[40] Mehrere uniformierte Bürger bringen Müller herein. Vorige.
STABERL. Aha! Da sind wir schon! Wie verdrießlich er aussieht, wenn ich nur was davon hätte!
REDLICH. Über Ihr Betragen, mein Herr, werden wir höheren Orts sprechen. Ich fordere keine Rechenschaft, aber das Gericht wird sie Ihnen schon abfordern.
MÜLLER. Was will man also mit mir?
KARL. Nichts mehr und nichts weniger, als Sie ein bißchen festhalten, bis die Polizei Sie abholt.
MÜLLER. So? Und mit welchem Rechte? Bin ich ein Verbrecher? Habe ich etwas getan, was mir zum Vorwurf gereicht? Die Mamsell ist mir mit Einwilligung ihrer Mutter gefolgt.
REDLICH. Das werden wir schon hören.
STABERL. Jawohl, das wird schon kundgemacht werden.
KARL. Sie haben die gute Frau betrogen, aber ich habe ihr die Augen geöffnet.
MÜLLER. Oh, ich weiß schon, woran ich bin, aber Sie sollen es zu bereuen haben.
STABERL. Still, nicht räsoniert!
MÜLLER. Wir werden schon noch zusammenkommen.[40]
KARL. Welche Sprache! Elender Mensch, was hält mich ab, Sie zur Tür hinauszuwerfen. Will auf ihn zu.
STABERL tritt dazwischen. Um alles in der Welt nicht, das wär ihm ja just recht!
REDLICH. Keine Worte! – Sie bleiben hier. Meine Freunde werden Sie bewachen; ich führe jetzt mit diesem Herrn Auf Karl zeigend. Käthchen nach Hause, der Wagen wird schon dasein, hernach eile ich, diese Geschichte bei Gericht anzuzeigen.
STABERL. Der Fiaker rollt schon daher. Ruft hinaus. Halt da, Schwager! Es ist der Knackerl!
REDLICH. Kommt! Käthchen, stütze dich auf meinem Arm. Bist du stark genug, Käthchen?
KÄTHCHEN. Mir ist nichts mehr. – Der Schreck ist vorüber, ich bin wieder bei Ihnen, lieber Vater, wieder bei dir, lieber Karl! Mir ist nun recht wohl! Sie gehen ab.
STABERL ruft ihnen nach. Ich wünsche wohl nach Hause zu kommen! Leben Sie wohl, Sie Tuckanterl! Mir ist leid, daß ich nicht mitgehen kann, aber mich hält meine Pflicht zurück! Sobald ich kann, komm ich nach.