2006[433] a. Gegen die ›Blädder‹ an der Zunge.

De Blädder un de Fedder,

De gan beid to rechten,

De Fedder de gewinnt,

De Blädder de verschwindt.


Im Namen u.s.w.


Aus Heiddorf. Lehrer Lübsdorf.


Ik still de Blädder an Lęwer un Lung',

Ünner Hart un ünner Tung'.


Im Namen u.s.w.


Aus Heiddorf. Lehrer Lübsdorf.


Diese Stillung geschieht zu drei verschiedenen Tageszeiten, indem man die Formel je dreimal spricht, und zwar in den Mund, unter den Schwanz und auf dem Rücken; über dem Rücken wird das Kreuz geschlagen. Die ›Blädder‹ bekömmt man, wenn man mit dem Munde, ja ganz gewiß, wenn man mit der Zunge den ›Blädderstein‹ berührt. Diesen Namen führt der weiße Wasser- oder Glasquarz, wie er als Quarzfels unter den heimischen Felsarten so häufig vorkömmt. Sein glitzeriges, blisteriges Aussehen scheint ihn in den üblen Geruch gebracht zu haben.


Leibsdorf.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 2, Wien 1879/80, S. 433.
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