[26] Lager des Heeres bei St. Albans. – Zelt Cromwells.
In der Mitte ein Tisch mit Schreibzeug, einige Feldstühle. Beim Eintreten oder Herausgehen
durch die Zeltthür in der Mitte sieht man dort eine Schildwache auf und ab gehen. – Cromwell, Ireton, Lilburn stehen, Prynue, Ludlow und Sidney ihnen gegenüber, sitzend.
CROMWELL. Das Heer auflösen! Mit Verlaub, ist das hohe Haus toll geworden?
PRYNNE. Sprecht ehrerbietiger vom Parlament! Allerdings will es –
CROMWELL. Es! Das soll heißen, die Mehrheit, die jede andere Partei niederdrückt, die Gemäßigten.
SIDNEY. So nennt ihr uns Presbyterianer. Und warum? Die Meisten von uns gehen so weit als irgend einer von euch Independenten.
CROMWELL. Weiß schon, ihr seid Republikaner und – Lordssöhne, wie Ihr, mein junger Freund Algernon Sidney.
SIDNEY. Was hat der Zufall, daß ich ein Sohn Lord Leicesters bin, mit meinem politischen Ideal zu thun? Wohl, wir lieben die Freiheit in reinerer Gestalt –
CROMWELL. Jaja, den Mondschein. Gemäßigt seid ihr nicht in euren hochfliegenden Träumen, das ist schon wahr. Aber gemäßigt seid ihr in allem, was das wahre Gemeinwohl betrifft. Wir Unabhängigen, wir Independenten,[26] wir wollen eine freie Kirche im freien Staat, vollkommene Gewissensfreiheit, unabhängig von Kirchenmauern und bestallten Pfaffen im Talar, Jeder den Herrn suchend in seiner Weise und nach seinen schwachen Kräften. Ihr Presbyterianer in England und Schottland wollt an die Stelle der Hochkirche, die uns alle unter König Karl so grausam belastet, nur eine neue Staatskirche setzen nach eurem Wunsche und Geschmack. Das Königtum möchtet ihr zu Boden halten oder gar ausrotten, aber nur, um die Herrschaft der Maulhelden zu erhöhen. Und da ist nun dies arme Heer euch ein Dorn im Auge, dieweil es der Partei der Gottseligen anhängt und nicht dem großen Presbyterium des Parlaments.
PRYNNE. Nach dieser Strafpredigt des Generalleutnants Cromwell dürfen wir wohl annehmen, daß er die Sache der Unzufriedenen mit vertritt?
CROMWELL. Beileibe nicht, o nein! Ich bin den hohen Häusern ergeben mit Leib und Seele, mit Gut und Blut, als der gesetzmäßigen Obrigkeit dieses betrübten Volkes. Ich beklage die Unzufriedenheit des Heeres.
SIDNEY. Es scheint nicht so.
CROMWELL. Weil ich die Berechtigung seiner unterthänigen Forderungen anerkenne?
PRYNNE. Diese unglaublichen Forderungen, in anmaßendem Tone vorgetragen, sind gestern durch eine Deputation von 8 Regimentern dem Haus der Gemeinen übermittelt.
IRETON. Ja, aber nicht mit Billigung der Ober-Offiziere.
LILBURN. Außer mir, ich rühme mich dessen.
SIDNEY. O, Oberst Lilburn, wir kennen Euch. Ihr seid das Haupt der Unruhstifter. »Gleichmacher« nennt ihr euch und träumt von einer Utopia, gleich jener des Thomas Morus.[27]
CROMWELL. Laßt das bei Seite! – Aber was mißfällt euch so an den bescheidenen Bitten der gottesfürchtigen Armee?
PRYNNE. Gottesfürchtig mag sie sein, nach ihrer Art, aber bescheiden gewiß nicht.
SIDNEY. In der letzten Sitzung wurde beantragt, die unlauteren Geister, welche im Trüben fischen, förmlich von Staatswegen zu bezeichnen –
LILBURN drohend. Als was?
SIDNEY ihn vornehm messend. »Friedensstörer und Feinde des Staats.«
LILBURN wütend. Cromwell, entschuldigt mich! Ihr habt mich als Vertreter des Heeres zu dieser Besprechung geladen. Nach solchem Schimpf hab' ich hier nichts weiter zu suchen. Ich werd's den Meinigen schon melden. Ab.
PRYNNE zu Sidney. Das war unvorsichtig.
SIDNEY. Auf einen groben Klotz gehört ein grober Keil Ihr seht ja, daß wir hier sonst eine klägliche Rolle spielen. – Was sagt der Generalleutnant dazu?
CROMWELL. Ich ächze und stöhne über die Verderbtheit der Menschen. Draußen Ruf der Schildwachen: »Präsentiert das Gewehr!« Wie, wer naht da? Öffnet den Zelteingang. Se. Exzellenz, der Lord-General, in eigener Person?
FAIRFAX tritt ein. Gottes Segen mit uns allen jetzt und immerdar. – Schöne Dinge gehen vor, Generalleutnant, schöne Dinge!
CROMWELL. Immer gelassenen Gemüts lasset uns den ewigen Wechsel unter der Sonne betrachten. Denn siehe, alle diese Dinge sind ja eitel, im Vergleich mit der Eröffnung des versiegelten Buches und anderen Wundern, die sich vorbereiten. O, über die Nichtigkeit der irdischen Geschäfte! – Nun, was neues in diesem Jammerthal?
FAIRFAX. Der König ist entführt.[28]
ALLE. Entführt?
FAIRFAX. Ja, von Holmby entführt, und was das Tollste ist, von einem Fähnrich, der fünfhundert Reiter aus allen Regimentern führte.
SIDNEY. Unglaublich!
PRYNNE. Erzählt man uns ein Märchen? Ein Fähnrich an der Spitze von fünfhundert Reitern?
FAIRFAX. Begreife, wer kann! Wie hat er diese Auserwählten aus allen Quartieren zusammenziehen können?
SIDNEY. Nur durch Einverständnis mit höheren und höchsten Offizieren.
FAIRFAX. Nun ja, ihr wißt, der Generalrat-Ausschuß der Unteroffiziere und Gemeinen hat große Macht im Heere.
SIDNEY. Mehr als die Herren Offiziere, wie es scheint?
FAIRFAX. Hm, hm, das versteht Ihr nicht, Sir Algernon. Wir führen keine Söldner –
CROMWELL. Sondern englische Bürger.
FAIRFAX. Ja, aber, Generalleutnant, das find' ich doch seltsam. Statt mir, seinem Obergeneral, seinen Streich anzuzeigen, hat Fähnrich Joyce, der soeben im Lager eingetroffen, Ihnen schriftliche Meldung davon gemacht, die durch ein Versehen in meine Hände geriet. Alle blicken auf Cromwell.
CROMWELL feierlich. Gott ist mein Zeuge, daß mir dieser Joyce vor jenem Tage so fremd gewesen ist, wie das Sonnenlicht dem Kind im Mutterleib.
IRETON für sich. Sehr wahr.
