Zorobabel ain Künigklichen Comœdy oder spyl /innhaltend etlich fragstuck / was das sterckest sey. Entlich behalt die warhait den blatz.

Wirt zum ersten von eingangs wegen der handel in personen getaylt.

[34] TRUCKSÄSS.

Laß dir den stab befolhen sein

CERYX.

Ich will sein pflegen wol und fein

MARSCHALCK.

Se pflig deins ampts mein Marschalck gůt

HOPLITES.

Ich wils haben in gůter hůt

DER KÜNIG DARIUS haltet seinen Fürsten die sach für.

Ir trewen lieben Fürsten gůt

Verstond uns hie mit freyem můt

Was wir für ursach haben ghan

das wir euch hond versamlen lan

Nach diser würtschafft alle sand

so wir nach prauch gehalten hand

Auff unsern Jarßtag / wie ir wißt

sich yegklicher auch das beflißt[35]

Zů ehren unser würdigkait

jårlich erschinen / seind berait

Sehend da manig kampff und spil

das kurtzweil bringt und freüden vil

Turnieren / stechen / rennen schon

mit wågen / pferden umb ain kron

Etlich mit schiessen brauchen sich

mit hürnin bogen treffenlich

Brauchen darinnen grossen fleiß

damit ain yeder bhalt den preiß

Klaynet und gaben unsern gunst

das raytzt die leüt sehr zů der kunst

Das alles mag sein unserm reich

zůn zeyten sein gantz nutzbarleich

Secht aber hie ain newe art

zů kempffen die nye gsehen ward

An unserm hof zů kainer zeyt

noch sunst in unsern landen weyt

Dem kampff die weyßhait gstecket ist

zů ainem zyl hie zů der frist

Merckt da wir waren alle satt

zů rhů ich mich geleget hat

Da wir nun also grůwet hend

und von der rhů erwachet send

Verfůgten sich drey junge man

zů uns die solten wartung han

Auff unsern leib als gwarde knecht

das sy auch thåten wol und recht

Ain Supplicatz sy gstellet hend

an unser gnad die wir yetz wend

Euch måncklich hie verlesen lan

dieselben sond ir wol verstan.

Darumb Herr Cantzler lesend frey

was darinnen geschriben sey.[36]

DER CANTZLER die Supplication / welliche die fragstuck innhaltet.

Großmåchtigister Küng und Herr

Verstond was sey unser beger

An ewer Küngklich Maiestet

verstond unser diemůtig bet

In gnaden und inn miltigkait

wie ewr gnad sunst allzeit ist bhrait

Gen mengklich so sich fleissen thůnd

Küngklicher ehr zů aller stund

Dieweil aber sunst gantz nicht ist

auff erden nie zů kainer frist

Geweßt / das m \ge Küngklich ehr

und Regiment erhalten mehr

Dann so weißhait hoch gachtet würt

darumb ewr gnaden wol gebürt

Dieselben auch mit miltigkait

setzen in etwas würdigkait

Vil haben Herrlich gab erholt

von Edelgstain von Silber gold

So mengklich hie erobert hat

mit tuget und mit Herrlich that

Aber kain sig würt billicher

gesetzet hoch in grosse ehr

Dann so ainer mit weyßhait vil

den andern vorlaufft zů dem zyl

Darumb großmåchtigister Küng

ir sond yetzund nit wegen ring

An euch unser diemůtig bitt

so unser ansehen gantz nitt

Vor mengklich gilt / die wir seind knecht

aber Herr Küng verstond uns recht

Man lißt von mangem schlechten man

das die vil weyßhait haben ghan

Der recht Adel ist die weyßhait[37]

dann weyßhait steckt in kainem klaid

Darumb gezympt ewr Küngklich kron

der weyßhait setzen auch ain lon

Das fort zun ehren m \ge han

ain zůgang auch ain schlechter man

Wir drey haben ain frag gestellt

ain yegklicher im außerw \lt

Ain stuck das er m \g bringen bey

was klůger weyßhait in im sey

Der erst hat gschriben das der wein

dunck in das aller sterckest sein

Der ander aber will bestan

das Küngklich gnad für ander man

Und ander ding hab stercke vil

aber der dritt ain anders wil

Er schreibt den weybern zů vil sterck

aber darneben das man merck

Das warhait für all ding behalt

den syg mit irem starcken gwalt

Also doch das daß urtail stand

bey ewer gnad bey allen sand

So bsitzen Küngklich Barlament

was dann an dem ort wårt erkendt

Wer gsyget hab der bhalt den blan

der soll den syg vor allen han

Aber merckend auch da hie mit

was blonung haysche unser bit

Dieweil die weyßhait weyt fürtrifft

wie man dann lißt in aller gschrifft

All ander tuget sterck und that

billich sy auch den preyß hie hat

In kurtzweil / hofschimpff / abenthür

soll sy werden zogen herfür

Vil h \her blonung haben zwar

darumb merckt uns hie offenbar[38]

Was der soll hie gewårtig sein

so nun den syg wurt legen ein

Den soll Künig Darius frey

begaben das zůglassen sey

Das er m \g tragen Purpurklaid

darzů auch sunst ander freyhait

Zů tragen Seyde stuck / halßband

sunst was im auch geliebt für gwand

Nach brauch des Adels Persia

und wie man pfligt in Media

Darzů das er den gwalt m \g han

das er m \g nebem Künig gan

Die ander statt nach im nem ein

soll auch sein freünd genennet sein

Das wurt sein loblich ewer gnad

wa man auß sagt solliche that

So das gschray kumpt in alle land

so ir Herr Küng under euch hand

Das bey ewr Küngklich Maiestet

weyßhait die h \chsten statt inn het

Die kunst nimpt zů wa sy wurt gert

also das gsprochen wort uns leert

Darumb großmåchtigister Küng

land euch unser gebet nit ring

Anglegen sein gewerend das

darmit ye lenger und ye baß

Zů nem allzeyt fürsichtigkait

und ewer Reych in ewigkait

In aller welt werd gachtet hoch

zů disem allem lond euch auch

Unseren dienst befolhen sein

und den mit gnad bedencken fein

KÜNIG zů den Fürsten.

