Vorrede diser Tragoedi

Vorrede diser Tragœdi.

[60] Es spricht der Weyß man Salomon

das man der zeyt sol achtung hon

Es sey ain zeyt deß můts und freüd

und sey ain zeyt der traurigkeit

Das hab ich auch bey mir betracht

yetzund auff dise Fasenacht

Da ich bedacht den gmainen stand

wies yetz schier stat durch alle land[60]

Hat Gott sey globt / die Haidenschafft

verloren garnach all ir krafft

Ist schier verblichen gantz und gar

so bald das Göttlich liecht trang har

Vor ward allain der Teüfel gehrt

die sach hat sich bey uns verkert

Vor zeyten luff wir hin und har

der was ain butz / der was ain narr

Auß dem vil übels dann entsprang

darmit ichs aber mach nit lang

So merckend was sey unser freüd

sunst nichts dann eytel Erbarkeit

Das Gottes handel auffrecht stand

und liebe zů dem vatter land

Darumb ich für ain faßnacht spyl

euch für die augen stellen wil

Ain redlich / mannlich dapffer weib

die hat gewaget iren leib

Zů retten ir volck / statt und land

Judith ist euch zum tau erkandt

Fünff hundert und wol zwaintzig jar

eh das Christus geboren war

Ward sy mit irer dapfferkait

in gfärligkait sich zgeben bhrait

Schlůg Holoferne ab das haupt

das Gott nit wurd seinr ehr beraupt

Darumb ir trewen Burger gůt

stellend zů uns hie ewren můt

Und lernend in der gfärligkait

umb Gottes ehr willig sein bhrait

Vnd du / du frumme Oberhand

handhalten unser vatter land.
[61]


Wie der Priester Eliakim in ainem geseßnen Rhat das gemain anligen denen von Bethulien anzaigt.

Und sy zů standthafftigkait / und zum bett ermanet.


Quelle:
Sixt Birck: Sämtliche Dramen. 3 Bände, Band 2, Berlin und New Yorck 1976, S. 60-62.
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