PRYNNE. Das ist eine starke Versicherung und man muß ihr glauben. Wer aber hat den Befehl gegeben?
FAIRFAX. Ich wahrlich nicht. Ich habe solche Dinge nicht gerne. Doch Ihr, Commissar-General, wißt Ihr vielleicht mehr von dieser seltsamen Begebenheit?[29]
IRETON. Ich, wie ich frei bekenne, habe den Befehl gegeben, daß man sich des Königs in Holmby versichere.
SYDNEY. So seid Ihr also der Schuldige?
CROMWELL. Nun, schuldig wohl eben nicht. Nun es einmal geschehen, muß ich die Maßregel billigen.
PRYNNE. Aha!
CROMWELL. Es war durchaus nötig, wenn der König nicht geraubt und dem Parlament wieder zugeführt werden sollte.
PRYNNE. Wie, Ihr wagt es also, Euch in offenen Gegensatz zum Parlament zu setzen?
CROMWELL. Behüte Gott! Aber der König wurde in gar zu drückendem Gewahrsam gehalten, was die Seele manches guten Engländers mit Bekümmernis erfüllte.
SIDNEY halblaut. Heuchler!
CROMWELL. Und dann dies arme unschuldige Heer .. ich bemerke großes Verständnis für die Leiden unseres betrübten Israels bei Offizieren und Gemeinen. Und ich stimme in manchem mit ihnen überein. Jaja, Mylord Zu Fairfax. diese Dinge zu regeln hat Gott Euch vorbehalten.
FAIRFAX erschrocken. Mir?
CROMWELL. Ja, Euch. Der Herr stärke Euer Herz. auf daß Ihr ihm Ehre machet. Doch was sag' ich schwacher Erdenwurm! Hat Gott Euch doch seine Gnade deutlich offenbaret!
FAIRFAX. Hm. Jedenfalls mögen die Herren vom Parlament kund und zu wissen thun, daß ich keinen Anteil an der Entführung König Karls genommen.
SIDNEY. Das kann man nicht eher glauben, als bis Sie diesen Joyce hängen ließen. Wo ist er übrigens, dieser verwegene Mensch? Man fordre ihn vor.
FAIRFAX. Er harrt vor der Thür. Öffnet, ruft. Fähnrich, antreten![30]
JOYCE tritt ein. Zu Befehl! – Friede sei mit euch! Gottes Gruß euch allen zuvor, insonderheit Dir, der Du berufen bist, der Richter zu sein in Israel! Vor Crommell salutierend.
CROMWELL. Mein Freund, ich kenne Dich nicht. Zu Ireton. Sag' an, Lieber, wer ist dieser Knabe?
IRETON. Dieses ist der würdige Soldat, Gilbert Joyce mit Namen.
CROMWELL. Nun denn, Du vorschneller Eiferer, Gilbert Joyce benamset, horche im Geiste der Demut auf das, was Se. Exzellenz Dich fragen wird.
FAIRFAX. Fähnrich, Ihr so sollt aussagen, daß Ihr keinen Auftrag hattet von mir ..
JOYCE. Habe das Sr. Majestät auch gar nicht verhehlt. Auf Befehl des Heeres habe ich gehandelt. Befragen Sie doch das Heer, und wenn nicht drei Vierteile mein Verfahren gutheißen, so laßt mich vor meinem Regiment ausknüpfen.
CROMWELL. Ja, es ist viel Eifer in Israel. Und welche der Geist treibet, die sind Gottes Kinder. Pauli Brief an die Römer.
FAIRFAX. Hm .. allerdings .. jedennoch .. Die Herren vom Parlament sehen ..
SIDNEY. Pah, genug. Mein Herr, wir scheinen im Heere gerade so mächtig wie Ihr.
PRYNNE. Wir empfehlen uns Ew. Exzellenz, um sofort in London zu berichten. Friedensstörer und Feinde des Staats! Sidney und Prynne ab.
CROMWELL. Der Herr nehme euch in seine gnädige Obhut. Würdiger Ludlow, bleibt Ihr noch einen Augenblick, um guten Rates pflegen.[31]
FAIRFAX zu Joyce. Und wo weilt jetzt Se. Majestät?
JOYCE. Wir brachten ihn unter sicherer Bedeckung nach Schloß Hampton Court.
FAIRFAX. So nahe an London? Nun, da gilt's wohl zuvörderst, einen sicheren Gouverneur zu ernennen.
CROMWELL. Ich dachte schon daran und schlage vor – hier unseren erprobten Freund Ireton, dessen Geist ist gleich meinem Geiste.
LUDLOW. Sehr wohl, ich werde ihn sofort im Parlament vorschlagen.
JOYCE. Und ich werde es sofort den Unsern mitteilen, dem Ausschuß der Korporale und Gemeinen. Eine löbliche Wahl!
CROMWELL. Lieber, Dich hat man nicht gefragt. Geh' mit Gott, geh' mit Gott! Und merke Dir, Freund, es stehet geschrieben: Wer mit seinem Maul herausfährt, der kommt in Schaden.
JOYCE halblaut. Begriffen. Laut. Du, der Du gleichest David, dem Sohne Isais, zeuch' dahin auf dem Wege des Heils! Zu Fairfax. Melde übrigens Ew. Exzellenz, daß man Eure Gegenwart heischt bei dem Regimente des Gottseligen, Harrison genannt. Es ist ein Aufruhr unter den Stämmen Juda.
FAIRFAX. Schon wieder? Das sagt Ihr erst jetzt? Ich komme. Folgt mir. Eilig mit Joyce ab.
CROMWELL. Der arme, geplagte Mann! Gemütlich zu Ireton. Wir werden diesen Joyce doch wohl zum Rittmeister machen. Ein rüstiges Werkzeug des Herrn. – Hör', Lieber, mach' Dich zu den Truppen und bring' ein Gerücht herum –
LUDLOW verdrießlich. Ihr vergesset ganz meine Gegenwart, Sir. Ich bin nicht gewohnt zu warten.[32]
CROMWELL. Vergebt, mein vortrefflichster Herr! Ein armer kränklicher Sinn wie der meine, erschöpft durch nächtliche geistliche Betrachtungen, vermag nicht die vielfältigen Händel dieser unruhigen Welt zu überschauen. Denn nicht aus meinem Willen bin ich berufen zu so hohen Thaten. Demütig anerkenne ich die Schwäche und Thorheit meines Herzens, welches nur von Fleisch ist und milde, sintemal ich kein Mann von ehernem Stoffe, sondern nur entflammt vom Geiste in mir, der aber nicht von mir stammt. Darum vergebt, wenn ich in Einfalt des Herzens meinen besten Freund übersehe, der mir ist wie ein Bruder und der bestimmt, große Dinge zu verrichten in Israel, Ludlow der Gerechte mit Namen.
LUDLOW. Dank' Dir. Du verstehst und würdigst mich.
CROMWELL rasch zu Ireton. Misch Dich ins Lager und verbreite: Das Parlament habe alle Vorschläge des Heeres verworfen. Ireton ab. Und nun, Ludlow, wie denkst Du über diese große That?