Ir Fürsten wie ir seind genandt

so von uns alle Lehen hand[39]

Die Supplicatz band ir geh \rt

was dise drey haben begert

Wir wend sy bschicken alle drey

h \ren was weyßhait in in sey

Darnach handlen nach gstalt der sach

nach ewerm Rat waß mehrtayl acht

Unseren Ehren dienstlich sin

KÜNIG zum Talthybio.

Darumb Talchibi gang du hin

Berůff für uns die gwardes knecht

TALTHYBIUS zum Künig.

Mein Herr Herr Küng ich thůn das recht

TALTHYBIUS zun Trabanten.

Die Küngklich Maiestet yetz hat

befolhen für sein Küngklich gnad

Zů tretten yetz ir gwardes leüt

COPHUS TRABANT.

Wir seind allzeyt seim dienst bereyt.

KÜNIG zů den Trabanten.

Ir lieben trewen diener mein

euch soll yetzund zůglassen sein

Ir sond yetz sein ewrs bets gewert

nach dem ir an uns hand begert

Darumb so soll der eltst voran

zum ersten nun die red hie han

OENOCRATES TRABANT.

Dieweil uns nun zůglassen hat

Herr Küng ewr gwaltig Maiestat[40]

Darzů ir Herren alle sand

wie yeder sonders ist genandt

Zů reden was ain yeder kan

für sein tail bringen auff die ban

Mein Thema was das solt der wein

für ander ding das sterckest sein

Die sach die ist befor wol kund

darff nit vil werens mit dem mund

Ich main der wein hab stercke vil?

so man das recht bedencken wil

Des weins gwalt raicht sich weit und prait

fürtrifft all ander måchtigkait

Sein gwalt der raicht in alle land

es hat kainer so hohen stand

Vom Künig an biß auff ain knecht

biß auff ain Weisen merck mich recht

Ain ander gwalt den leib allain

gezemen mag aber sunst kain

Gewalt mag sich gantz setzen nit

wider das gmůt zů kainer zit

Allain der wein die sinnligkait

dempt frey mit seiner måchtigkait

Der wein sein macht allzeit yebt gleich

sieht nit an ob schon ainer Reich

Von yederman geachtet wirt

er sey ain Fürst oder ain hirt

Er sey ain Herr oder ain knecht

bey im gelten gleich alle gschlecht

Die Oberkait und underthon

dem wein allgleich gehorchen schon

Das ist kain wunder merckt uns hie

dann das ist allzeyt gwesen ye

Daß so ain Herr erfunden ward

senfftmůtig und auch mutet art

Dient man dem geren allezeit[41]

durch das mittel sein reich ward weit

Die art der wein vor allen hat

ist milt beweißt auch vil guthat

Den so den reichlich trincken thund

macht redsam bald der selben mund

Die gmůter fůrt in sicherhait

und treibt hinweck all traurigkait

Er bringt vil freüd wollust und můt

er macht das man nit acht auff gůt

Daß man sich nit laßt fechten an

schuld / armůt / kummer faren lan

Sih was mag doch auff erden sein

das gleich an tuget sey dem wein

Dann wa der wein hat oberhand

da ist all ehr / da ist kain schand

Also zempt er des Künigs gwalt

und aller Obern manigfalt

Das er nit achtet auff sein stand

das er im selbs wurt unbekandt

Er denckt nit an sein Zepter fron

er denckt nit an sein Küngklich kron

Hergegen der was arme vor

erhept der wein so hoch entpor

Das er beym tausent reden kan

der vor kain helbling hat gehan

Merck was der wein für sterck mehr hab

der freündtschafft band reüßt er bald ab

Kain freündtschafft ist so wol verhafft

die widerstand deß weines krafft

Kain brůder gilt bey im kain ding

all liebe achtet er gering

On underschayd ain trunckner man

von leder zuckt auff yederman

Im ist nit glegen an der zal

wann tausent seind er gryffs an all[42]

Aber so bald im schlaff der win

den menschen laßt / schleycht wider hin

So ist verschwunden alles das

so er vor durchs weyns krafft besaß

Ermessend ir nun alle sand

ain yedlicher nach seim verstand

Ob nit der wein den syg behalt

Für ander sterck mit seim gewalt


Zů Kolax redt der Künig.


Kolax red auch dein mainung an

das man dein weyßhait künd verstan

KOLAX TRABANT.

