[77] Hanns. Suse noch immer kniend, sehen sich mit traurigen Gesichtern an.
SUSE. Hanns![77]
HANNS weinerlich. Suse!
SUSE ebenso. Wie seh ich denn aus, Hanns?
HANNS. Recht jämmerlich, arme Suse. Und was mache denn ich für ein Gesicht?
SUSE wie oben. Ach Dein gewöhnliches, recht ein erbärmliches.
HANNS weint bitterlich. O jemine! O jemine!
SUSE wie oben. Ach Gott! Ach Gott! Nachdem Beide eine Weile so einander gegenüber geschluchzt haben, sagt.
HANNS trocken. Suse, gehst Du fort?
SUSE hebt den Kopf aus der Schürze auf und sagt ebenso ruhig als trocken. Ne Hanns, fällt mir nicht ein.
HANNS aufspringend. Ja, was fangen wir aber an?
SUSE ebenso. Wird sich schon finden. Der erste Schreck ist vorüber, die Base hatte mich anfangs wohl verblüfft, aber so was dauert bei mir nicht lange.
HANNS. Ach Suse, Du wirst eine prächtige Frau werden.
SUSE. Das will ich meinen.[78]
HANNS. Aber wie willst Du's machen, daß Du hier bleibst?
SUSE. Denkst Du, ich werde mich von der Base so mir nichts, dir nichts aus dem Hause jagen lassen? Schau, jetzt steigt mir erst die Galle auf! Mit den Armen in der Seite. Was bildet sie sich denn ein? Wer war sie denn? Eine blutarme Dirne, wie ich. Das Haus gehört dem Herrn, und um mich hinauszuwerfen, braucht's Zwei. Nun Hanns, Nimmt ihn unter den Arm. laß Dir den Schrecken vergehen, der Vetter ist gewiß auf der Sensenschmiede, wir laufen zu ihm und sagen ihm Alles, und heißt Er mich gehen, na Hanns – dann muß ich freilich mein Bündel schnüren, aber dann – dann schauen wir uns zusammen die Welt an, sie soll recht groß und hübsch sein, wir sind zwei kluge Leute, ich kann reden zur rechten Zeit, Du verstehst zu schweigen, wo Du mußt, und da kann's uns gar nicht fehlen. Es thut nichts, wenn Du auch nur ein Lehrbursche bist, will mit der Zeit schon einen Meister aus Dir machen! Also nur muthig, Hanns, es wird Alles recht werden! Alles dies spricht sie im Abgehen. Man sieht Beide durch die Fenster über die Hügel links gehen. Sobald sie ab sind, kommt.