LUDLOW. Ich möchte wohl erfahren, mit welchem Recht das Heer so handelte?
CROMWELL. Bedürfen die Erleuchteten des Rechts? Pfui, das ist ein fleischlich Wort.
LUDLOW. Ja, aber dann heißt man Friedensstörer und Feinde des Staats!
CROMWELL heftig. Wahrlich, ich sage Dir: Diese Leute in London werden nicht eher ruhig sein, als bis das Heer sie bei den Ohren herauszieht.
LUDLOW. Das, hoff' ich, wird nie geschehen. Der Zorn reißt Dich hin, General. Bedenke, daß Du selbst Abgeordneter bist, nicht bloß Soldat.
CROMWELL. Ach, mein Freund, vergieb mir die sündige Aufwallung! Der Geist ist willig, aber das Fleisch[33] ist schwach. Ach, es ist ein gar elend Ding, einem Parlament zu dienen. Wird man da von vorwitzigen Menschen angegriffen, wenn auch noch so treu und ehrlich, kann man die Schande nicht abwaschen. Dient man dagegen unter einem General, so bleibt man frei von Neid und Tadel, sofern man seine Pflicht erfüllt.
LUDLOW. Das heißt übelwollend urteilen über das freie Regiment der Erwählten des Volkes. Ich bemerke nicht ohne Betrübnis in letzter Zeit, Freund Oliver, daß Deine früher so reine Gesinnung mit Mißachtung die natürliche Herrschaft Jener betrachtet, welche durch Bildung und Gelehrsamkeit und Beredsamkeit berufen scheinen, den Staat zu lenken – an Stelle der Monarchia und Aristokratia leerer Geburt und prunkender Titel.
CROMWELL. Ich? Ich sollte mich also vergangen haben?
LUDLOW. Wie Ihr bemerkt haben werdet, schwieg ich völlig bei den Vorwürfen, welche Prynne und Sidney Euch ins Gesicht warfen. Doch ich gestehe, mein Geist ist von Zweifeln umdüstert. Solltest Du wirklich Ränke schmieden, wie Deine Feinde sagen?
CROMWELL. Ränke? Zu welchem Zweck?
LUDLOW. Umsturz der Staatsverfassung.
CROMWELL. Ich habe es vorher und stets gesagt und bekenne es jetzt aufs neue: Ich wünsche keine Veränderung der Staatsverfassung.
LUDLOW. Laß mich Dich katechisieren, mein guter Freund! – Die Einrichtung des kirchlichen Presbyteriums –
CROMWELL. Wünsche ich in keiner Weise zu stören. Noch mag ich auch nur im Geringsten mich darein mischen, was über sonstige Reformen im Parlament beschlossen wird.[34] Auch strebe ich keineswegs dahin, der zügellosen Freiheit die Bahn zu öffnen, unter dem Vorwand, zarten Gewissen Erleichterung zu verschaffen.
LUDLOW. Aha, das richtet sich gegen Lilburne und Genossen, die Gleichmacher! Gut, gut. Und wenn nun der Staat eine gesetzliche Einrichtung getroffen hat, –
CROMWELL. So haben wir nichts weiter zu sagen, sondern uns zu unterwerfen. Ja, ich würde jede Strafe auf mich nehmen, falls sie nur gesetz lich begründet ist.
LUDLOW. Vortrefflich! Dein gesunder, klarer Sinn, Dein biedrer Soldatenverstand trifft den Nagel auf den Kopf. Gesetzlich – das ist die Hauptsache. Sind das all Deine Wünsche?
CROMWELL. Alle. Nur das möchte ich wünschen, daß jeder gute Bürger, der friedlich und wohlthätig für das Gemeinwesen wirkte, seine volle Freiheit habe und ermutigt werde. Gerechtigkeit, Sir, nur sie allein erhebt dieses arme Geschöpf, Mensch genannt, diesen Staub und Unflat, zur Kindschaft Gottes.
LUDLOW. Sehr wohl, mein guter General. Ich finde nichts Sträfliches an Dir.
CROMWELL. O welcher Schmerz, mein berühmter würdiger Freund! Nach allem, was ich mit Gottes Hilfe für die alte gute Sache gethan, will niemand auf mich hören. Ich bin der Verstoßene – in so schwerer, schwerer Zeit.
LUDLOW. Nicht ohne Deine Schuld, mein guter Freund. Du krankest an geheimem Ehrgeiz; wasmaßen alle Freigesinnten, die vom sogenannten Königtume nichts mehr wissen wollen, Dir leider mißtrauen. Brich mit allen Zweifelhaften und stütze Dich allein auf die wahren Erleuchteten im Lande, auf uns Republikaner.[35]
CROMWELL. Ich weiß, ich weiß, ihr seid eurer gar viele, gegen Hundert allein im Parlament, tapfere Seelen, so sich um Deine berühmte Person schaaren, mein gelehrter und beredter Gönner.
LUDLOW. Und um Bradshaw.
CROMWELL. Bradshaw, diese Leuchte der Jurisprudenz, dieser höchst fähige Kopf! Auch ihn zähle ich zu meinen liebreichen Gönnern. – Jajaja, ich werde immer bereit sein, euch zu dienen.
LUDLOW. Die große Stunde naht. Erklärt Euch, General! Seid Ihr für die Republik oder haftet Ihr noch am alten Aberglauben!
CROMWELL. Republik! Ein großes Wort!
LUDLOW. Besinnt Euch wohl, gehet in Euch und erwägt lange! Es wäre unbillig, von Euch zu verlangen, der Ihr ein Ungelehrter seid, daß Ihr diese Theoria gründlich erforscht haben könntet. Aber dafür stehe ja Ich zu Eurer Verfügung. Besuchet mich in nächsten Tagen oder bestimmet sonstwie Zeit und Ort – da will ich Euch demonstrieren mit Argumenten aus alter und neuerer Zeit: Nur auf der Republik beruht der Menschheit wahres Heil.
CROMWELL. Ich dank' Euch, wahrlich ich dank' Euch von Herzen. Nicht lange werde ich zaudern, Euer so gütiges Anerbieten in Anspruch zu nehmen. Kläret mich auf, ich bedarf der Klärung.
LUDLOW. Aber bald müßt Ihr Euch entscheiden, mein alter Oliver. Meine Partei wird ungeduldig.
CROMWELL trocken. Sie ist überhaupt sehr ungeduldig. Das scheint so eine Eigenheit von ihr und zur – Theorie gehörig So nanntet Ihr's, nicht?. Jaja, wenn auch gegenwärtig eine Wolke über unsern Handlungen liegen mag für manche Augen, so wird Gott doch unzweifelhaft unsre[36] guten Absichten ans Licht bringen. Dafür seid ja auch Ihr ein Werkzeug und so werden wir Euch, wie uns gebührt, die Euch zukommende Ehre geben. Amen. Er macht eine freundlich verabschiedende Bewegung und geleitet Ludlow zur Thüre.
