Offizier ein Duell, das beinahe tödlich endet.
1805–1819
»Fragmente über Menschenbildung«, (3 Bände, erschienen in Altona).
»Vom Wort und vom Kirchenliede«.
1806
Nach den preußischen Niederlagen von 1806 weicht Arndt vor der französischen Besatzung nach Schweden aus und ist als Redakteur und politischer Schriftsteller tätig.
1806–1818
Beginn der Veröffentlichung seines Werkes »Geist der Zeit« (4 Teile, Berlin).
Dezember: Als Angestellter der schwedischen Kanzlei flüchtet er wegen seines antinapoleonischen »Geist der Zeit« (Teil I), vor den Franzosen nach Stockholm.
1808
Redakteur der Monatsschrift »Nordischer Kontrolleur«. Arndt schreibt zahlreiche religiöse Gedichte, darunter das Kindergebet für Weihnachten »Du lieber heil'ger frommer Christ«.
1809–1811
Arndt hält sich wieder in Greifswald und unter falschem Namen in Berlin auf und knüpft, zunehmend überzeugt von der Vorkämpferrolle Preußens, Kontakte zu preußischen Patrioten.
1810
Wieder Professor im schwedischen Greifswald.
1811
Seine »Gedichte« erscheinen in Greifswald (»Was ist des Deutschen Vaterland?«, »Der Gott, der Eisen wachsen ließ«, »Was blasen die Trompeten? Husaren, heraus !«)
In diese Zeit fällt auch die Verlobung mit Charlotte Bindemann in Barth/Ostsee.
Niederlegung der Professur.
1812
»Kurzer Katechismus für teutsche Soldaten«.
Januar: Arndt folgt dem Freiherrn vom Stein als Sekretär nach Petersburg. Durch seine Flucht nach Moskau entzieht er sich der Verhaftung.
1813
»Über Volkshaß und über den Gebrauch einer fremden Sprache« erscheint in Leipzig.
»Der Rhein, Teutschlands Strom, aber nicht Teutschlands Gränze«.
»Lieder für Teutsche«.
»Bannergesänge und Wehrlieder«.
Nach seiner Rückkehr intensiviert er seine zunehmend aggressive antifranzösische Propaganda, arbeitet mit Friedrich Ludwig Jahn zusammen und pflegt Kontakte zur Burschenschaftsbewegung. Die Vermischung von Gottesdienst und Kriegsdienst ist schon an vielen Titeln abzulesen (z.B. »Kurzer Katechismus für teutsche Soldaten nebst einem Anhange von Liedern«, St. Petersburg).
1814
»Theodor Körner: Lob teutscher Helden« erscheint in Greifswald.
»Ansichten und Aussichten der teutschen Geschichte«.
»Über künftige ständische Verfassungen in Teutschland«.
1815
Herausgeber für »Fantasien für ein künftiges Teutschland«.
1815–1817
Nach dem Wiener Kongreß ruft Arndt in seiner Zeitschrift »Der Wächter« (erschienen in Köln) weiter zur Bekämpfung der Franzosen und Vergrößerung des deutschen Herrschaftsgebiets auf. Mit seinen Forderungen nach einer Verfassung und stärkerer politischer Einheit der deutschen Staaten gerät Arndt als Herausgeber in Konflikt mit den Restaurationsbestrebungen und wird aus Kreisen reaktionärer Adliger angegriffen. Im Machtgebiet Habsburgs verbietet Metternich den größten Teil seiner Schriften.
1817
»Geschichte der Veränderungen der bäuerlichen und herrschaftlichen Verhältnisse in Pommern und Rügen«.
18. September: Arndt heiratet Nanna Maria Schleiermacher, eine Stiefschwester des Theologen.
1818
»Mährchen und Jugenderinnerungen«, (1. Band, Berlin).
»Gedichte«.
9. August: Er wird an die neugegründete Universität Bonn als Professor für jüngere Geschichte berufen.
1820
Arndt wird vom Amt suspendiert und erhält Vorlesungsverbot durch die preußischen Behörden. Seine Anklage der Teilnahme an geheimen Gesellschaften, seine Dienstenthebung und die Versetzung in den Ruhestand folgen. Trotz eines späteren Freispruchs wird Arndt erst 1840 von Friedrich Wilhelm IV. formell rehabilitiert.
1821–1822
In diesen Jahren muß Arndt mehrere Verhöre durch eine königlich-preußische Spezialkommission gegen demagogische Umtriebe über sich ergehen lassen. Man beschlagnahmt seine bisherigen Arbeiten.
1840
»Die Erinnerungen aus dem äußeren Leben« erscheinen in Leipzig.
1842
»Das Turnwesen« (Leipzig).
1843
»Mährchen und Jugenderinnerungen«, (2. Band, Berlin).
»Versuch in vergleichender Völkergeschichte«, (Leipzig).
1845–1855
»Schriften für und an seine lieben Deutschen«, (4 Bände, Leipzig/Berlin).
1847
»Nothgedrungener Bericht aus seinem Leben«, (2 Bände).
1848
Arndt zieht als ältester Abgeordneter ins Frankfurter Parlament (Nationalversammlung) ein; er stimmt für ein konstitutionelles preußisches Erbkaisertum.
1849–1854
30. Mai: Nach Scheitern seiner Bemühungen um ein Erbkaisertum unter preußischer Führung Austritt aus der Nationalversammlung.
Er lehrt wieder als Professor in Bonn.
1854
Arndt tritt in den Ruhestand.
1855
»Geistliche Lieder«, (Berlin).
1858
»Meine Wanderungen und Wandelungen mit dem Reichsfreiherrn H. K. F. von Stein«.
1860
»Gedichte«.
29. Januar: Arndt stirbt infolge einer Lungenentzündung in Bonn; seine Grabstätte befindet sich auf dem Alten Bonner Friedhof.
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