Fünfzehnter Auftritt.

[89] Die Fräule, hernach die Lisel, dann Frau von Habicht., Herr von Bär, Herr von Wolf, Johann und die Fränzl.

Lisel kömmt mit einem heftigen Geschrey aus der Kuchel, und läuft wie rasend herum.


LISEL. Hilfe! Hilfe! – im Rauchfange brennts. – Hilfe! Hilfe!

FRÄULE stellt sich erschrocken. O Unglück! – O Usglück!

FRAU VON HABICHT kömmt mit Herrn von Bär und Wolf aus ihrem Zimmer. Wie? was? Feuer? – Ich bin verwhren!

HERR VON BÄR. Euer Gnaden! im Rauchfange hat es keine Gefahr

FRÄULE. O Unglück! O Unglück!

HERR VON WOLF. Fürchten Sie nichts gnädiges Fräulein! im Rauchfange hat es keine Gefahr

FRÄNZL kommt Athemlos bey der Thüre herein. Euer Gnaden! Volpin hat schon das Feuer auf dem Heerde ausgelöscht; – hat einen nassen Kotzen über sich genommen; – ist zum Dachfenster hinaus, und wird durch den Rauchfang herab fahren, um das Feuer zu löschen.

FRAU VON HABICHT. Himmel! – der erstickt! der ist todt!

FRÄULE. Gott! – der ist weg! der geht zu Grunde![89]

JOHANN läuft eilends zur Thüre herein. Euer Gnaden! – der Meister Tomaso kömmt schon die Treppe herauf, mit allen Gesellen und Lehrjungen.

HERR VON WOLF. Gnädiges Fräulein! kommen Sie in ihr Zimmer, bis der größte Auflauf vorbey ist.

FRÄULE. Ach! welch Unglück! – Ich bitte Sie Herr von Wolf! verlassen Sie mich nicht! Sie fängt an zu taumeln, und wird von Hrn. von Wolf in ihr Zimmer geführt.

FRAU VON HABICHT. Wie wird mir? – Monsieur Bär! – verlassen Sie mich nicht! – mir – wird – übel. Herr von Bär und der Bediente führen sie in ihr Zimmer.


Quelle:
Antonio Salieri: Der Rauchfangkehrer. Wien 1781, S. 89-90.
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