LUDLOW. Ja, aber .. ich bin im Grunde so klug wie zuvor .. versprochen hast Du eigentlich gar nichts .. und ich fürchte sehr, der Sauerteig royalistischer Gesinnung steckt noch in Dir. Sag' mir doch mal Deine Argumente für ..
CROMWELL nimmt plötzlich ein daliegendes Kissen und schmeißt es ihm an den Kopf, mit jovialem Gelächter. Da hast Du eins! Ei Du alter Schäcker, Du willst mit mir Fangball spielen? Laß doch einem schlichten Soldaten sein bischen gesunden Menschenverstand! Republik, Argumente .. Bücherdunst in meiner armen Wachtstube! Hahaha, lasset uns fröhlich sein!
LUDLOW schmeißt ihm das Kissen zurück, ärgerlich. Ich bin nicht zum Scherzen aufgelegt. Du bist eine ehrliche Haut, aber ein wenig .. plump. Nun, auf Wiedersehn! Wir sprechen uns bald wieder. Ab.
CROMWELL allein, halblaut. Ja, leider! Heute wärst Du endlich abgeschüttelt. Kanzelt dieser feierliche Narr mich von oben her ab, als ständ' er auf'm Professorkatheder in Oxford. Lacht. Ein netter Student ich, dessen Kopf in Schlachten ergraute. – Das paßt ihm wohl, he? O du flott Studentlein, Du grüner Milchbart der Staatskunst! – Holla? Ireton und Berkley treten hastig von rechts herein, die Zeltwand bei Seite schiebend. Ah, hochwillkommen!
IRETON. Ich bugsierte Sir John wie gewöhnlich durch's Lager in Dein Zelt. Es hat uns niemand bemerkt.[37]
BERKLEY. Doch, glaub' ich, ist meine Anwesenheit ruchbar geworden. Ich bemerkte mürrisch verdrießliche Mienen, wo ich vorüberschritt, und ein Korporal brummte mir nach: »Egyptier! Kananiter!«
IRETON. Seid unbekümmert, Sir John, Ihr steht unter sicherem Schutz und mögt gehen und kommen nach Eurem Wohlgefallen. – Ich laß' Euch allein beim Feldherrn. Draußen werd' ich auf und ab spazieren, um zu wachen, daß man die Zwiesprach nicht störe. Ab durch die Mitte.
CROMWELL. Setzt Euch, Sir John Berkley. Ihr wisset ohne Zweifel, daß Ihr von jetzt ab als vertrauter Bote andere Straßen hin und her zu wandern habt.
BERKLEY. Natürlich. Ich komme bereits von Hampton Court.
CROMWELL. Ei, ei, da habt Ihr wohl ein paar Pferde zu Tode geritten?
BERKLEY. Nun, so ähnlich. Es galt ja das Wohl des Staates.
CROMWELL ernsthaft. Und Ihr seid jetzt die wichtigste Person im Staate.
BERKLEY eitel. O Sir!
CROMWELL. Ist's nicht so? Am guten Einvernehmen Sr. Majestät mit mir hängt die Zukunft, und Euer großes diplomatisches Talent hat dies allein zu Stande gebracht.
BERKLEY verbeugt sich. Ein solches Lob aus solchem Munde –
CROMWELL. Keine falsche Bescheidenheit, mein wertester Herr. Sie sind unleugbar ein bedeutender Mann, eine unsrer politischen Größen, mit welchen man zu rechnen hat.
BERKLEY. General Cromwell wird mich noch eitel machen.[38]
CROMWELL. Eure gediegenen Ratschläge haben meinen vollen Beifall und ich beeile mich, davon Vorteil zu ziehen. – Genehmigt übrigens meine Entschuldigung, Sir John, daß ich Euch nicht auf der Stelle meinen Gegenbesuch abstatten kann. Ach, diese bänglichen Zeitläufte! Doch wenn mit Gottes Hülfe wir Zwei den Frieden, dies köstliche und tröstliche Kleinod, für König und Vaterland zurückgewinnen, dann, hoff' ich, soll es mein Erstes sein, Euch meine Aufwartung zu machen auf dem Schloß Eurer Väter.
BERKLEY seufzt. Berkley-Schloß hat ständige Einquartierung – eine Schwadron des Regiments Harrison.
CROMWELL. O weh, o weh! Die Heiligen Harrisons! Ihnen ist die Erde zur Beute gegeben sammt ihrer Fülle. Da werdet Ihr Manches vermissen bei Eurer Rückkehr.
BERKLEY. General – gestatten Sie mir Sir, meine hohe Achtung und Dankbarkeit zu bezeugen für so viel liebenswürdige Teilnahme. Wie schildert man Euch so falsch! Ich werde nicht verfehlen, Sr. Majestät zu berichten –
CROMWELL. Ach, thut das, mein ausgezeichneter Freund! Wahrlich, Freund darf ich Euch wohl nennen, weil wir gemeinsame Freunde dieses armen Königreichs. – Ja, wie schwärzt man mich an! Und wie hat man mir des Königs Majestät verleumdet! Wehe über all die Ohrenbläser und Zwischenträger!
BERKLEY. Freudigen Herzens vernehme ich Euch!
CROMWELL. Nein, Keiner ist über den König mehr getäuscht worden, denn ich Ich wohnte kürzlich einem höchst rührenden Schauspiel bei: der Zusammenkunft des gefangenen Herrn mit seinen Kindern.
BERKLEY. Es war Ihr Einfluß, General, der dies gestattete.[39]
CROMWELL. Ich bin selber Vater, Sir John. Mein ältester Sohn, mein Liebling, wurde dahingerafft in diesem traurigen Kriege.
BERKLEY. Gar liebliche Töchter, wie ich mir habe sagen lassen. Die Jüngste, so ich nicht irre, wird unser gemeinschaftlicher Freund, Commissar-General Ireton, heimführen?
CROMWELL. Ihr seid recht berichtet. Die Hochzeit wird nächste Woche in aller Stille vollzogen. Ich hoffe, Sir John, Ihr werdet uns die Ehre geben?
BERKLEY. Ihr überhäufet mich mit Güte.
CROMWELL. Ja, der König Karl! Ich bin jetzt überzeugt, daß er der beste Mensch in allen drei Reichen ist. Wir verdanken ihm viel, unendlich viel. Hätte er die Vorschläge der Schotten angenommen und von dort aus wider uns gekriegt, so wären wir ganz und gar zu Grunde gerichtet. Ein leutseliger, menschenfreundlicher, edler Fürst.
BERKLEY. Ihr überfliegt unsre kühnsten Hoffnungen.
CROMWELL. Aufrichtigen Herzens darf ich wohl sagen: Gott möge seine Gnade nach dem Eifer abmessen, mit dem ich den Frieden ersehne. Übrigens, Sir, sind alle Offiziere der Armee fest davon überzeugt: Kein Mensch ist mehr seiner Habe und seines Lebens sicher, falls der König nicht wieder in den Besitz seiner oberherrlichen Rechte gelangt.