Herr Küng großmåchtigister Herr

ir Fürsten wie ain yegklicher

In seinem stand geadlet ist

merckend mich hie zů diser frist

Ich frag euch all zůgegen hie

ob ewer ainer gh \rt hab ye

Von grossem gwalt in disem zeyt

so hond die menschen brayt und weyt

Auff land und wasser überall

aber der Künig fürtrifft die all

Mit seiner grossen Herrligkait

in des dienst mengklich ist berait

Kain gwalt setzt sich gantz wider in

dem můß mengklich gehorsam syn

So er sein volck zum krieg auffmant

von stund in harnisch all sein land

Zů schleytzen berg und thüren hoch

zů stürmmen Stett ist im sehr gach

Des Küngs gebot sy so hoch hand

das sy achten ain grosse schand[43]

Unmanlich handlen an der schlacht

das leben man gantz ring auch acht

Allain ist im das fürgsetzt zil

das man nit übersehen will

Küngklicher Maiestet mandat

die beüt so man erobert hat

Der syg und ehr so man legt ein

můß als dem Künig dienstlich sein

Der Baurßman auch desselben gleich

mit seiner arbalt dient dem Reich

Mit seiner arbait er erhalt

das der Küng bleyb bey seim gewalt

Die gmain steür gh \rt ins Künigs schatz

des Künigs wort seind eytel gsatz

Sein wort das leben gibt und nimpt

mit seinen worten er bestimpt

Wie mengklich sich auch halten sol

wer seim gbott volgt der selb thůt wol

Allain der Künig auß seim můt

mag handlen was in duncket gůt

Er yßt / er trinckt / er schlafft / er wacht

gibt niemandts drumb kain rechenschafft

Darzů auch wir die gwardiß leüt

seind allzeyt seinem leib bereyt

Es weicht kainer kains fingers weyt

sonder hat gůt acht allezeyt

Hie mit will ich beschlossen han

die sach ermeß nun yederman

Ob gr \sser gwalt sey auff der erd

dann ich yetzund hab hie gelert

KÜNIG.

Zorobabel mein lieber knecht

dein mainung sag auch kurtz und schlecht[44]

ZOROBABEL TRABANT.

Herr Küng dieweil ewr Maiestat

mir yetz auch hie vergunnet hat

Zů sagen was ich hab nun mir

zů bweren hie genommen für

Ich will hie niemandts han veracht

aber das die hond fürgebracht

Will ich euch haiter zaigen an

das diß m \g mercken yederman

Das weder Künig noch der wein

zum stercksten soll geachtet sein

Aber so man mich mercket recht

so fürtrifft weyt das weiplich gschlecht

Von aim weib der groß Künig zwar

sein ursprung auch hat gnommen hat

So über ander herrschen thůt

die uns bawen die råben gůt

Von weibern all geboren sind

die menschen seind all weiber kind

Die weiber klaiden yederman

on weiber niemandts leben kan

So ainer hett vil gold und gůt

und im gfalt wol in seinem můt

Ain hüpsches zartes frewelein

dunckt in das als ain schatten sein

Allain sein sinn und dancken all

stond das er nun der frawen gfall

Ir gstalt im mehr gefallen thůt

dann alle schåtz und alles gůt

Vatter und můter acht man ring

das vatterland gilt gantz kain ding

Allain volgt man den weibern nach

zun weibern ist all mengklich gach

Das leben schlecht man in den wind

man acht kain krieg / man acht kain sünd[45]

Das můß mengklich bekennen hie

und trutz das ers nit geren thie

Das weiber herrschen alle mann

die můß mengklich vor augen han

Und obs schon trifft die erberkait

noch ist man den zů gfallen bhrait

Dann steelen / rauben / acht man nicht

allain man auff die weiber sieht

Kain gfårligkait so groß mag sin

man tracht nach gůt / man tracht nach gwin

Allain das man den frawen hab

zgeben das man nit sey schabab

So man das nit gelauben will

vor augen seind Exempel vil

Das vil frümbkait und freyhait werd

das leben auch auff diser erd

Umb weiber lieb verloren hand

ich waiß ain Künig wolbekandt

Gantz måchtig in seim Künigreich

auff erden ist kaum sein geleich

Ich hab mit meinen augen das

gesehen das zů gegen saß

Bartaci Dochter Apame

die er beschlieff doch nit zur eh

Zoch im von seinem haupt die kron

setzt auff ir haupt dieselben schon

Sy schlůg den Künig in sein gfrüß

das waren ir liepliche küß

Der Künig saß und gafft sy an

lacht sy / so fieng er lachen an

Aber so sy sich letz erzaigt

mit diemůt er sich gen ir naigt

Mit schmaichlen hat er gantz kain rhů

biß sy im redet freündtlich zů[46]

Wer nit den weibern ghorsam sey

mag das hie widersprechen frey

In schimpff nun von der weiber macht

ist yetz gnůg gsagt furt nemend acht

Groß ist die erd / der himel hoch

mit irem schein die Sonne doch

Das als umblaufft in ainem tag

der ware Gott das als vermag

Von [dem die warhait] fliessen thůt

die ist das aller h \chste gůt

Der himel lobt die warhait werd

sy würt hoch gachtet auff der erd

Die warh[ai]t allen Element

all weit sy für gerecht erkendt

Ab der entsitzen alle ding

kain Creatur wigt dise ghring

Der wein für unghrecht würt geacht

Der Künig auch mit seinem bracht

Die weiber hond kain ghrechtigkait

all menschen vol unbilligkait

Vol lugen aller menschen that

die lugin allesand zergat

Die warhait bleibt in ewigkait

auff person hats kain achtbarkait

Sonder sy handlet billigklich

erzaigt sich allen gůtigklich

Die ghrechtigkait mit gůt vermengt

der billigkait sy auch nach hengt

In ghricht in gwalt / in Regiment

wart klar ir Maiestet erkendt

Der warhait Gott sey preiß und ehr

yetz furtan und auch ymmer mehr.

