Orsanes, Clerida, Elmira die fischet.
CLERIDA.
Kan meine Treu Orsanen nicht bewegen?
ORSANES.
Ich komm' hier.
Um Elmir,
Nicht deinetwegen.
Wendet sich zu Elmira.
Aria.
Mein Elmir,
Meine Sonne /
Meiner Seelen Freud und Wonne /
Ist bey dir
Für mich Armen
Kein Erbarmen?
Mein Elmir,
Meine Sonne!
CLERIDA.
Nimm Clerida, und laß Elmir.
ORSANES.
Ich rede nicht mit dir.
Elmira fähret fort im Fischen / sich stellend / ob höre sie Orsanes nicht.
Aria.
ELMIRA.
Mein Angel fänget nicht /
Er werde denn gefangen /
So ist mirs auch ergangen;
Ein holdes Angesicht
Hat mir mein Hertz' entrückt /
Wie seines ward bestrickt.
2.
Ihr stummen Fische seyd
Dem gleich / den ich muß lieben /
Der ist auch stumm geblieben;
Doch merckt den Unterscheid /
Ihr lebt in kalter Fluth /
Er stets in heisser Gluth.
ORSANES.
Du stellest dich / als hörstu nicht /
Wie? oder meinestu / es werde sich gebühren /
Weil Atis stummer Mund nicht spricht /
Daß du must dein Gehör verliehren.
ELMIRA.
Schau Clerida, die dir schon Antwort giebet.
ORSANES.
Ich rede nicht mit ihr.
ELMIRA.
Ich höre nicht nach dir.
CLERIDA.
Lieb doch / Orsanes, die dich liebet.
ELMIRA.
Sie ist ja mehr als Liebens-werth /
Und ich bin dir vom Himmel nicht beschehrt.
ORSANES.
Werd ich so hart betrübet?
ELMIRA, CLERIDA.
Lieb doch / Orsanes, die dich liebet.
Orsanes und Elmira treten ab.
Aria.
CLERIDA.
Sol dann so grosser Hohn
Seyn meiner Liebe Lohn?
Ach / Clerida, bestreite
Die blinde Liebes-Macht /
Damit Vernunfft dich leite /
Zu fliehen den / der dich verlacht!
2.
Ich Unglückselge! ach!
Mein Hertze ist zu schwach /
Und die Vernunfft muß weichen;
Da mich die Hoffnung nährt /
Ich werde noch erreichen
Das / was mein Hertz hält Liebens-werth!
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