BERKLEY. Daß ein Teil des Heeres so denkt, blieb mir nicht unbemerkt.
CROMWELL. Jaja, ich weiß, Ihr wühlt im Geheimen nach Kräften. Nein, seid nicht betroffen oder verlegen, Sir John, Ihr thut ganz wohl daran.
BERKLEY. Ah, General, Ihr überwacht meine Schritte?[40]
CROMWELL. Bald werden keinerlei Schritte mehr nötig sein, denn ein entscheidender Schritt von meiner Seite wird Sr. Majestät keinen Zweifel mehr übrig lassen.
BERKLEY. Ich traue vollkommen der Lauterkeit Ihrer Absichten, Herr Generallentnaut. Man wird also von Seiten des Heeres dem König billige Bedingungen stellen?
CROMWELL. Die billigsten. – Siehe, es stehet geschrieben: Er erregte Mitleid mit denen, die man in die Gefangenschaft fortführete. Und ich gedenke der heiligen Worte: Siehe, ich finde keine Schuld an diesem Menschen.
BERKLEY. So möget Ihr wahrlich reden von dem gekrönten Märtyrer. Sir, ich liebe Ihre Menschlichkeit, Sir, ich bewundre Ihren hohen Sinn.
CROMWELL. Doch saget an, edler Herr, Sr. Majestät befindet sich doch wohl in Höchstihrem neuen Hofhalt?
BERKLEY. Sr. Majestät der König äußerten sich recht befriedigt und werden mit aller schuldigen Rücksicht behandelt.
CROMWELL. Ich gab dazu den Befehl.
BERKLEY. Sr. Majestät der König haben geruht, davon huldvollst Vermerk zu nehmen. Allerhöchstderselbe hatte die Gnade, mir gegenüber einige Winke fallen zu lassen, in welcher Form die Dienste des Generals Cromwell zu belohnen wären. Etwa der Titel eines Grafen von Essex –
CROMWELL. O Sir, beleidigt nicht meine Ohren! Ihr sollt nicht fragen: Welchen Lohn werdet ihr erlangen? Nach solchem allen trachten die Heiden. Unser Lohn steht in der Hand eines guten Zahlmeisters, der da thronet über den Wolken. Nichts mehr davon, ich bitt' Euch!
BERKLEY. Verzeiht, General, wenn ich Euch verletzte. Kann ich sonst mit irgendwas Eure Güte vergelten?[41]
CROMWELL. Hm, o ja, wenn ihr wollt.
BERKLEY. Befehlt über Euren ergebensten Diener! Was soll ich thun?
CROMWELL. Nur eine Frage beantworten, nach Eurem ehrlichen Wissen, auf Euer Wort als Gentleman.
BERKLEY. Gern, wenn es nichts wider die Ehre ist. Die Frage muß wohl bedenklich sein, daß Ihr ein solches Gewicht darauf legt?
CROMWELL. Ja, sie ist etwas kitzlich. Beruhigt Euch, es handelt sich um kein Staatsgeheimnis. Auch verbürge ich Euch, daß keine sterbliche Seele je wiedererfährt, was Ihr mir auch sagen möget.
BERKLEY. Gut, ich gebe mein Ehrenwort als Gentleman, falls auch Ihr schwöret –
CROMWELL trocken. Mein Freund, ich schwöre gar nicht. Das verrät wenig Heiligkeit. Aber ich verspreche Dir als Christ, daß Dein Geheimnis begraben liegen soll wie im Schattenthal des Todes, im Thale Josaphat. – Abgemacht? Wohl. Ihr kommt vom Hoflager der Königin. Lord Jermyn teilt ihr Lager, nicht?
BERKLEY springt auf und tritt einen Schritt zurück. Gott verdamm' meine Augen! – Herr, verstand ich Euch recht?
CROMWELL kalt. Überlasset doch das Fluchen und Schwören den Jebusiten und Geraschiten! – Solche Dinge bleiben nicht verborgen. Kurzum, ist Lord Jermyn der Buhle Ihrer Majestät, der Königin Henriette, oder nicht?
BERKLEY verwirrt. General, ich .. begreife nicht .. das heißt ..
CROMWELL ihn gelassen beobachtend. Es ist also wahr. Denn wüßtet Ihr nichts davon, so säße Eure Hand jetzt am Griff Eures Degens und als ritterlicher Höfling würdet Ihr Euren Handschuh hinwerfen für die Ehre Eurer Herrin.[42]
BERKLEY außer sich. Pest und Schwefel! So weit kam's schon herum!
CROMWELL. Schade, schade, daß ein Mann mit grauem Bart von der lästerlichen Gewohnheit des heidnischen Fluchens nicht lassen kann. – Beruhigt Euch, nur ich weiß davon durch meine geheimen Kundschafter. Also, Sir, auf Euer Ehrenwort –?
BERKLEY. Ja, in drei Teufelsnamen. Armer unglücklicher Monarch!
CROMWELL. Ihre Majestät die Königin Henriette von Bourbon ist eine – – vielseitige Dame. Ireton stürzt herein. He, was soll's?
IRETON. Berkley, weg mit Euch! Es droht Gefahr. Im Lager ist Aufruhr und man will Cromwell zur Rede stellen. – Man kommt – da sind sie! Berkley nach rechts ab, draußen Lärm. Sie ringen mit der Schildwache!
CROMWELL die Zeltthür öffnend, mit Ansehen. Seit wann wird unsern guten Brüdern der Eintritt zu uns verwehrt? Harrison und Lilburn stürzen herein. Ei, ei, wen haben wir denn da? Der getreue Harrison und der ehrliche Lilburn, geprüfte Mitarbeiter an dem großen Werke der Wiedergeburt?
LILBURN. Gedenke nicht, uns abzuspeisen mit schönen Worten! Ja, ich bin Lilburn, der Freigeborene John, wie das Volk mich nennt. Und dieser Mann, ein auserwähltes Rüstzeug und ein Erweckter –
HARRISON. Ruhig, geschäftiger Freund, dringe nicht in mich mit schmeichelnden Eitelkeiten! Ein armer Taglöhner und Handlanger an dem großen Werke Englands, Harrison genannt. Du aber, der aufstand, Israel zu befreien, siehe, ich komme Dir als ein Zeichen.
CROMWELL. Was ist es, daß Du kommst?[43]
HARRISON. Israels Licht, Wolken sind über Dir – Saul, der böse Geist ist über Dir, denn Du willst Israel zur Sünde verleiten.
CROMWELL. Sachte, sachte! Laßt uns einträchtig und erbaulich nach der Wahrheit forschen. Diese Sanftmut des Herzens ziemt uns allen, die den Herrn fürchten. Denn ich dünke mich wie der Geringste, so unserm Paniere sich anreiht. Wir sind alle von Gestern her. So denn auch Ihr, denn es stehet geschrieben: Richtet nicht, auf daß ihr nicht gerichtet werdet.
LILBURN. Darum sind wir gekommen, um Dich zu hören, damit Israel bestehen möge gegen seine Feinde.