KÜNIG zů den Fürsten.

Welcher ir trewen Fürsten mein[47]

dunckt euch all hie der weisest sein

Sag yeder an sein urtail hie.

STATTHALTER IN PERSIA.

Gwaltiger Küng dieweil ich ye

Die warhait yetz bekennen sol

Zorobabel gefelt mir wol

Für ander all daß sag ich frey.

STATTHALTER IN MEDIA.

Sy gfallen wol mir alle drey

Doch dunckt mich der der weisest sein

dem gib ich auch daß urtail mein

So gibt der warhait hie den preiß

GRAF NOMOPHYLAX.

Bey meim aid der dunckt mich auch weiß

Ich wüßt vor nit das gwardiß knecht

von klůghait kündten reden recht

Yetzunder spür ich aber wol

daß sy seind auch der weißhait vol

Besonder hie Zorobabel.

GRAF TACTICUS.

Er redt weißlich on allen fål.

KAMERHERR.

Mein lebtag hab ich gsehen nie

daß mir hab baß gefallen ye

Dann diser kampff auff disen tag

darinn ich offentlich hie sag

Das wirdig ist Zorobabel

das er werd gnendt deß Künigs gsell.[48]

MARSCHALCK.

Ich sag das sey Zorobabel

von tuget / weißhait recht edel

Adel von tuget und weißhait

hat gantz und gar kain underschaid

Herr Küng glaubend mir sicherlich

ir sond yetzund nit achten mich

Ain schmaichler der liebkosen w \ll

drumb das mir gfalt Zorobabel

Wer wolt nit achten das Gott het

begnadet ewer Maiestet

Der euch hat gschenckt die Küngklich kron

mit hohem gwalt begabet schon

Gantz wunderbarlich mit seim gwalt

mit h \chsten gaben manigfalt

Zů disem allem mit dem man

hat er euch sonder gnad gethan

Warlich er ist groß ehren werd

darumb in mencklich billich ehrt

Ich wolt das alle Fürsten gleich

mit solcher weißhait in dem reich

Begabet werden / wie der man

ich wolt meins gůts ain schaden han

Er můß allzeit den augen mein

der tuget ain exempel sein

Sein volck daß soll sein gniessen vil

mein lebtag ich den Juden will

Genaigter sein / zů irem glück

Herr Küng mich hat gewundert dück

Das er bey Cyro sovil gnad

weil er regiert / gefunden hat

Yetz kan ich aber mercken wol

das Cyrus was der weißhait vol

So fleüsset von der Juden Gott

Herr Küng ich sag on allen spott[49]

Wie mich weißt mein einfaltigkait

ich riet das ir in wider glait

Gebend / wie in vor Cyrus gab

das er sein gwalt auch wider hab

Doch h \rend auch die andern all

was yetlichem besonder gfall.

HOFMAYSTER.

Er hat das warlich wol verdient

ob man in schon mit ehren kr \nt.

CANTZLER.

Ich maint die weißhait stůnd allein

bey denen so ain grossen schein

Fůrend des gwalts und herrligkait

ich maint sy steckt allain im klaid

Ich sich wol das ain schlechter man

von klůghait auch wol reden kan.

BANERHERR.

Furtan will ich verachten nit

wie dann gweßt ist biß her mein sitt

Neben mir ainen schlechten knecht

ich bkenn ich bin im vil zůschlecht

Im veld da geb ich auch ain man

sunst mit der witz ich gantz nichts kan.

PHRURIER.

Provant wolt ich versehen wol

so man von weißhait reden sol

Gib ich Zorobabel die ehr.

TRUCKSÄSS.

Ich hett daß auch glaubt nimmer mehr[50]

Daß sollich klůghait hett ain man

auff den man hat kain achtung ghan.

SCHENCK.

Deß guten weins hab ich bißhar

dann weißhait mehr genommen war

Doch lob ich hie den gwardiß man

so auff die weißhait acht hat ghan.

SCHATZHERR.

Ist diß Zorobabel gesin

der ist vor jaren hauptman gsin

Hat er wider beym Künig gnad?

warlich den preiß er billich hat

Ob er schon ist vom Juden gschlecht

die warhait kan er loben recht.

RENTMAYSTER.

Man spürt wol daß die Juden hand

allzeit den waren Gott erkandt

Und wer daß nit gelauben w \ll

der seh an hie Zorobabel

Dann ich sag daß on allen spott

sein weißhait fleüßt vom waren Gott.

LANDVOGT AUSS SYRIA.

Ich kan das warlich leügnen nit

ja ich sag auch all da hiemit

Das diser hie wol reden kan.

LANDVOGT AUSS MACEDONIA.

Er solt nit sein ain gwardiß man

Er solt han vil ain h \hern stand[51]

er solt regieren auch ain land

Er solt ain Fürst gantz gwaltig sein

mit hoher ehr begabet fein

Aim weisen man gezympt groß ehr

aim narren kert ain kolben mehr

Es ist nit billich und nit recht

das der soll sein ain gwardiß knecht

Der sollich grosse weißhait hat

er solt die aller nåchste statt

Haben nach Künigklicher kron

und ander herrligkait auch schon.

LANDVOGT AUSS PHŒNICIA.

Wol soll hie sein dem Israel

von denen ist Zorobabel.

LANDVOGT AUSS INDIA.

