4.

[52] Mag bei dem Reden der Wahrheit auch große Gefahr sein,

Immer doch, Mirza-Schaffy, mußt du ehrlich und wahr sein –

Darfst nicht zum Irrlichte werden im Sumpfe der Lüge,

Denn alles Schöne ist wahr, und des Schönen kannst du nie bar sein!

Doch zu jeglicher Strafe und Unbill kluger Vermeidung

Hüll' deine Weisheit in blumiger Worte Verkleidung:

Gleichwie die Traube mit köstlichem Tranke gefüllt ist

Und doch von Laube und grünem Geranke umhüllt ist.


Quelle:
Friedrich von Bodenstedt: Die Lieder des Mirza-Schaffy von Friedrich von Bodenstedt, Leipzig [1924], S. 52.
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