CROMWELL. Ist Saul auch unter den Propheten? Wann spricht Lilburn die Sprache der Frommen? Wohl magst Du von unsern Feinden reden, fleischliche Teufel auf Erden und Legionen tobender, höllischer Dämonen. Die Babelhure Rom trotzet auf ihren sieben Hügeln und sie stopfet mit der kalten Suppe ihrer Irrlehren die Mäuler. Niederträchtige Söhne Belials, eingefleischte Übelgesinnte, tragen allerorts stolz ihr Haupt einher im Lichte der Sonne. Dennoch aber wird der Herr uns helfen zu widerstehen, auf daß der böse Feind nicht Schaden thue. Der Bluträcher mit dem gezückten Schwert. ist scharf hinter ihnen her und Jerusalem wird befreit werden aus seiner Gefangenschaft. – Und nun, Brüder, redet was Ihr begehrt!
LILBURN. Tröstlich klingen Deine Worte, aber wehe Dir selbst, wenn wir rufen müssen: Du bist abgefallen von den Wegen des Heils! Wehe Dir, Jerobeam!
HARRISON. Willst Du den Stuhl der Tyrannei wieder herrichten auf dem Nacken der Freiheit und sie beugen unter das Joch Benhadads?[44]
CROMWELL. Ha! Steigt das Tier der Lästerung aus der Tiefe des Meeres? Wenn auch unwürdig für die heilige Sache Englands mein Schwert zu erheben, so legte man doch den Commandostab in meine Hände. Und darum sollt Ihr weichen weder zur Rechten noch zur Linken, sondern mir folgen, wie nach dem Wort der Schrift sein Gesinde folgte dem Hauptmann von Kapernaum. Bändiget Eure Lippen, sage ich, denn ich bin Der, dessen Hand am Steuerruder.
LILBURN heftig. Cromwell –
CROMWELL. Generalleutnant Cromwell, wenn's beliebt, und Ihr seid hier im Dienst, Oberst, und ich rate Euch zu lauschen, denn der redliche Mann, Thomas Harrison mit Namen, hebt an, uns recht erbaulich zuzureden.
HARRISON. Ich will meinen Mund aufthun in der Gemeinde. Oliver Makkabäus, Du bist herrlich wie die Ceder am Libanon und mächtig wie der Leviathan –
CROMWELL unterbricht ihn. Ich bin nur ein Wurm wie Du. Was weiter?
HARRISON. Und nachdem Du also erkoren und erhöhet, willst Du Dir wie die Pharisäer den Mund wischen? Hungert Dich nach den Fleischtöpfen der Unreinen? Wälzest Du Dich im Kothe der Unbeschnittenen, in der Höhle des Tyrannen? Soll man Deine Gebeine werfen wie die der Ruchlosen ins Thal der Verwesung, ins Thal Hinuom?
CROMWELL. Dies ist weder heilsam noch erbaulich. Dieser Mann Harrison vermengt weltliches und geistliches. Sprich Du, ehrlicher Freund, wessen Ihr mich zeihet.
LILBURN. Nun wohl, es gehet ein Gerücht herum mehr und mehr, daß Du heimlich verhandelst mit dem Manne des Bluts, den sie »König« nennen.[45]
HARRISON. In der Sprache der Unbeschnittenen. Du lächelst, Feldhauptmann Jehovas? Sprich, daß nicht ich, den eine innere Stimme führet, Dich als Spötter behandele.
CROMWELL sich mächtig aufrichtend. Wie? Was ist das? Wer ist es, mit dem Ihr redet? Kennet Ihr dies Schwert? Das Richtschwert in meiner Rechten? Hab ich es nicht geschmiedet zu Marston Moor und gehärtet zu Naseby im besten Blut der Königlichen, und werd' ich's nicht weiter wetzen und schleifen am Harnisch der Heiden, Schlag auf Schlag, wie der Schmiedehammer auf den Ambos fällt? – Und Ihr, wer seid Ihr?
HARRISON in Begeisterung geraten. Ha, Zerobabel! Ja, Marston Moor und Naseby, die ihr klein seid unter den Städten in Juda, ihr seid die Gesegneten und euer Ruhm währet ewiglich. Freudentage, die der Herr seinem Volke gab! Gepriesen seist Du, Oliver, um Deiner Ehre willen!
LILBURN. Auch ich rühme Dein Schwert. Aber noch ist der Ahab zu fahen. Keine Unterhandlung mit ihm!
HARRISON. Ich bitte Dich, Feldherr, laß die Bande jenes Mannes strenge sein!
CROMWELL. Willst Du dem Löwen die Beute abjagen? Wahrlich, ich sage Euch, ich halte Karl Stuart in meiner Hand. Und was bringt Ihr mir noch? Der Geist prophezeiet es mir. Nicht wahr, Ihr verlangt drohendere Botschaft an die Plappermäuler in London?
LILBURN. So ist's. Unsre gerechten Forderungen sollen sofort gestellt werden. Wo nicht, komme ihr Verderben über ihr Haupt! Wir haben daher – Zeigt ein Papier in seiner Hand.
CROMWELL. Schweigt! Denn ich habe fleißig nachgeforscht und es ward mir Weisheit gewährt, ihre[46] geheimsten Dinge zu entdecken. Der Geist ist über mich gekommen und hat mir verkündigt. Und darum, Commissar-General Ireton, bitt' ich Euch zu schreiben, was ich – –
IRETON das Schreibzeug heranziehend und sich zum Schreiben anschickend. Schon recht. Ich bin bereit.
CROMWELL diktiert. »An den Gemeinderat von London. Sehr würdige Freunde! Zum letzten Mal dringen wir auf Befriedigung unsrer Ansprüche als Soldaten Gottes und auf Genugthuung wegen der Verleumdung und Beschimpfung, die auf diesem braven Heere noch wie ein Schandfleck lastet. Wir sind nicht Feinde des Staats noch Friedensstörer.«
HARRISON an's Schwert schlagend. Sondern eine gottselige, friedfertige Heerde, die sich nährt vom heilsamen Grase der freien Lehre.
CROMWELL diktiert. »Die Sache aber, auf der wir als Engländer bestehn – sind wir etwa dieser Eigenschaft beraubt, weil wir Soldaten sind? – ist die: Wir wollen eine gesetzliche und glückliche Herstellung des Friedens und der Freiheit, welche neuerdings angefochten und von uns errettet wurde.«
LILBURN. Von uns allen, ja, nicht bloß von einem Manne.
CROMWELL ruhig fortfahrend. »Das treuherzige Volk von England ist von Besorgnis erfüllt, wenn das Heer entlassen werden sollte, bevor all die Ursachen getilgt, weswegen dieser trostlose Bürgerkrieg entbraunt. Deshalb, um diese Dinge zu erlangen und zu verteidigen, rücken wir auf Eure Stadt vor.«
LILBURNE erstaunt. Das war's ja eben, was wir von Dir fordern wollten.[47]
CROMWELL. Was kannst Du planen, was ich nicht lange schon im Geiste geschaut? Fortfahrend. »wir, ein Heer von guten englischen Bürgern, schätzen den Sold, den man uns für 20 Monate schuldet, sehr gering im Vergleich zu dem höheren Interesse, welches wir am öffentlichen Wohle nehmen. Solltet Ihr Euch aber verführen lassen, diese aufrichtige brüderliche Mahnung in den Wind zu schlagen, so sprechen wir uns aller Verantwortung frei für all das Unglück, daß Eurer großen und volkreichen Stadt widerfahren könnte, indem wir unsre Hände in Unschuld gewaschen haben.« – Hast Du's?