Die weißhait schmeckt nach Israel

mit der ist vol Zorobabel.

LANDVOGT AUSS AETHIOPIA.

Ich wolt das auch im Moren land

wurde der Juden Gott erkandt.

CHORUS plaudiert.

Die warhait allhie bhalt den plan

Zorobabel die loben kan.

KÜNIG zů Zorobabel.

Zorobabel unser genad

in gnaden das erkennet hat

Das dein weyßhait vil gr \sser ist

dann aller andern zů der frist[52]

Darumb dir lieber diener mein

allhie yetzund zů glassen sein

Das du als was begeren bist

mehr dann vorhin bestimmet ist

Sol dir verlangen one fål

darumb beger Zorobabel

Es soll auch sein zů gaignet dir

das dein sitz sey znåchst neben mir

Du solt unser freünd gnennet sin

dieweil du bist der weisest gsin.

ZOROBABEL zum Künig.

Dieweil ich nun begeren soll

Herr Küng ewr Maiestet denckt wol

Da ir vor aim jar in dem land

die Küngklich kron empfangen band

Versprachend ir an gliptes stat

dem Gott so euch begnadet hat

Sein volck frey wider ledig lan

so vor jaren hat gfangen ghan

Nabuchadonosor der Küng

daß ewer gnad nit misseling

Verschaffen auch durch ewr streng bott

daß wir den Tempel m \gen Gott

Furt / vor der Idumeer gwalt

auff bawen / so vor manigfalt

Verbrennet und verherget band

da sy verst \rten alles land

Deß Tempels zier / und klaineter

gnediger Küng ist mein beger

Wider zůkeren zů der frist

wie es dann vor erkennet ist

Durch Cyrum / der das hat verschafft

Herr Küng gebend sein Worten krafft.[53]

DER KÜNIG stat auff / und küßt.

ZOROBABEL zů ainem zaichen der verwilligung / und spricht.

Du sey gewert Zorobabel

es soll wol sein dem Israel

Kumb mit uns in die Cantzeley

Herr Cantzler kommend auch herbey

Dem bett soll yetz geschehen statt

so er von uns begeret hat

Ir Fürsten wartend hie ain weil

wir w \llen kommen bald mit eil


Chorus, Psalmus CXXII.


Laudate pueri dominum.


Lobend den Herren o ir kind

Lobend deß Herren namen

Deß Herren nam soll gsegnet sin

Allzeit von alle samen

Yetzund und auch in ewigkait

Loblich der nam deß Herren

Vom Auffgang der Sonnen klarhait

Zum Nidergang auff erden

Sol er geprysen werden.

Uber all v \lcker er auch ist

Ain Herr an allen orten

Sein herrligkait zů aller frist

Uber deß himels porten

Wer ist der Herr der sey geleich

Unserem Gott und Herren

Der in der h \hin hat sein reich

Schaut auff erd in die ferre

Wer sich in diemůt kere.

Im himel und auff erd erhalt[54]

Und rettet hie den armen

Mit seinem G \ttlichen gewalt

Thůt er sich sein erbarmen

Er setzt in zů den Fürsten hoch

Seines volcks hoch in ehren

Die fruchtbarkait der můter auch

Gibt er das gschlecht zů mehren

Und fr \lich kinder gberen


Ain gespråch in abwesen des Künigs under den Fürsten.


NOMOPHYLAX.

Herr Graf wie dunckt euch dise sach

TACTICUS.

Ich sag das ich deß nit fast glach

Wiewol ir red die gfalt mir wol

doch so ich das bekennen sol

So wurt das entlich nit thůn gůt

HOFMAYSTER.

Also steht auch in meinem můt

Wiewol ich vor nit thet der gleich

sol aber furt in disem reich

Ain gfangner Jud sein an dem brett

dann unser pracht kain bstand mehr hett

LANDVOGT AUSS BABYLONIA.

Es gilt am selben eben gleich

ob schon ain frembd man in dem reich

Zur würde kumpt / und achtbarkait

den frummen gschicht daran kain layd[55]

NOMOPHYLAX.

Es ist allain ain underbunst

das sy bey uns hond klainen gunst

Ir tuget hassen wir allain

sunst ist kain ursach wie ich main

Wir selten uns befleissen mehr

wie sy / in tuget zů der ehr.

MARSCHALCK.

Mich hat gewundert offt und dück

daß bey uns hond so groß unglück

Die frembden seind allzeit veracht

allain bsorg wir das unser bracht

Durchs Juden volck gemindert werd

sunst ist kain ursach gantz auff erd.

TRUCKSÄSS.

Ich bdarff daß auch bey meinem aid

sagen / doch ewer kaim zů laid

Daß nie stund baß in Media

zů Babylon / und Persia

Dann weil der theür man Daniel

der gfangnen was auß Israel

Das schwerdt deß reichs in henden hat

da grůnt warlich deß reiches statt.

BANERHERR.

Herr schatzherr / was sagt ir zur sach

SCHATZHERR.

Warlich der Küng hat vil g[emach]

Dieweil im land was Daniel

wie yetzund würt Zorobabel.[56]

BANERHERR.

So man History lesen wil

so fůrt man der exempel vil

Als Joseph In Egypten land

hat nach dem Küng den h \chsten stand

Er hat groß gwalt / er hat groß ehr

ye lenger und ye lenger mehr

Was mag das für ain ursach sein

das wundert mich im hertzen mein

Rentmayster / gend uns ursach hie.

