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[148] Nicht weit von der Jütlandgrenze lagen zwei Burgen, Fobeslet und Drenderup, die Güter sind noch vorhanden. Auf Drenderup saß ein wüster Gesell, Ritter Adelbrand, auf Fobeslet aber ein holdes Fräulein, Antolille geheißen. Der Ritter liebte das Fräulein, und das Fräulein haßte den Ritter. Sie sagte ihm, er sehe aus wie ihres Vaters Hund, und ein andersmal, er sei nicht besser als ein alter Pantoffel. Das verwandelte des Ritters Liebe in grimmen Haß, und er schwur dem Fräulein furchtbare Rache. Sieben Jahre bewachte er ihre Burg, sieben Jahre durfte sie sich nicht herauswagen, und da sie dies auch nicht tat, so bekam er sie nicht in seine Gewalt. Da gab er, scheinbar des Harrens müde, seine Bewachung auf und reiste weg, und bald kam das Gerücht, er sei gestorben. Sieben Jahre war das Fräulein Antolille in keine Kirche gekommen, sie sehnte sich in eine solche, und da sie nun sich sicher glaubte, so verließ sie ihre Burg mit ihrem Gefolge. Plötzlich brach aus einem Hinterhalt Ritter Adelbrand, versprengte die Diener und ergriff die Unglückliche, die seine Liebe mit so bitterm Hohn gelohnt. Er band sie an den Schweif seines Pferdes und jagte so mit ihr davon auf seine Burg zu. Ihre Mutter sah’s von den Burgzinnen und starb mit Antolille zu gleicher Zeit. Als Adelbrand seine wilde Rache gekühlt, tötete er alsbald sich selbst. In Drenderup begrub man die drei Leichen. Aber Adelbrands Schädel fand keine Ruhe in der Gruft; wie er so rastlos sieben Jahre arger Gedanken voll gewesen, so spukte und rollte er bald da, bald dort umher, schreckte die Menschen und weilte in keinem Grabe.
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Deutsches Sagenbuch
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