IRETON aufstehend. Ich hab's. – Unterzeichnet? Hält ihm die Feder hin.
CROMWELL unterzeichnet. »Oliver Cromwell.« – Nun Du darunter!
IRETON zeichnet. »Henry Ireton.«
HARRISON ebenso. »Thomas Harrison.«
LILBURN ebenso. »John Lilburn.«
CROMWELL giebt das Papier an Lilburn. So und nun berufet ein Sanhedrim der Gottseligen und verleset dies Blatt den Truppen und dann sendet's nach seiner Bestimmung auf Flügeln des Sturmwinds.
HARRISON. Siehe, Deine Stimme ist wie die Posaune von Jericho. Laßt uns die Breschen Zions ausbessern unter unserm großen Feldherrn!
LILBURN mürrisch. Cromwell, Du bist ein großer Mann. Lilburn und Harrison ab.
IRETON. Du hast sie überwältigt.
CROMWELL. Du irrst. Sie haben mich überwältigt. Es war nicht meine Absicht, so rasch mit dem Parlament zu brechen. Ob es klug war?
IRETON. Es blieb keine Wahl.[48]
CROMWELL. Möge Gott alles zum besten lenken. Nun gilts Biegen oder Brechen. Mit dem Parlament in offener Fehde, wie stellen wir uns zum König?
IRETON. Sei sicher, daß ich ihn bewachen werde wie meinen Augapfel. Ich habe schon meine Brigade für morgen nach Hampton Court in Marsch gesetzt, um das Schloß allerseits zu umstellen.
CROMWELL. Zu nah an London, zu nah am Parlament! – Er ist zwar jetzt in unserm Machtbereich, aber –
IRETON. Ich sage Dir, keine Macht der Erde soll ihn mir entreißen.
CROMWELL. Hm, hm, still, still. Wer weiß, ob es nicht das Beste wäre ..
IRETON. Doch nicht, ihn auf freien Fuß zu setzen?
CROMWELL. Das nicht. In dem Sinne nicht. Aber hast Du wohl einmal bedacht, daß wir aus aller Wirrnis des Augenblicks erlöst würden, wenn Karl Stuart uns entflöhe?
IRETON. Wie er vordem zu den Schotten floh?
CROMWELL. Die Schotten rüsten schon wieder mit aller Macht. Ich fürchte, wir werden bald von ihnen hören. Nun, nach Schottland kann er sich nicht mehr wenden. 'S ist zu weit und unsre Truppen sperren den Weg. Aber nach Süden ..
IRETON. Ah, Du meinst nach dem Kontinent?
CROMWELL. Wohl, auf freiem Fuß in Frankreich oder Holland kann er kaum so schaden, wie hier im Lande.
IRETON. Was! Von dort aus, das Ausland zur Hilfe rufend, würde er ja ewig den Krieg fortschüren.
CROMWELL. Das fragt sich. Ist eine bloße Machtfrage. Werden wir wirklich Herren im Land, räumen mit[49] dem ganzen Plunder auf und errichten eine feste, neue Regierung, so wird man sich ins Unvermeidliche finden.
IRETON. Unglaublich! Der allerchristlichste König von Frankreich sollte diese Konjunktion nicht benutzen?
CROMWELL. Pah, lehr' Du mich die Menschen kennen! Monarchen und Staaten sind auch nur Menschen. Der Erfolg allein entscheidet. Bin ich stark, so werden sie mich anschmeicheln – das ist das erste Gebot jeder Politik.
IRETON. Du eröffnest mir ganz neue Fernsichten. Cromwell wirft sich in einen Stuhl und gerät in nervöse Zuckungen. Aber was fehlt Dir? Die alte Hypochondrie?
CROMWELL. O Herr, o Herr! In welche Schlingen werde ich verstrickt! Wie werden sie mich umgarnen mit den kläglichsten Kleinigkeiten! – Ich bin, ja ich bin verloren. Ich ahne, daß mir tausend Hemmnisse bevorstehen.
IRETON. Ist's möglich? Dieser schwächliche Wimmerer ist der Sieger in zwanzig Schlachten? – Cromwell, ich staune.
CROMWELL. Ach, das verstehst Du nicht. Es sind nicht die erbärmlichen Dinge selbst .. denn was liegt mir am Leben, was an Ruhe und Glück! Nein, es ist die Verzweiflung, daß all diese elenden Nichtigkeiten mich hindern, meine Kraft zu entfalten, meine Kraft, die ich einsetzen muß zur Ehre Gottes und seiner Heiligen.
IRETON. Ei zum Teufel – verzeih' mir Gott die Sünde! aber Du machst einen ungeduldig .. das ist ja doch nur der übliche Kampf des Lebens, der Kampf um die Behauptung unsrer Kraft gegen die andern.
CROMWELL. Trauriger Kampf! Mit heuchelnden Schurken oder Dummköpfen sich herumschlagen müssen – es ist entwürdigend, selbstbefleckend! – Niemand versteht mich, niemand. Und meine Seele nimmt Schaden in diesem[50] Kampf der Selbstsucht, während ich kämpfen will für die Sache Gottes.
IRETON. Auf, auf! Gekämpft muß werden, so lange wir atmen. Siege!
CROMWELL. Ja, siege! Das ist leicht gesagt. O, mein Herz ist schwer. Ich ahne meinen Untergang in dieser Wirrnis. Und wer soll führen das arme Volk Gottes?
IRETON. Du, – wenn Du ein Mann bist und kein flennendes, altes Weib.
CROMWELL. Junger Mann, Du hast das Rekrutenfieber in der ersten Hitze des Gefechts. Ich bin müde. Was weißt Du von dem langen, langen einsamen Kampf, der hinter mir liegt?
IRETON. Um so mehr mußt Du gelernt haben, auf alles gefaßt zu sein.
CROMWELL. Das lernt sich nie. Und da reden Thoren davon, behaglich dem Augenblick zu leben! Das Unvorhergesehene ist das Furchtbare. Das Glück kommt selten plötzlich, das Unglück aber wohl, wie der Dieb in der Nacht. Was fruchtet alle Berechnung, was alle Entsagung, Geduld und Friedensliebe! Giebt man den kleinen Finger, so nimmt der Feind die ganze Hand. Ein ewiges Kämpfen und auf der Hut sein! Ein Zanken um jede Handbreit Erde, um jede Klausel. Die Schildwache draußen ruft »Werda«? Horch, was giebt's?