RENTMAYSTER.

So ir das denn wend wissen ye

Sy hond den waren rechten Gott

das sag ich euch on allen spott

Der handlet mit in wunderlich

und mit den ghrechten sonderlich

Und ob sy schon seind gfangen leüt

durch den sygends on allen streyt.

MARSCHALCK.

Gott geb man sag hie was man w \ll

so gfalt nur wol Zorobabel

Er ist Adelich gantz und gar

und ob er schon von Bauren har

Sein stamb und gschlecht empfangen hat

so ist ers Künigs Maiestat

Vil ehrlicher in seinem rich

mit witz und dapfferkait dann ich

Was ists das ich gůt elter hat

der Adel in der tuget stat

Man soll die tuget sehen an

ob ainer sey ain Edelman[57]

LANDVOGT IN AETHIOPIA.

Ewr mainung ist hie gantz gerecht

der Adel stat nit an dem gschlecht

So ainer ist von edlem blůt

und hat die tuget nit in hůt

Der schendt den Adel und den stamb

darzů sein elter alle sampt.

LANDVOGT IN MEDIA.

Es darff die sach kain disputatz

die weißhait ist ain grosser schatz

Den stilt kain dieb / den nimpt kain gwalt

ich sag das ich auff den vil halt

Den mengklich nempt Zorobabel

er ist recht weiß bey meiner seel.

DIADOCHUS AIN KRIEGSSMAN bittet umb das Trabanten Ampt.

Herr Phrurier aller strengster Herr

vernemend allhie mein beger

Es ist ewr Fürstlich gnad wol kund

das yetzund an auff dise stund

Ist ledig worden hie ain stand

ich bitt ewr gnade lobesand

Daß ir vor Küngklich Maiestet

thůnd für mich hie ewer gebet

Ich wil mich halten dapfferlich

daß sond ir glauben sicherlich.

PHRURIER zum Kriegßman.

Diadoche getrewer mein

trewlich will ich dein indenck sein.
[58]

Chorus, Psalmus XLVI.


Omnes gentes plaudite.


Den Herren Gott ir v \lcker all

Mit schall / und auch mit jubilieren

Frolockend auch mit heller stimm

Dann im / soll man allzeyt hofieren

Dann der der aller h \hest ist

Ist schr \cklich auch darneben

Ain grosser Küng zů aller frist

So weyt die gantze erden ist

In seinem gwalt thůt streben.

Die Hayden underwürflich macht

Den bracht der Küng thůt er auch demmen

Er würfft uns ander alle sand

Zůhand will uns zum erb auffnemmen

Die hüpsche Jacobs er an sicht

Sein glaub thůt im gefallen

Des als durch sein genad beschicht

In dh \ch steygt er vor unserm gsicht

Mit jubel und mit schallen.

Darumb land uns ainhelligklich

Fr \lich dem Küng mit Psalter singen

Psallierend Gott on underlaß

On maß lond uns sein lob erklingen

In alle land raicht auß sein kron

Weyßlich sond wir psallieren

Die Hayden mit seim Zepter fron

Herrscht er auff seinem hailgen thron

Ewig würt er regieren.

Die Fürsten aller v \lcker sampt

Zůhand seind schon in gnad auffgnommen

Gott hat sein gnad auff sy gewant

Sy seind zum volck Abrahe kommen

Gott hat im grosse gnad gethan[59]

Das sy sein ehr veriehen

Sy sond sein ehr im schirem han

Die soll im wol sein glegen an

Drumb thůt er sy erh \hen

O Gott dir sey lob ewigklich

Im Reich dein ehr soll ewig weren

Gott vatter in der ewigkait

Berayt seind wir allzeyt dich ehren

Mit dir den Herren Jesum Christ

Stat unser gird zů preisen

Den gaist der unser tr \ster ist

Jetzund und auch zů aller frist

Thůnd wir sein lob beweisen.


Ain dancksagung Zorobabels.


Gelobt sey Gott im h \chsten thron

du hast mich hie begabet schon

Mit Adel und mit weyßhait vil

allzeyt ich dir veriehen wil

Das lob Herr / preyß ich dir hie sag

mein lebenlang all tåglich tag

KÜNIG zum Ernhold und Cantzler.

Se hin mein lieber Ehrenhold

verliß die Bull mit rotem gold

Darmit hie mengklich werd bekandt

es seyen sonders oder sampt

Das syg all hie Zorobabel

ain Hertzog werd in Israel

Wie er dann was verordnet gsin

von Cyro / das er zuge hin

Bawen Jerusalem die statt

das opffer Gots befolhen hat[60]

Jesu dem priester lobesam

dieweyl das aber alles sam

Nach seinem tod verhindert ist

durch übertrang mit argem list

Dieweyl ich nun ain schlechter man

Von Gott die gnad erlanget han

Das ich sey Küng in disem reich

deßgleichen nit auf erdtereich

Will ich das nun Zorobabel

den gwalt wider in Israel

Soll haben wie er vor hat ghan

und was er handlen wurt fortan

Soll als sand han ain gůten bstand

liß laut daß mengklich wol verstand

ERNHOLD.

Styll / losend / schweigen eben still

verstond was sey der Küngklich will.


Volgt das Mandat.


