Die folgenden Blätter führen dem Leser Skizzen aus dem Revolutionsdrama des Jahres 1848 vor. Ich übergebe sie der Oeffentlichkeit, weil dadurch vielleicht hie und da eine kleine Lücke in dem Intriguennetz der Contrerevolution ausgefüllt wird, die es selbst manchem Politiker von Profession unmöglich machte, den rothen Faden, der sich durch das scheinbare Gewirre der revolutionairen und reactionairen Bewegungen unsrer Zeit hinzieht, überall zu folgen. In Rücksicht auf die poetische Darstellung mag statt jeder Entschuldigung für deren Mangelhaftigkeit daran erinnert werden, daß[1] es leicht ist, Romane zu schreiben, wenn der Zeitgeist vor Langerweile den Griffel aus der Hand fallen läßt, mit dem er die Tafeln der Weltgeschichte beschreibt, – sehr schwer aber, wenn er, in den Strudel der gewaltigen Thaten hineingerissen, die Geschichte selber aber in ein romantisches, oft sogar märchenhaftes Gewand zu kleiden gezwungen wird.
Je märchenhafter unser heutiges politisches Leben ist, desto weniger bedarf die Darstellung desselben einer Ausschmückung. Ein Vortheil für meinen Leser, wie für mich selbst.
Bremen, den 1. Juni.
Die Verfasserin.[2]
Ausgewählte Ausgaben von
Revolution und Contrerevolution
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