Man siehet von weitem der Lidier verheertes Lager /und das Feld von Erschlagenen gantz bedeckt.
Cirus zu Pferde / umgeben von seinen Hauptleuten /und gefolgt von Soldaten / und vielen gefangenen Lidiern, triumphirend unter frölichem Trompeten-und Paucken-Schalle.
Aria.
CIRUS.
So jauchzet mein frölicher Muth!
So führ ich die siegende Zeichen
Auff Hügel von Leichen /
Durch Ströme von Blut.
So jauchzet mein frölicher Muth!
Ich drücke
Das Glücke
Dem Lidischen Glücke /
ErstickeDie schädliche Bruth;
So jauchzet mein frölicher Muth!
Rittornello mit Trompeten und Paucken. Crœsus wird in Ketten herzugeführet.
HAUPTMANN.
Hie ist die reichste Beute /
Die wir in diesem Streite
Verhofften zu erlangen /
Wir führen Crœsus selbst gefangen.
CIRUS.
O unverhoffte Freude!
So hat dich / Crœsus, dann
Die Abgrunds-Grufft verschlungen /
Die du gegraben hast /
Und drückt dich selbst die Last
Vom stoltzen Hohn-Gebäude /
Das du hast auffgeführt.
Was Rasen kam dich an /
Daß du nach Unglück selbst gerungen /
Wie gantz Assyrien gerebellirt?
Du hast sie wider mich erreget /
Und bist / wie sie / auffs Haupt erleget /
Mir durch die Flucht entsprungen;
Jetzt kommt und folgt dir näher nach
Mein und der Götter Rach!
CRŒSUS.
Ich muß den Göttern weichen.
CIRUS.
Den Göttern / und auch mir imgleichen.
CRŒSUS.
Nicht dir / nur deinem Glücke.
CIRUS.
Schau deine Band' und Stricke.
CRŒSUS.
Ich bin ein König.
CIRUS.
Ja / dennoch mein Feind /
Der es mit mir nicht redlich hat gemeint.
CRŒSUS.
Der stoltze Hochmuth nimmt dich ein /
Halt Könige Königlich / wiltu ein König seyn.
CIRUS.
Der Himmel machet mich zum Uberwinder.
CRŒSUS.
Wiltu im Glück so hoch den Bogen spannen /
Machstu dich selber zum Tyrannen.
CIRUS.
Sclav / rede was gelinder;
Weg! führet ihn hinein.
CRŒSUS.
Halt Könige Königlich / wiltu ein König seyn.
CIRUS.
So jauchzet / un supr. Aria.
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Der hochmütige, gestürzte und wieder erhabene Croesus
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