Wie Darius von Gottes gnad

So uns das Zepter geben hat

Zů herrschen hie in Media

das Küngreich auch zů Persia

Darzů auch das Caldaisch land

und sunst die landtschafft alle sand

Als Palestina / Syria

am Lybano Phoenicia

In India und was geh \rt

zum Morenland / auff aller erd

Unseren grůß entpieten wir

den Fürsten so seind hin und für

Und andren Herren alle sand

so ire leben von uns hand[61]

Hie nach auch mit dem gmainen man

so unser kron ist underthan

Nach dem soll auch zů wissen sin

das so an unserm hof ist gsin

Ain Trabant werd Zorobabel

vom gschlecht ain man auß Israel

Verdienet het umb unser gnad

all hie nach uns die h \chsten stat

Nach dem er hat von uns begert

seim gschlecht und volck die freyhait werd

So bey uns gfangen brait und weyt

in unserm reich ain lange zeyt

Derhalben unser will yetz stat

das bey verlierung unser gnad

Niemandts kain hindernuß dran sey

man soll sy lassen ziehen frey

Wider haim gen Jerusalem

und sunst wa in dann sein würt quem

Zů wonen dort in irem land

ja auch zů disem allem sand

Ist unser ernstliche gebott

daß wider bauwen irem Gott

(Der on zweyfel der recht Gott ist

das bkenn wir frey on argen list.)

Den Tempel so da hond verbrandt

die Idumeer in dem land

Derselben wer da bsitz inn hett

es seyen d \rffer oder stett

Die sond von stundan ziehen ab

darmit das yeder wonung hab

Dahaim in irem vatterland

sy seyen sonders oder sampt

Zw \lff tausent guldin soll man in

yetzund und allzeit nun furthin

Geben jårlich / biß das zů end[62]

des tempels baw werd gantz volent

Darzů das opffer alles sampt

es seyen Ochsen oder lamb

Man soll die werden priesterschafft

beleyben lan bey irer krafft

Ir narung sollen sy auch han

yetzund und allzeyt nun furtan

Zum Gotsdienst sond sy han zů st[eür.]

yetzund und allzeyt für und für

Sechs tausent guldin also bar

soll man in geben in ir gwar

So aber an der maur und statt

werckend / wie das die notdurfft hat

Sond han die freyhait / bsoldung gnůg

daß fronen soll nach allem fug

Mit billigkait verglichen sein

ir taglon / richtig / schlecht und fein

Und was im zůsatz seind für man

sollend auch ir besoldung han

Und was dann ist für Kirchen gůt

so ist zů Babylon in hůt

Nabuchadonosor hats gwendt

an G \tzen dienst / wie ers erkendt

Es sey gold / silber / edel gstain

wie das dann sein mag / ich als main

Von zierd / gschirr / ander klaineter

daß wenig / darzů auch das mehr

Soll in werden zůhanden gstelt

die mainung uns zůmal yetz gfelt

Wir künden das erkennen wol

das es in kainen weg sein sol

Das Kirchen gůt in schatz werd gwendt

also hats vor Cyrus erkendt

Ist aber underlassen gsin

da vor die siben betten inn[63]

Durch btrug nach im das Künigrich

so nun hat Gott begnadet mich

Will ich thůn seinen werten statt

als dann yetzund begeret hat

Zorobabel der theüre man

darumb lond euch sein glegen an

Vor augen hond unser mandat

wer bhalten w \ll unser genad

KÜNIG.

Yetzund herr Cantzler zů der frist

endendt was euch befolhen ist

CANTZLER zů den Botten.

Ir Botten tretten hie herbey

merckend was Küngklich mainung sey

Okys nymm hin den brief mit eyl

du můst noch lauffen manig meyl

Eyl schnelligklich gen Babylon

die brief du überantwurt schon.

OKYS BOTT.

Nempt war Herr Cantzler ich zeuch hin

die sach wurt mir anglegen sin.

CANTZLER.

Und du Dromee saum dich tut

schaw das du kumpst zů rechter zit

Verschaff das an dem Lybano

Zeder werden gehawen do

An baw hin gen Jerusalem

und das man da kain außred nem.[64]

DROMEUS BOTT.

Ich will hin ziehen schnelligklich

ich wils volenden sicherlich.

CANTZLER.

Und Tachiste zeüch du zůhand

hin in das Palestiner land

Den Idumeern gib die gschrifft

dann sy den gmainen frid betrifft

Zum tayl auch das Küngklich mandat

so man yetz hie verlesen hat.

TACHISTUS BOTT.

An mir würt gantz kain saumnuß sein

Herr Cantzler liebster Herre mein.

PHRURIER / bitt für den kriegßman umb das Trabanten Ampt.

Herr Küng es ist zůhandlen mehr

vernemmet was sey mein beger

Ir můssend ain Trabanten han

secht hie hab ich ain dapffern man

Ich hab sein trew offt gspüret wol

im krieg / und wo man handlen sol

Wann ich nit seine kundtschafft het

wolt ich nit ewer Maiestet

Betriegen mit aim falschen wohn

er hat sich allzeyt ghalten schon

Darumb gewerend hie mein bit

Herr Küng es wurt euch ghreüwen nit[65]

KÜNIG.

Dieweyl er ist ain redlich man

wie ir uns yetz hond zaiget an

So glob er hie an Scepter fron

das er seins Ampts w \ll pflegen schon

Herr Cantzler leßt im für den Ayd

darmit er wiß seins Ampts beschayd.

DER CANTZLER lißt dem Trabanten den Ayd vor.