MANCHESTERS STIMME. Der Earl von Manchester. Im Namen des Parlaments! Draußen Rufe: »Präsentiert's Gewehr!«
IRETON. Manchester, Dein früherer Obergeneral? Der laue, unzuverlässige Verräter? Dein Feind?
MANCHESTERS STIMME draußen. Einlaß für den außerordentlichen Abgesandten des Parlaments von England![51]
CROMWELL. Tretet ein im Namen Gottes! Manchester tritt ein. Welche Botschaft bringt Ihr, Mylord?
MANCHESTER. Daß Ihr, General Cromwell, mir stehenden Fußes nach London folgt, zu hochnotpeinlicher Untersuchung.
CROMWELL erregt. Warum trachten die Heiden nach meiner Seele?
MANCHESTER. Das »Warum« thut nichts zur Sache. Aber das »Was« und »Wie«. Abgeordneter Cromwell, Ihr seid angeklagt auf Hochverrat.
CROMWELL. Auf welche Ursache hin?
MANCHESTER. Das werdet Ihr erfahren. Folgt Ihr oder nicht?
CROMWELL. Nicht eher, als bis ich den Grund erfuhr.
MANCHESTER. Ihr habt keine Bedingungen zu stellen, Abgeordneter. Man wird Euch in offener Sitzung verhören.
CROMWELL. Und Ihr glaubt, Mylord, ich werde den Schoß meines treuen Heeres verlassen, um in die Fallstricke und Gruben zu fallen, welche die Heiden mir zubereitet? Das sei ferne von mir.
MANCHESTER. Weigert Ihr Euch zu erscheinen, so wird Eure Schuld als erwiesen betrachtet und Ihr in Eurer Abwesenheit verurteilt werden.
CROMWELL ruhig. Das glaub' ich. Und dann?
MANCHESTER. Dann, Herr Abgeordneter, wird man Eure Auslieferung vom Heere verlangen.
IRETON lacht auf. Cromwell – von seinem Heere?
MANCHESTER. Ihr wißt am besten, daß man Euch auch hier mißtraut. Kurz und gut, wollt Ihr oder nicht?[52]
CROMWELL. Ich dulde kein Unrecht in Bezug auf meine Ehrlichkeit und Unbescholtenheit. Gewiß werde ich die Verleumdung entkräften mit meiner Unschuld. Geht, Mylord, ich folge Euch sogleich, falls Ihr mir nur angebt, wie jeder Angeklagte dies verlangen kann, auf wessen Zeugnis hin man also vorgeht.
MANCHESTER. Gut. Das will ich. In einer Offizier- Gesellschaft hat man kürzlich besprochen, ob es nicht rätlich sei, die Armee zu sichten, um nur Leute zu haben, auf die man rechnen könne. »Ich bin des Heeres sicher«, habt Ihr da geäußert, »aber die Sichtung und Säuberung einer andern Körperschaft ist weit dringender, die des Hauses der Gemeinen.« Die Zeugen, zwei wackere Offiziere, stehn bereits vor den Schranken und warten auf Euch. Es ist der Antrag gestellt, alle Debatten bis dahin zu vertagen, da es sich um die Freiheit und das Dasein des Parlaments handelt. Ihr seid angeklagt, auf Anwendung der bewaffneten Macht gegen die Erwählten des Volks zu sinnen. – So. Ihr seid vorbereitet. Ich gebe Euch zehn Minuten Bedenkzeit. Ich steige zu Roß mit meinem Gefolge und erwarte Euch draußen. Geht ab.
IRETON. Du darfst nicht gehn.
CROMWELL. Doch. Ich muß. Jeder andre möchte sich täuschen über die Sachlage, ich nicht. Du wähntest vorhin, Lilburn und das Mißtrauen des Heeres sei durch mich erstickt? Eitler Wahn! Er wird auf's neue erwachen. Klagt mich das Parlament nun förmlich an auf sträflichen Ehrgeiz und Verleitung des Heeres zur Rebellion, so wird dasselbe Heer, das jetzt gegen das Parlament tobt, von mir abfallen. Unsre Verhandlung mit dem König kommt ans Tageslicht und wird mißdeutet. Das Ende wird sein, daß Parlament und Heer sich verständigen[53] um den Preis meines Kopfes. Nein, ich muß der Gefahr Mann an Mann zu Leibe rücken.
IRETON. Das ist allerdings sehr bedenklich. – Wer hätte das gedacht!
CROMWELL. Ich. Ich wußte es wohl, daß ich noch stolpern würde über den schmutzigsten Kiesel, den mir das Schicksal in den Weg wirft. – O Herr Zebaoth, hilf mir! – Das Heer läßt sich durch keine Worte bändigen, das Parlament wohl. Mir bleibt nur eine Waffe: Beredsamkeit.
IRETON. Hm, hm, den Kopf wird's ja nicht kosten.
CROMWELL. O gewiß kann's den Kopf kosten.
IRETON. Allerdings, Anklage auf Hochverrat .. O diese Buben! Wer konnte das voraussehen!
CROMWELL schluchzt. Wieder, wieder, wieder gezwungen, mit Zwergen und Schlingeln zu balgen! O ich Elender! O Herr, Herr, ich ringe vor Dir im Staube. Willst Du mich verwerfen? Soll dies das Ende sein, so nahe dem Ziel?
IRETON auf- und abgehend, vor sich hin. Hilf Dir selbst, so hilft Dir Gott. – Verdammter Zufall!
CROMWELL. Ach, wie müde bin ich dieses ganzen Getriebes, das unser besseres Selbst entehrt! Säß' ich als armer Landmann auf karger Scholle – nur fern, fern der Welt, einsam und ruhig!
IRETON. Solch' fromme Wünsche kommen zu spät. Jetzt sieh zu, daß Du nicht bald im Tower sitzest!
CROMWELL. Mich verteidigen müssen, mich! Vor diesem Gezücht! Gegen solche Horde! Pfui, pfui! Lieber legt' ich gleich mein Haupt auf den Block, als erst meinen Odem vergeuden für meine gerechte Sache! Und sie verstehn mich ja doch nicht, die Kinder dieser Welt, nichts ahnend von göttlichen Stimmen, die uns treiben – treiben – wohin?[54]
IRETON. Ins Verderben, wenn Du Dich nicht aufraffst. Du raubst uns allen den letzten Hort, Du reißt uns mit ins Verderben, wenn Du nicht versuchst zu widerstehen. Noch ist nicht alles verloren.
CROMWELL plötzlich trocken und kalt, steht ruhig auf und gürtet sein Schwert um. Verloren? Alles? Noch ist nichts verloren. Denn bei mir ist der Herr Herr, den Ihr nicht sehet. – Da ich denn einmal waten muß durch diesen Sumpf, wohlan, so will ich's thun mit Stiefeln und Sporen. Im Kommandoton. Ihr begleitet mich, General Ireton. Ich werde sofort Rede stehn wider die Feinde des Allerhöchsten.
IRETON begeistert. Hie Schwert des Herrn und Gideon!
CROMWELL den Blick nach oben. Der Herr der Heerscharen![55]
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