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1852
17. April: Ida Cornelia Ernestina Ed wird in Bergedorf bei Hamburg als jüngstes von zehn Kindern des Reichstagsabgeordneten, Journalisten und Herausgebers der von ihm begründeten »Eisenbahn-Zeitung« Christoph Marquard Ed und seiner Ehefrau Friederica A. P. Seltzau geboren.
1865
Übersiedlung der Familie nach Lübeck, wohin ihr Vater den Sitz der »Eisenbahn-Zeitung« verlegt hat.
1870
Heirat mit dem Lübecker Großkaufmann Karl Johann Boy. Aus der unglücklichen Ehe mit dem willensschwachen Gatten gehen vier Kinder hervor. Die Schwiegereltern, in deren Haus die Familie lebt, untersagen ihr jede schriftstellerische Tätigkeit.
1878
Herbst: Nach der Geburt des vierten Kindes verläßt sie ihren Ehemann und geht mit dem ältesten Sohn für anderthalb Jahre nach Berlin, um sich ganz dem Schreiben zu widmen. Rudolf Mosse, der Verleger des »Berliner Tageblatts«, überträgt ihr als freier Mitarbeiterin die Theaterkritiken.
1880
Von der Familie ihres Mannes gezwungen, kehrt sie nach Lübeck zurück. Die Scheidungsverhandlungen scheitern.
1882
Ihr ersten Buch, die Novellensammlung »Ein Tropfen«, erscheint. In den folgenden vier Jahrzehnten veröffentlicht sie mehr als 70 Romane, Erzählbände und Biographien sowie zahlreiche Aufsätze für Zeitungen und Zeitschriften. Die Vorabdrucke in Zeitschriften wie der »Gartenlaube« und »Velhagen & Klasings Monatsheften« verschaffen ihr später hohe Honorareinnahmen und ermöglichen ihr ein unabhängiges Leben.
1883
Erste Begegnung mit Michael Georg Conrad, dem Wortführer des Naturalismus.
1885
Tod des Vaters. Die »Eisenbahn-Zeitung« wird von einer Erbengemeinschaft fortgeführt. Ida Boy-Ed gibt dem einflußreichen Blatt fortan sein geistiges Gepräge. Hier erscheinen später die ersten Arbeiten des Gymnasiasten Heinrich Mann.
Ihr Haus wird in den folgenden Jahrzehnten zum Treffpunkt der Schriftsteller, Maler und Musiker.
»Männer der Zeit« (Roman). In dem Roman grenzt sie sich vom Naturalismus ab und bekennt sich zum poetischen Realismus.
1886
»Dornenkronen« (Roman).
1888
»›Ich‹« (Roman).
1889
»Fanny Förster« (Roman).
1893
Erste Bekanntschaft mit Thomas Mann, damals Gymnasiast in Lübeck.
»Die große Stimme« (Novellen).
1894
»Werde zum Weib« (Roman).
1900
Das Boysche Familienunternehmen muß Konkurs anmelden, nachdem jahrelang der schleichende Bankrott vertuscht und Ida Boy-Eds väterliches Erbe in das Geschäft eingeflossen und damit verloren war. Sie übernimmt die Abwicklung der Schulden ihres Ehemannes aus seiner Teilhaberschaft, muß ihr Haus und die von ihrem Bruder weitergeführte »Eisenbahn-Zeitung« verkaufen.
1903
Beginn des bis an ihr Lebensende reichenden Briefwechsels mit Thomas Mann, der nach der Veröffentlichung der »Buddenbrooks« (1901) in seiner Vaterstadt Lübeck zur Unperson geworden ist. Dem Einsatz von Ida Boy-Ed ist die spätere Versöhnung Lübecks mit Thomas Mann zu verdanken.
1904
Der Tod des Ehemanns befreit sie vom psychischen Druck, unter dem sie seit Jahren gelitten hat.
1907
»Fast ein Adler« (Roman).
1910
»Ein königlicher Kaufmann« (Roman).
1912
In Anerkennung ihrer schriftstellerischen Verdienste stiftet ihr der Lübecker Senat eine große Wohnung im historischen Burgtorhaus als lebenslängliches Ehrengeschenk.
1916
»Die Opferschale« (Roman).
»Das Martyrium der Charlotte von Stein. Versuch ihrer Rechtfertigung« (Biographie).
1920
»Charlotte von Kalb. Eine psychologische Studie« (Biographie).
1921
»Germaine von Staël« (biographische Studie).
1926
Ihr letzter Roman »Gestern und Morgen« erscheint.
1928
13. Mai: Ida Boy-Ed stirbt im Alter von 76 Jahren in einem Sanatorium in Travemünde. Lübeck flaggt halbmast.
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Die 1897 entstandene Komödie ließ Arthur Schnitzler 1900 in einer auf 200 Exemplare begrenzten Privatauflage drucken, das öffentliche Erscheinen hielt er für vorläufig ausgeschlossen. Und in der Tat verursachte die Uraufführung, die 1920 auf Drängen von Max Reinhardt im Berliner Kleinen Schauspielhaus stattfand, den größten Theaterskandal des 20. Jahrhunderts. Es kam zu öffentlichen Krawallen und zum Prozess gegen die Schauspieler. Schnitzler untersagte weitere Aufführungen und erst nach dem Tode seines Sohnes und Erben Heinrich kam das Stück 1982 wieder auf die Bühne. Der Reigen besteht aus zehn aneinander gereihten Dialogen zwischen einer Frau und einem Mann, die jeweils mit ihrer sexuellen Vereinigung schließen. Für den nächsten Dialog wird ein Partner ausgetauscht indem die verbleibende Figur der neuen die Hand reicht. So entsteht ein Reigen durch die gesamte Gesellschaft, der sich schließt als die letzte Figur mit der ersten in Kontakt tritt.
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