So ainer hie erworben het

genad vor Küngklich Maiestet

Das er soll sein ain gwardiß knecht

soll mercken wol das er künd recht

Seins Ampts pflegen mit allem fleyß

sein ampt das laut auff sollich weyß

Er soll schweren an Zepter fron

das er w \ll Künigklicher kron

Nemen zů aller zeit gůt war

er soll nit weychen umb ain har

Des Künigs leib mit gwerter hand

vor haimisch und vor unbekandt

Mit h \chster trew bewaren wol

Sein leben er eh geben sol

Eh das dem Künig gschech ain laid

soll treiben weck all gferligkait

So bald man disen untrew fund

als dann soll er zur selben stund

Fallen in deß Provosen hend

wie Küngklich Maiestat erkendt.

PHRURIER zum Newen Trabanten.

Nymm nun die part hin in dein hand

halt dich wie dich der Ayd ermant[66]

DIADOCHUS.

Ich will meins Ampts gantz pflegen wol

daß mengklich mir vertrawen sol

TRASO KRIEGSSMAN.

Vil glück wünsch ich dir hie von Gott

ich günn dirs wol on allen spott

ANANDER.

Ains glück deß andern glück auch ist

das sieht man yetz zů diser frist

Das glück das hat Zorobabel

ist dein glück auch mein lieber gsell

DIADOCHUS.

Die tuget findt allzeyt gůt platz

die tuget ist ain grosser schatz


Die beschlußred thůt der Ernhold.


Mencklich hat yetz verstanden wol

wie das man weyßhait pflantzen sol

Was nutzes bringt aim gantzen land

so wol giert ist die oberhand

Und kan verston den willen Gott

ich sag warlich on allen spott

Man soll die sach verachten nit

wie dann bey uns ist yetz der sitt

Doch das ich hie bekürtz mein wort

so lond das als stan auff aim ort

Was ir yetz hie gesehen hand

habt ir main ich als wol erkandt.

Deß tempels meldung hie geschicht[67]

es m \chten under euch villicht

Etlich die sach nit recht verstan

irs irsals da ain ursach han

Wer Petrum wol gelesen hat

die haimligkait hie wol verstat

Deß tempels und des gantzen bawß

man maint nit hie das staine hauß

Des tempels haimligkait bedeüt

all außerw \lten Christenleüt

Verstond hie lebendige stain

der frummen Christen hertzen rain

Man soll da aber han gůt acht

so man am baw das pfulment macht

Das man da kainen kosten spar

dann dran ligt die sach gantz und gar

Daß fundament die taget ist

das sag ich euch on argen list

So man ain baw volfůren sol

das waißt ain yeder selber wol

Das man nit an dem dach facht an

darumb w \ll wir euch betten han

Ir trewe lieben våtter gůt

die sach stat yetz in ewer hůt

Ir fůrend yetz das regiment

wyßt das wir ewre kinder send

Wir tretten all an ewer statt

wie yeden Gott geordnet hat

Denckend das wir seind ewre kind

wir seind nit schwein / wir seind nit hünd

Wir seind die saat des gmainen stands

die hofnung auch des gantzen lands

Drumb wend ir trew Regenten sin

so achtend das den gr \sten gwin

Das ir das pfulment setzen wol

das in zůkünfftig tragen sol[68]

Den baw / das Kirchen gůt dahin

ist von den alten gordnet gsin

Es ist nit gnůg das G \ttlich ehr

nit lenger dann ewr lebtag wehr

Man darff hernach auch glerter leüt

hie und in allen landen weyt

Drumb trachtent wol den gmainen stand

das w \ll wir euch yetz han ermant

Nun farend hin yetz alle sand

denckend was wir euch hond ermant.


Finis.


Chorus, Psalmus CXXVIII.


Super flumina.


An wasser flüssen Babylon

da sassen wir mit schmertzen

Als wir gedachten an Zyon

da wainten wir von hertzen ⊃⊂.

Getruckt zů Augspurg / durch Philipp Ulhart in sant Katherinen gassen.

Quelle:
Sixt Birck: Sämtliche Dramen. 3 Bände, Band 1, Berlin und New Yorck: Walter de Gruyter, 1969, S. 34-69.
Lizenz:
Kategorien:

Buchempfehlung

Jean Paul

Die unsichtbare Loge. Eine Lebensbeschreibung

Die unsichtbare Loge. Eine Lebensbeschreibung

Der Held Gustav wird einer Reihe ungewöhnlicher Erziehungsmethoden ausgesetzt. Die ersten acht Jahre seines Lebens verbringt er unter der Erde in der Obhut eines herrnhutischen Erziehers. Danach verläuft er sich im Wald, wird aufgegriffen und musisch erzogen bis er schließlich im Kadettenhaus eine militärische Ausbildung erhält und an einem Fürstenhof landet.

358 Seiten, 14.80 Euro

Im Buch blättern
Ansehen bei Amazon

Buchempfehlung

Große Erzählungen der Hochromantik

Große Erzählungen der Hochromantik

Zwischen 1804 und 1815 ist Heidelberg das intellektuelle Zentrum einer Bewegung, die sich von dort aus in der Welt verbreitet. Individuelles Erleben von Idylle und Harmonie, die Innerlichkeit der Seele sind die zentralen Themen der Hochromantik als Gegenbewegung zur von der Antike inspirierten Klassik und der vernunftgetriebenen Aufklärung. Acht der ganz großen Erzählungen der Hochromantik hat Michael Holzinger für diese Leseausgabe zusammengestellt.

390 Seiten, 19.80 Euro

Ansehen bei Amazon